Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche American Swiss Foundation verschweigt Urs Rohners CS-Vergangenheit
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Die American Swiss Foundation, eine Stiftung zur Vernetzung von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft der USA und der Schweiz, scheint sich für die Vergangenheit von Urs Rohner zu schämen. Sie listet auf ihrer Webseite die wichtigsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer jährlichen Austauschtreffen auf – darunter auch Rohner, der 1990 an einem solchen anwesend war. Bis vergangenes Frühjahr wurde Rohner auf der Webseite als ehemaliger Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse aufgeführt. Nach dem Untergang der Grossbank, für den er mindestens eine Mitverantwortung trägt, wurde der Eintrag verändert: Rohner wird seither als VR-Mitglied des britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline geführt. Am Mittwoch trat er auch aus diesem Gremium zurück – nach einer für rohnersche Verhältnisse erfolgreichen Amtszeit: In seinen gut neun Jahren als Verwaltungsrat des Unternehmens blieb der Aktienkurs stabil.
Umweltschädlicher Mähroboter schneidet bei Roche den Rasen
Wer zu Besuch beim Pharmakonzern Roche am Hauptsitz in Basel ist, sieht auf dem grünen, sehr kurz geschnittenen Rasen im Hof des alten Verwaltungsgebäudes einen Mähroboter fahren. Diese sind auch bei Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern beliebt. Bei Umweltschützern sind sie allerdings als «leise Killer» ein No-go, da sie nicht nur Igeln gefährlich werden, sondern generell eine blühende Artenvielfalt verhindern. Roche-Erbe André Hoffmann müsste dies eigentlich wissen, er war zehn Jahre lang Vizepräsident des weltweiten Umweltschutzverbandes WWF, und sein erklärtes Ziel ist es, Roche zu einem der umweltfreundlichsten Pharmakonzerne zu machen. Offenbar scheint er dennoch keinen Wert auf eine artenreiche hohe Wiese zu legen. Wahrscheinlich hat er während Verwaltungsrats-Sitzungen sowieso keine Zeit, aus dem Fenster zu schauen.
Triebwerke laufen immerhin auf dem Spielplatz geschmeidig
Auf dem Kinderspielplatz auf der Zuschauerterrasse des Flughafens Zürich haben Arbeiter diese Woche aus Sicherheitsgründen einen Teil der Spielgeräte ausgetauscht. Unter anderem montierten sie ein neues Drehkarussell in Form eines Triebwerks. Gesponsert sind alle Spiel-Geräte von verschiedenen Firmen, die am Flughafen anzutreffen sind. Im Fall des Karussells ist der Sponsor der amerikanische Triebwerkshersteller Pratt & Whitney. In letzter Zeit fiel die Firma unter der Leitung von Shane Eddy in der Schweizer Luftfahrt vor allem negativ auf: Auf bis zu acht Flugzeuge muss die Fluggesellschaft Swiss unter der Leitung von Dieter Vranckx jeweils gleichzeitig verzichten, weil sie die Triebwerke wegen Materialproblemen häufiger als geplant warten muss. Immerhin vom Spielplatz gibt es Erfreuliches rund um Pratt & Whitney zu vermelden: Das Karussell lief von Anfang an geschmeidig.
Ist Matthias Müller der neue Andri Silberschmidt?
Matthias Müller, ehemaliger Präsident der Jungfreisinnigen und seit einem halben Jahr Vizepräsident der Zürcher FDP, ist nicht nur passionierter Gewichtheber, sondern auch bekannt dafür, sich beruflich viel aufzuladen. Neben seinem politischen Engagement ist er Anwalt bei der Wirtschaftskanzlei Homburger und Verwaltungsrat zweier Unternehmen. Seit dieser Woche ist er zusätzlich Sekretär des Verwaltungsrats des Transportunternehmens Hupac. Da drängt sich der Vergleich mit Andri Silberschmidt auf: Dieser führte vor Müller die Jungfreisinnigen an, ist ebenfalls Verwaltungsrat in zwei Firmen – und Sekretär des Verwaltungsrats des Transportunternehmens Planzer. Nur eines hat Silberschmidt Müller noch voraus: Letzten Oktober schaffte er auf der Zürcher FDP-Liste die Wahl in den Nationalrat souverän, während Müller knapp scheiterte.
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