Abstimmung vom 13. Juni 2021Trinkwasser-Initiative: Das müssen Sie wissen
Subventionen an Bauern? Nur wenn sie das Trinkwasser nicht verschmutzen, sagt eine Initiative. Die besten Erklärtexte, Interviews und Meinungen.
Die wichtigsten Artikel
«Apropos» Podcast – Die grosse Bio-Verwirrung
Vor den Agrarinitiativen – Im Bioland rumort es
Studie zur Initiative – Weniger Pestizide, dafür mehr Importware im Einkaufskorb
Der eine befürchtet Ruin, dem anderen gehen die Vorlagen noch viel zu wenig weit – Was wollen die Bauern?
Misstrauen sie der eigenen Absicht? – Die Initianten schalten ein Erklärvideo, in dem sie vom eigenen Text abweichen
Faktencheck zur SRF-«Arena» – Wie stark ist unser Trinkwasser durch Pestizide belastet?
Er kämpft um das Gift – Gemüsebauer und SVP-Lokalpolitiker Thomas Wyssa möchte weiterhin Pflanzenschutzmittel spritzen
Alles nur noch Bio? – «Für Familien mit kleinem Budget untragbar»
Darum gehts
Schweizer Trinkwasser ist vielerorts durch Pestizidrückstände belastet. Die Schadstoffe gelangen unter anderen durch die Landwirtschaft in Böden und Gewässer. Auch die Belastungen durch Nitrat, Ammoniak und Antibiotika führen zu Problemen für Mensch, Tier und Umwelt.
Jährlich subventioniert der Bund die Landwirtschaft mit Direktzahlungen im Umfang von 3,5 Milliarden Franken. Die Trinkwasserinitiative fordert, dass die Subventionen an die Landwirtschaft künftig nur für Bewirtschaftungsweisen ausgerichtet werden, welche die Gesundheit und die Umwelt nicht gefährden und das Trinkwasser nicht verschmutzen.
Wer ist dafür?
Hinter der Initiative steht der Verein «Sauberes Wasser für alle». Ja sagen SP, Grüne und GLP. Zu den Unterstützern gehören Wissenschaftlerinnen, Biobauern sowie der Schweizerische Fischerei-Verband, Greenpeace oder Pro Natura.
Die Befürworter fordern, dass die seit über 20 Jahren geltenden Umweltziele der Landwirtschaft endlich erreicht werden sollten. Die Umlenkung der Subventionen soll den Bäuerinnen ermöglichen, im Einklang mit den natürlichen Lebensgrundlagen wirtschaftlich erfolgreich zu produzieren. Zudem würde die Initiative die Auslandsabhängigkeit der Schweizer Lebensmittelproduktion wesentlich reduzieren.
Wer ist dagegen?
Der Bundesrat und eine bürgerliche Mehrheit im Parlament lehnen die Trinkwasserinitiative ab. Stärkster Gegenspieler ist der Schweizer Bauernverband.
Wenn die Volksinitiative angenommen würde, gäbe es aus Sicht des Nein-Komitees künftig weniger einheimische Produktion, mehr Importe, höhere Lebensmittelpreise, mehr Food Waste sowie einen Verlust von Arbeitsplätzen und der Wertschöpfung. Ausserdem werde mit der von Parlament verabschiedeten Vorlage zur Reduktion des Pestizideinsatzes das Grundziel der Initianten erreicht. Vorgeschrieben wird neu etwa, dass die Risiken für Flüsse, Seen und Trinkwasser bis 2027 um die Hälfte reduziert werden sollen.
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