Überragender Federer steht im Basel-Final
Der neunfache Swiss-Indoors-Champion schlug auch Tsitispas ohne Satzverlust und trifft im Final auf Australiens Jungstar De Minaur.
Das lange Warten auf Roger Federer lohnte sich für die Fans in der Basler St. Jakobs-Halle. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger knüpfte nach zwei Ruhetagen dort an, wo er gegen Radu Albot aufgehört hatte und stürmte mit einem 6:4, 6:4 über den Griechen Stefanos Tsitsipas (ATP 7) in sein 15. Basler Endspiel. Hier strebt er am Sonntag (ab 15 Uhr) gegen den 20-jährigen Australier Alex de Minaur (ATP 28) seinen zehnten Titel an den Swiss Indoors an. So oft gewann er bisher nur das Rasenturnier in Halle.
Federer wirkte von Beginn weg messerscharf und aggressiv und erzwang schon in den ersten 25 Minuten sechs Breakmöglichkeiten. Die ersten fünf überstand Tsitispas, bei der sechsten war er gegen eine Vorhandpeitsche Federers machtlos. Dieser verteidigte den Vorsprung souverän, beendete den Startsatz nach 43 Minuten mühelos und sorgte immer wieder mit brillanten Aktionen für Getrampel auf der Tribüne.
Federers Frische
In Rückstand liegend, spürte der Grieche seine Beine schwerer und schwerer werden, die ihn am Mittwoch und am Donnerstag zu zwei Dreisatzsiegen getragen hatten, beide nach verlorenem Startsatz. Federer hatte seinen Achtelfinal schon am Mittwoch bestritten und war durch Stan Wawrinkas Forfait derweil zu zwei Ruhetagen gekommen. Er breakte den 21-jährigen Griechen im zweiten Durchgang schon im ersten Game. Danach konzentrierte er sich darauf, seine Aufschlagspiele zu gewinnen, was ihm bis zum 10. Game gelang, wo er doch noch einen Breakball abwehren musste. Das löste er souverän und verwertete nach 78 Minuten seinen ersten Matchball brillant, worauf die Zuschauer die St. Jakobs-Halle ein weiteres Mal erbeben liessen.
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Er fliege hier über den Platz, sagte Heinz Günthardt zu Federer im Interview. «Das Publikum hilft mir », sagte dieser. «Es erinnert mich immer daran, aggressiv zu spielen und mich zu bewegen.» Es sei ein Privileg, immer noch gesund zu sein und das Feuer in sich noch zu spüren, in diesem Alter.
Erster australischer Champion der Turniergeschichte?
Der 38-Jährige hat an seinem Heimturnier seit 2006 bei jeder Teilnahme das Endspiel erreicht, inzwischen sind es 13 in Folge (2016 fehlte er). Von diesen verlor er drei, 2009 gegen Novak Djokovic, 2011/12 gegen Juan Martin Del Potro. In den Halbfinals ist seine Bilanz noch besser (15:1), wobei seine einzige Niederlage aus dem Jahr 2002 datiert, gegen den Argentinier David Nalbandian.
De Minaur, gegen den er noch nie gespielt hat, gab zwar gegen den einen Kopf grösseren Amerikaner Reilly Opelka den ersten Satz der Woche ab. Er setzte sich in einer zweieinhalbstündigen Partie, die nur zwei Breaks brachte, aber 7:6 (7:2), 6:7 (4:7), 7:6 (7:3) durch und steht schon im vierten Final der Saison. Die ersten drei hat er gewonnen.
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Setzt er diese Serie fort, wäre er der erste australische Champion der Basler Turniergeschichte. Bisher kämpfte erst einer seiner Landsleute um diesen Titel – Mark Philippoussis, der 1997 am Briten Greg Rusedski scheiterte. «Ich sah De Minaur schon oft zu, er ist ein Superspieler, einer der drei, vier schnellsten auf der Tour», sagte Federer. «Er kann aus dem Nichts beschleunigen und die Power des Gegners mitnehmen.» Vorerst wolle er aber kurz diesen Moment geniessen. «Es ist unglaublich, dass ich hier nochmals einen Final erleben kann.»
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