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Dank guter Zahlen
UBS-Chef denkt wieder an Zukäufe

Freut sich über üppige Gewinne und dicke Kapitalpolster: Ralph Hamers, Chef der Grossbank UBS. 
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Bei der UBS brummt derzeit das Geschäft: Mit einem Quartalsgewinn von zwei Milliarden Dollar ist es der grössten Bank der Schweiz sogar gelungen, das gute erste Quartal zu übertrumpfen. Entsprechend dick sind derzeit die Eigenkapitalpolster. Und UBS-Chef Ralph Hamers beginnt, laut über Zukäufe nachzudenken.

«Zukäufe sind denkbar, um unsere Grösse oder unsere Fähigkeiten auszubauen», sagte Hamers in einer Telefonkonferenz. Konkret denkt der UBS-Chef daran, mittels einer Übernahme der Grossbank Zugang zu neuen Technologien zu verschaffen. Mit Blick auf eine Stärkung der Marktposition hat er Asien und die USA im Visier.

«Uns brennt das Geld nicht in der Tasche.»

Ralph Hamers, Chef der UBS

Eine Einkaufstour steht aber nicht bevor. Der Fokus liege weiter auf organischem Wachstum. «Uns brennt das Geld nicht in der Tasche», so Hamers. Zuletzt hat die UBS im vergangenen Jahr mit dem Banco do Brasil ein Gemeinschaftsunternehmen im Investmentbanking in Brasilien geschaffen. Im Januar 2018 hatte die UBS das in Luxemburg angesiedelte Private-Banking-Geschäft der Nordea Bank gekauft. So sind der UBS 13 Milliarden Euro neue Kundengelder zugeflossen.

Die US-Banken, allen voran JP Morgan, sind dank üppiger Gewinne bei Zukäufen aggressiver: JP Morgan hat allein in diesem Jahr bereits 33 Übernahmen getätigt. Im März hat die US-Bank zum Beispiel eine 10-prozentige Beteiligung am Vermögensverwaltungsgeschäft der China Merchants Bank für 410 Millionen Dollar gekauft.

Neue Verluste wegen Archegos

Derzeit weist die UBS eine harte Eigenkapitalquote von 14,5 Prozent aus, was deutlich über dem Zielwert von 13 Prozent liegt. Doch im September steht in Paris das Urteil im Revisionsprozess im Steuerstreit an, was teuer werden könnte. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Busse von insgesamt drei Milliarden Euro, weil die UBS französischen Kunden beim Waschen von Geldern aus Steuerhinterziehung geholfen haben soll.

Derzeit läuft bei der UBS das Geschäft in allen Sparten gut – von der Vermögensverwaltung über die Schweiz-Einheit bis hin zum Investmentbanking. Die Verluste aus den Geschäften mit dem US-Family-Office Archegos fielen da kaum weiter auf. Nach 774 Millionen Dollar im ersten Quartal buchte die UBS im zweiten Quartal in der Investmentbank einen weiteren Verlust von 87 Millionen Dollar. Unter dem Strich kostet das Debakel die UBS damit stolze 861 Millionen Dollar. Noch härter traf es die Credit Suisse, die bei Archegos rund 5 Milliarden Dollar versenkt hat.

Kaum Konsequenzen aus Debakel

Bei der Credit Suisse kostete der Skandal dem Chef der Investmentbank, Brian Chin, den Job. Bei der UBS blieben grössere Konsequenzen dagegen aus. «Das war ein einzigartiges Ereignis», meinte Hamers lapidar. Das Problem sei primär gewesen, dass die einzelnen Banken, die mit Archegos geschäfteten, nicht gewusst hätten, dass die anderen Banken vergleichbare Positionen hatten.

Als Konsequenz habe sich die UBS nun von Kunden getrennt, die im Prime-Brokerage-Geschäft gegenüber der UBS nicht ausreichend transparent seien. Das Prime Brokerage selbst – also das Geschäft mit Krediten und Dienstleistungen mit Hedgefonds – habe die UBS insgesamt dennoch ausbauen können, so Hamers.