Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche Bürgenstock-Resort hat Muttertag-Tipps für «Liebhaber»
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Am 12. Mai ist Muttertag. Es ist also durchaus nicht zu früh, sich Gedanken über eine passende Aufmerksamkeit zu machen. Inspiration bietet der aktuelle Newsletter des Bürgenstock-Resorts oberhalb des Vierwaldstättersees. «Es geht nichts über ein sorgfältig gewähltes Geschenk, das zur Persönlichkeit Ihrer Mutter passt», heisst es dort.
Und obwohl sich der Muttertag, wie das Wort Mutter erahnen lässt, ganz offensichtlich um eine Frau dreht, nimmt es Chris Franzen, seit wenigen Wochen Geschäftsführer des Luxushotels, mit der weiblichen Form im Newsletter nicht so streng. So finden sich für alle «Liebhaber» von Süssspeisen, Kulinarik, Wellness und Golf eine Fülle von Anregungen. Darauf folgt eine Auswahl an Geschenkideen für «Feinschmecker». Immerhin eine weibliche Form wird verwendet: Der exquisite Afternoon Tea, der laut Franzen «jede Mutter verzücken» wird, sei für «Naschkatzen».
Der Schluefweg wird wieder zur Swiss Arena
Die Swiss wird ab Anfang Mai Namenssponsor des Eishockeystadions in Kloten. Das hat die von Chef Dieter Vranckx geführte Fluggesellschaft letzte Woche bekannt gegeben. Das Stadion, in dem der EHC Kloten seine Heimspiele austrägt und das im Volksmund Schluefweg genannt wird, heisst dann wie schon zwischen 2015 und 2021 Swiss Arena. Kurz nachdem Vranckx Anfang 2021 mitten in der Pandemie den Chefposten übernommen hatte, beendete die Swiss das Sponsoring aus Spargründen. Auch dem EHC ging es vorübergehend miserabel.
Mittlerweile spielt das Team wieder erstklassig – und die Swiss hat wenige Jahre nach ihrer Nahtoderfahrung vor wenigen Wochen den höchsten Gewinn ihrer Unternehmensgeschichte verkündet. Ende Juni verlässt Vranckx die Swiss und wechselt in die Geschäftsleitung des Lufthansa-Konzerns. Es scheint, als wolle er in Kloten, wo die Swiss ihren Hauptsitz hat, einen guten letzten Eindruck hinterlassen und die Scharte vom Anfang auswetzen.
Schwarzer Peter bei Stahl Gerlafingen
Bei Stahl Gerlafingen ist Feuer im Dach. Am Dienstag gab Unternehmenschef Alain Creteur bekannt, Ende Mai werde eine Produktionsstrasse geschlossen, was den Wegfall von 95 Stellen bedeute. Doch offenbar weiss man nicht einmal bei Stahl Gerlafingen genau, wer den Entscheid für die Entlassungen getroffen hat und wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sind. In einer ersten Mitteilung hiess es, den Beschluss habe der Verwaltungsrat gefällt, und voraussichtlich müssten 75 Kündigungen ausgesprochen werden. Knapp drei Stunden später schob die Geschäftsleitung nach, es seien wohl 68 Kündigungen, und nicht der Verwaltungsrat habe entschieden, sondern «das Unternehmen».
Aus der Schusslinie nimmt Creteur damit vor allem Verwaltungsratspräsident Antonio Beltrame. Der italienischen Familie Beltrame gehört Stahl Gerlafingen seit 2006. Er dürfte keine Freude gehabt haben, dass ihm Creteur den schwarzen Peter zuspielte.
Schweizer ÖV kann von Brüssel lernen
Die belgische Präsidentschaft des EU-Rats führte vor ein paar Wochen in Brüssel ein Branchentreffen für den öffentlichen Verkehr durch. Eine Delegation aus der Schweiz war mit von der Partie. Sie hat als Einzige alle Wege zu den Veranstaltungsorten mit dem öffentlichen Verkehr bestritten. Das jedenfalls schreibt Peter Füglistaler, abtretender Direktor des Bundesamts für Verkehr, auf dem Berufsnetzwerk Linkedin.
Möglich habe dies vor allem das Tarifmodell «Tap and Go» der Brüsseler Verkehrsbetriebe gemacht. Fahrgäste können in allen Metrostationen, Trams und Bussen mit der eigenen Kreditkarte und ohne Vorregistrierung die Fahrt erfassen. Die Strecke wird dann zum Bestpreis abgerechnet. Es scheint, als könne die für ihren öffentlichen Verkehr viel bewunderte Schweiz noch etwas vom EU-Hauptsitz lernen. Das muss dann Füglistalers Nachfolgerin Christa Hostettler erledigen.
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