Newsticker zum Krieg in der UkraineSelenski: «Wir brauchen einen gerechten Frieden»Beenden die USA ihre Ukraine-Hilfen? Trump weicht ausDemütigung Selenskis: Französischer Premier liest Trump die Leviten
Die aktuellen Entwicklungen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine gibt es hier im Newsticker.
Kommentar zum Eklat: Trumps Drohungen können nicht mehr schöngeredet werden
Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine
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Video mit Reaktion der ukrainischen Botschafterin geht viral
Ein Video mit der Reaktion der ukrainischen Botschafterin Oksana Markarowa auf den Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski wurde weltweit von zahlreichen Medien verbreitet. Makarowa rang sichtlich mit der Fassung, als Trump über einen von ihm angestrebten Waffenstillstand in der Ukraine referierte.
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Schweizer Diplomat nimmt Stellung zum Streit
Das gescheiterte Treffen zwischen den Präsidenten Trump und Selenski dürfte in die Geschichtsbücher eingehen. Das sieht auch der erfahrene Schweizer Diplomat Thomas Greminger so. «Ich war schlicht schockiert und bin ehrlich gesagt immer noch daran, das Geschehene zu verdauen», sagt der frühere OSZE-Chef. War die Eskalation von US-Seite geplant? Und was soll die Ukraine nun tun? Im Interview mit dieser Zeitung beantwortet Greminger die wichtigsten Fragen.
Moskau nennt Selenski «gefährlichste Bedrohung» für die Welt
In Moskau sind die vorzeitig beendeten Gespräche zwischen den USA und der Ukraine als «komplettes politisches und diplomatisches Scheitern des Kiewer Regimes» bezeichnet worden. «Mit seinem unverschämt rüpelhaften Benehmen in Washington hat (der ukrainische Präsident Wolodimir) Selenski bestätigt, dass er die gefährlichste Bedrohung für die Weltgemeinschaft als verantwortungsloser Brandstifter eines grossen Krieges darstellt», sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, gemäss einer Mitteilung.

Selenski sei aus Angst vor dem Machtverlust an der Fortsetzung des Krieges interessiert. Bereits im Frühjahr 2022 seien russisch-ukrainische Friedensverhandlungen an der Position des ukrainischen Staatschefs gescheitert. Sacharowa wiederholte die russischen Kriegsziele einer Demilitarisierung und «Entnazifizierung» der Ukraine. Ein dauerhafter Frieden sei zudem nur möglich, wenn die Grundursachen für den Krieg beseitigt würden. Sie zählte dazu die Osterweiterung der westlichen Militärallianz Nato und die angebliche Unterdrückung alles Russischen in der Ukraine. (DPA)
Britischer Premier Starmer will Selenski noch heute empfangen
Der britische Premierminister Keir Starmer will den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski noch heute im Regierungssitz, 10 Downing Street, empfangen. Das bestätigte das Büro des britischen Regierungschefs, nachdem der Ukrainer per Flugzeug aus den USA in Grossbritannien eingetroffen war.
Zwischen Selenski und US-Präsident Donald Trump war es zuvor im Weissen Haus vor laufenden Kameras zu einem beispiellosen Eklat gekommen. Starmer hat am Sonntag zu einem Ukraine-Gipfel in London geladen. Erwartet werden neben Selenski auch europäische Staats- und Regierungschefs, die EU-Führung und Nato-Chef Mark Rutte.
Starmer, der nur einen Tag vor Selenski ein betont harmonisches Treffen mit Trump in Washington hatte, versucht sich als transatlantischer Brückenbauer zu positionieren. Anders als viele europäische Staats- und Regierungschef postete er keine öffentliche Solidaritätsbekundung mit dem Ukrainer auf Social Media. Stattdessen griff er zum Hörer und führte Gespräche mit Trump und dem ukrainischen Präsidenten.
Starmer behalte seine unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bei und tue alles, was er kann, um einen Weg zu einem dauerhaften Frieden auf Grundlage von Souveränität und Sicherheit für die Ukraine zu finden, sagte ein Downing-Street-Sprecher.
«Putin gewinnt»: So reagieren die US-Medien
Die US-Medien berichten breit über den Streit beim Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance. Eine Auswahl:
«Washington Post»: Trump klang wie Don Corleone
Die «Washington Post» schrieb in einem Kommentar: «Donald Trump klang am Freitag eher wie Don Corleone (der Mafia-Boss aus «Der Pate») als wie ein US-amerikanischer Präsident. (…) Verbündete weniger freundlich zu behandeln als Gegner, zeugt von Naivität gegenüber der Bedrohung, die ein revanchistisches Russland für die westliche Welt, einschliesslich der Nato, darstellt. (…) Trump verhält sich so, als sei er eher auf der Seite des autoritären Aggressors als auf der Seite des demokratischen Opfers. (…)

