Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Lohndumping auf Walliser Baustelle
Zwielichtiger Bau­unter­nehmer aus «Tschugger» hat auch im realen Leben Ärger

Serienfigur Rinaldo Fricker – Olivier Imboden im realen Leben.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Olivier Imboden verkörpert in der beliebten SRF-Comedyserie «Tschugger» den zwielichtigen Bauunternehmer Rinaldo Fricker, der mit Drogen handelt und durch seine schmierige Art zur Kultfigur geworden ist. Sein Charakter reflektiert moralische Abgründe im Baugewerbe. Nun steht auch Imbodens echte Firma im Zentrum eines Skandals, über den der «Walliser Bote» berichtete. Darin geht es um Lohndumping.

Vermittelt von der Basler Firma Das Team AG, wurde ein junger portugiesischer Arbeiter auf Baustellen im Kanton Wallis eingesetzt. Dort erhielt er einen Stundenlohn von nur 17.86 Franken statt des gesetzlichen Minimums von 27.30 Franken. Ausschlaggebend dafür war, dass der Arbeiter als Praktikant statt als Hilfsarbeiter angestellt wurde. Der junge Mann war für Imbodens AG indes als normaler Arbeiter im Einsatz.

Fehler eingestanden

Imboden, zugleich Präsident des Open Air Gampel und Oberwalliser Mitte-Politiker im Walliser Grossen Rat, verweist gemäss der Zeitung auf den Personalvermittler aus Basel, der einen Fehler gemacht habe; zudem sei die Stundenkontrolle seiner eigenen Firma nicht ausreichend gewesen.

Auch der Stellenvermittler habe Fehler erkannt; der Vertrag sei fälschlicherweise auf drei Monate statt der für eine Praktikumsanstellung zulässigen zwei Monate ausgestellt worden, schreibt der «Walliser Bote» weiter.

Differenzbetrag erhalten

Kritik kommt von der zuständigen Gewerkschaftssektion der Unia. Sie kritisiert, dass nur die Personalvermittler bestraft würden, während die Auftraggeber, wie die Ulrich Imboden AG, ebenfalls Verantwortung trügen. Die Einsatzfirma mache sich in einer gewissen Art und Weise zum Mittäter, so der Vorwurf.

Trotz des Vorfalls beabsichtigt die Ulrich Imboden AG nicht, die Zusammenarbeit mit Das Team AG zu beenden. Imboden betonte, dass alle Mitarbeiter, auch die temporären, fair behandelt und bei Firmenanlässen einbezogen würden. Der betroffene Arbeiter habe den Differenzbetrag vom Mindestlohn erhalten.