Chefinnen beim BundUeli der Frauenförderer
Die drei wichtigsten Direktorenposten im Eidgenössischen Finanzdepartement sind mit Frauen besetzt. Verantwortlich dafür ist SVP-Bundesrat Ueli Maurer.
Bundesrat Ueli Maurer ernennt Frau um Frau um Frau. Am Mittwoch setzte der bald 72-jährige Finanzminister, der Ende Jahr zurücktritt, die Walliserin Tamara Pfammatter an die Spitze der Eidgenössischen Steuerverwaltung. Die Juristin habe alle fachlichen Voraussetzungen «auf höchstem Niveau erfüllt», begründete Maurer die Wahl. «Sehr engagiert», «verantwortungsbewusst», «lösungsorientiert», zudem «breit vernetzt» und «international erfahren» – mit diesen Prädikaten charakterisierte Maurer die neue und oberste Verwaltungschefin über das gesamte Steuerwesen des Bundes.
Bereits vor zwei Jahren ernannte der Gesamtbundesrat auf Antrag von Ueli Maurer Sabine D’Amelio-Favez zur Direktorin der wichtigen Finanzverwaltung. Sie wurde damit oberste Verwaltungschefin über alle Budgets, Finanzpläne und Jahresrechnungen des Bundes.
Die dritte von Maurer geförderte Direktorin ist Rahel von Kaenel, die Personalchefin der Bundesverwaltung. Sie schaffte unter Ueli Maurer zuerst den Sprung von der persönlichen Mitarbeiterin zur Generalsekretärin im Finanzdepartement. Seit März 2021 kümmert sich von Kaenel, die studierte Archäologin, um 40’000 Bundesangestellte.
Doch damit nicht genug. Nach ihrem Karrierestart im Aussendepartement und einem Wechsel ins Finanzdepartement, beförderte Maurer die auslanderfahrene Daniela Stoffel zur Staatssekretärin. Seit März 2019 ist sie damit Chefin des wichtigen Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF).
Und auch 2019 sorgte Ueli Maurer mit einer Frauenwahl für Aufsehen. Damals schlug er die frühere Bündner BDP-Regierungsrätin Barbara Janom Steiner als Präsidentin des Bankrats der Schweizerischen Nationalbank vor. Sie ist es bis heute.
Erste Frau im Generalsrang
Schon in seiner Zeit als Vorsteher des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sorgte Maurer für ein Novum. 2009 beförderte er die promovierte Chemikerin Brigitte Rindlisbacher zur VBS-Generalsekretärin. Damit besetzte er in der Männerwelt des VBS diese Schlüsselposition erstmals mit einer Frau.
Übrigens erreichte mit Germaine Seewer ebenfalls unter Maurer die erste Frau einen Generalsrang in der Schweizer Armee. Brigadier Seewer machte seither weiter Karriere und leitet heute als Kommandantin die höhere Kaderausbildung der Armee im Range einer Divisionärin.
Bundesrat Maurer habe Beförderungen immer pragmatisch gehandhabt, sagt ein enger Mitarbeiter. Er habe einfach jene Person gewählt und dem Bundesrat zur Bestätigung vorgeschlagen, die sich am besten eignete.
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