Bedauerlicherweise nahm Selenskyj den Köder auf und wurde energisch. (…) Dennoch hat Selenskyj recht, dass Amerika es bereuen könnte, die Waage zu Putins Gunsten geneigt zu haben. Wie gut gemeint sein Diskutieren auch gewesen sein mag, hat es aber seine Verhandlungsposition untergraben.
Trump seinerseits sollte das grosse Ganze erkennen. Wenn er den Dritten Weltkrieg vermeiden will, sollte er die Lektionen des Zweiten Weltkriegs beherzigen. Diktatoren zu beschwichtigen, funktioniert nicht. (…) Der US-Präsident sollte versuchen, Putin gegenüber so unhöflich zu sein, wie er es am Freitag gegenüber Selenskyj war.»
«Wall Street Journal»: Putin gewinnt
Das konservative «Wall Street Journal» titelte einen Kommentar mit «Putin gewinnt das Trump-Selenskyj Spektakel im Oval Office». Darin heisst es:
«Warum hat der Vizepräsident versucht, einen öffentlichen Streit zu provozieren? (…) Vance tadelte Selenskyj, als wäre er ein Kind, das zu spät zum Essen kommt. (…) Dies war nicht das Verhalten eines Möchtegern-Staatsmannes.
Selenskyj wäre klüger gewesen, die Spannungen zu entschärfen, indem er sich erneut bei den USA bedankt und sich Trump unterordnet. Es hat wenig Sinn, vor Trump die Überlieferung zu korrigieren, wenn man ihn gleichzeitig um Hilfe bittet. Aber wie schon den Krieg hat Selenskyj diesen Austausch im Oval Office nicht begonnen. Sollte er eine ausgedehnte öffentliche Verunglimpfung des ukrainischen Volkes dulden, das seit drei Jahren einen Krieg ums Überleben führt? (…)
In Sachen Ukraine ist es im Interesse der USA, das imperiale Projekt Putins zu stoppen, ein verlorenes Sowjetimperium wieder aufzubauen, ohne dass US-Soldaten jemals einen Schuss abfeuern müssen. Dieses Kerninteresse hat sich nicht geändert, aber die Ukraine vor der ganzen Welt zu massregeln, wird es schwieriger machen, es zu erreichen.»
«New York Times»: Beispiellose öffentliche Konfrontation
Die «New York Times» titelte einen Bericht: «Trump massregelt Selenskyj in feurigem Austausch im Weissen Haus». Die Zeitung schrieb:

