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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Sawiris’ Leute lassen kerngesunde Bäume fällen – und der Kanton Uri lässt es zu

Ein Kenner der Bäume spricht von «Baummord».
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Obwohl klar ist, dass er sein umstrittenes Bauprojekt auf der Halbinsel Isleten im Kanton Uri nicht verwirklichen kann, schafft der Investor Samih Sawiris erste Fakten: Seine Leute liessen sechs mächtige Bäume fällen, die am Seeufer auf Sawiris’ Land standen.

Ein Föhnsturm hatte Anfang April einen der Bäume umgestürzt und musste gefällt werden, da er ein Bootshaus beschädigte und die Kantonsstrasse mit Trottoir gefährdete. Sawiris’ Isen AG bat den Kanton um eine Ortsbegehung. Dabei sei durch Fachleute vom Verkehrsdienst des Amts für Tiefbau, von der Abteilung Natur und Landschaft des Amts für Raumentwicklung und dem Kreisförster festgestellt worden, dass die fünf übrigen Bäume ein Sicherheitsrisiko für die Kantonsstrasse darstellten, lässt Justizdirektor Daniel Furrer ausrichten.

Allerdings sind die noch vorhandenen Wurzelstöcke weder faul noch hohl, sondern kerngesund, wie ein Holzfachmann und Investor Christoph Schoop, der die Bäume seit Jahren kennt, übereinstimmend sagen. Es ist kaum zu glauben, dass die Bäume eine Sicherheitsgefahr waren. Schoop spricht von «Baummord».

Nun ist die idyllische Ansicht der Isleten mit den grossen, üppig grünen Bäumen, die sich im Sommerhalbjahr vom See her bot, unwiederbringlich zerstört. Zu sehen sind sie noch auf der Website der Isen AG. Immerhin: Es ist vorgesehen, vier neue Bäume zu pflanzen. Bis die so gross und stark sind wie die gefällten, dürfte der Streit um die Zukunft der Isleten entschieden sein.

Billige Moderation von der UBS

Diese Woche haben Kunden von Sergio Ermottis UBS ein Mail mit dem Betreff «Tschüss Miete, hallo Eigenheim» erhalten. Damit wirbt die Bank dafür, ihre Säule-3a-Produkte zu nutzen und damit den ersten Schritt zu einem Hauskauf zu machen.

Dass ein solcher allerdings für die meisten Personen in weiter Ferne liegt, weiss die UBS bestens: Erst letzte Woche hat sie Zahlen veröffentlicht, laut denen ein Durchschnittshüsli für einen Durchschnittshaushalt unerschwinglich geworden ist.

Darum endet das Werbemail für die dritte Säule so: «Und wenn du doch kein Eigenheim kaufst, dann hast du bereits viel für einen entspannten Ruhestand getan.» Die UBS weiss also genau, dass es für viele nicht zu einem Hüsli reichen wird – und moderiert das auf billige Weise weg.

Zürcher Kantonalbank hatte Pech mit dem Böögg

Es blieb auch nach der Absage der Böögg-Verbrennung online: Werbebanner der Zürcher Kantonalbank.

Apropos Werbung: Etwas Pech hatte die Zürcher Kantonalbank. Sie liess vor dem Sechseläuten in mehreren Zeitungen ein prominent platziertes Inserat schalten, auf dem sie einen brennenden Böögg zeigte und schrieb: «Er nimmt sich hoffentlich nicht so viel Zeit.»

Genau das traf dann aber ein – der Böögg konnte wegen heftiger Sturmböen gar nicht erst angezündet werden. Damit konnten weder Bankchef Urs Baumann noch die Werbeagentur rechnen. Im Onlinezeitalter wäre es aber nicht verboten, wenigstens die digitale Version der Werbung sofort anzupassen.

Sollte der Böögg beim nächsten Mal wieder nicht brennen, wünschen wir der Zürcher Kantonalbank: Sie nimmt sich hoffentlich nicht so viel Zeit.

«Prozent» oder «Prozentpunkte»? Das macht einen Unterschied

Bundesraetin Elisabeth Baume Schneider, SP, Vorsteherin EDI, Eidgenoessisches Departement des Innern

Interview und Bilder in ihrem Buero in der Inselgasse 1 in Bern


© Franziska Rothenbuehler | TAMEDIA AG

Dass die besten Statistiker des Landes nicht im Bundesamt für Gesundheit unter Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider arbeiten, überrascht nicht. Die Kernkompetenzen des Amtes liegen in anderen Bereichen.

Trotzdem hätte man ihm zutrauen können, in der bundesrätlichen Kostenschätzung zur Prämieninitiative, über die wir am 9. Juni abstimmen, die Begriffe «Prozent» und «Prozentpunkte» auseinanderzuhalten. Für alle, die es gerade nicht präsent haben: Angenommen, das Prämienwachstum steigt von 2,5 auf 3,5 Prozent, liegt es neu einen Prozentpunkt höher. Das Bundesamt schreibt aber fälschlicherweise von Prozenten.

Für die Qualität der demokratischen Debatte ist zu hoffen, dass der Rest der Schätzung korrekt abgelaufen ist.