«Die Beziehungen der Vereinigten Staaten zur Ukraine entluden sich am Freitag in einem Sturm der Bitterkeit, als Präsident Trump und Vizepräsident J.D. Vance den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenski in einem explosiven, im Fernsehen übertragenen Schlagabtausch im Oval Office massregelten und einen Besuch, der der Koordinierung eines Friedensplans dienen sollte, abrupt abbrachen.
In einer feurigen öffentlichen Konfrontation, wie es sie zwischen einem US-amerikanischen Präsidenten und einem ausländischen Staatsoberhaupt in der Neuzeit noch nie gegeben hat, geisselten Trump und Vance Selenskyj dafür, dass er für die Unterstützung der USA im Krieg der Ukraine mit Russland nicht dankbar genug sei, und versuchten, ihn zu einem Friedensabkommen zu den von den Amerikanern diktierten Bedingungen zu zwingen.»
Fox News: «Einige meinen, Europa müsse sich einschalten»
In einem Bericht des Trump-nahen Nachrichtensenders Fox News hiess es: «Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kamen am Freitag jäh zum Erliegen, nachdem sich bei einem Treffen zwischen Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office der Zorn entlud.
Die Welt fragt sich nun, wie es mit den Verhandlungen weitergeht und ob die beiden Staatsoberhäupter ihre Beziehungen so weit verbessern können, dass die USA den Frieden vermitteln können. Einige sagen, Europa müsse sich einschalten, um die Feindseligkeiten zu beenden, während andere meinen, Selenskyj müsse entweder Schadensbegrenzung betreiben oder zurücktreten.»
Ukraine schiesst über 100 russische Drohnen ab
Die ukrainische Flugabwehr hat eigenen Angaben nach in der Nacht zum Samstag 103 russische Kampfdrohnen abgeschossen. Von weiteren 51 Flugkörper ohne Sprengkopf sei die Ortung verloren gegangen, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. Dies ist zumeist auf den Einsatz elektronischer Störmittel zurückzuführen. Über insgesamt zwölf ukrainischen Regionen sind den Angaben nach Drohnen abgeschossen worden.
In der ostukrainischen Metropole Charkiw wurden Bürgermeister Ihor Terechow zufolge mindestens sieben Menschen infolge der Drohnenangriffe verletzt. Berichte über Schäden gab es auch aus dem Kiewer Umland. In der Hauptstadt Kiew bekämpfte die Flugabwehr ebenso Drohnen.
Russland wehrt ukrainische Angriffe ab
Auf der Gegenseite meldete das russische Verteidigungsministerium 48 abgeschossene ukrainische Drohnen über sieben russischen Gebieten und der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Über Schäden wurde vorerst nichts bekannt.
Die Angaben der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar. Die Ukraine wehrt sich seit etwas mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.
Vor Ukraine-Gipfel in London: Starmer will Weg zu Frieden ebnen
Nach dem beispiellosen Eklat im Weissen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und US-Präsident Donald Trump positioniert sich der britische Premier Keir Starmer als Brückenbauer. Für Sonntag hat er europäische Staats- und Regierungschefs zu einem Ukraine-Gipfel nach London eingeladen.
Starmer habe sowohl mit Selenski als auch mit Trump telefoniert, teilte der Regierungssitz Downing Street mit, nachdem der Ukrainer das Weisse Haus vorzeitig verlassen hatte. «Er behält seine unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine bei und tut alles, was er kann, um einen Weg zu einem dauerhaften Frieden auf Grundlage von Souveränität und Sicherheit für die Ukraine zu finden», sagte ein Downing-Street-Sprecher.
Anders als viele andere europäische Politiker hatte Starmer seine Unterstützung für Selenski nicht direkt im Anschluss per Social Media bekundet. Britische Medien interpretierten das als den Versuch, zwischen den USA und der Ukraine zu vermitteln. Der britische Regierungschef hatte bei einem Besuch in Washington in dieser Woche demonstrativ auf Harmonie mit dem US-Präsidenten gesetzt.
Heftige verbale Auseinandersetzung vor laufenden Kameras
Selenski und Trump sowie dessen Vize J.D. Vance hatten sich hingegen in Washington vor laufenden Kameras eine heftige verbale Auseinandersetzung geliefert. Geplante Gespräche und die Unterzeichnung eines Abkommens zur Ausbeutung von Rohstoffen in der Ukraine fielen danach ins Wasser.
Bei dem Gipfel am Sonntag in London werden neben Selenski unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, weitere Staats- und Regierungschefs sowie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa erwartet.
Der Eklat im Video
Keller-Sutter steht für gerechten Frieden in der Ukraine ein
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat am Samstagmorgen das Engagement für einen gerechten Frieden in der Ukraine bekräftigt. Die Schweiz bleibe entschlossen, einen gerechten und dauerhaften Frieden zu unterstützen, schrieb sie auf der Onlineplattform X.
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Die Schweiz verurteile «Russlands Aggression gegen einen souveränen Staat», schrieb Keller-Sutter in ihrer Stellungnahme weiter.
Nach dem Eklat beim Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenski haben sich mehrere europäische Spitzenpolitikerinnen und -Politiker hinter die Ukraine gestellt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X an Selenski gerichtet: «Ihre Würde ehrt den Mut des ukrainischen Volkes.» Nach Worten der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas auf X sei klar geworden, «dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht. Es liegt an uns Europäern, diese Herausforderung anzunehmen.»
US-Aussenminister fordert Entschuldigung

US-Aussenminister Marco Rubio hat den ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski aufgefordert, sich für das frühere Zusammentreffen mit Präsident Donald Trump zu entschuldigen. Selenski solle sich «dafür entschuldigen, dass er unsere Zeit für ein Treffen verschwendet hat, das so enden würde, wie es endete», sagte Rubio im US-Sender CNN, nachdem das Gespräch zwischen den beiden Staatschefs im Oval Office eskaliert war.
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Selenski bei Fox News: Streit war «nicht gut»
Nach dem Eklat im Oval Office bedauert der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski nach eigenen Worten, was passiert ist. In einem Interview des US-Senders Fox News sagte er: «Ja, ich denke, es war nicht gut.» Die Konfrontation habe keiner Seite genützt. Verärgert sei er nicht, es gehe nicht um ihn, sagte Selenski dem Sender. Aber wenn führende Politiker behaupteten, die Ukraine sei fast besiegt und die Soldaten würden abhauen, stelle sich die Frage: «Wo bleibt die Freundschaft zwischen der Ukraine und den USA?»
Trotz des Vorfalls sehe er seine Beziehung zu Trump aber als heilbar an. «Ich möchte unsere grossartigen Partner in den USA nicht verlieren», betonte er. Sich bei US-Präsident Donald Trump zu entschuldigen, habe er jedoch nicht vor. Auf eine entsprechende Frage sagte er in dem Interview: «Nein. Ich respektiere den Präsidenten, und ich respektiere das amerikanische Volk (…) und ich denke, dass wir sehr offen und sehr ehrlich sein müssen.» Er wünsche sich, dass Trump stärker auf der Seite der Ukraine stehe.

Ausserdem bekräftigte Selenski noch einmal die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien. Ein Rohstoff-Deal reiche nicht aus, um Friedensverhandlungen mit Russland aufzunehmen. Ein solcher Deal sei nur der erste Schritt. Trump hatte zuvor ausgeschlossen, direkt wieder Gespräche mit Selenski aufzunehmen.
Selenski: Ich bin dankbar – und «war es immer»
Der einfachste Weg zu verlässlichem Schutz sei ein Nato-Beitritt der Ukraine, sagte Selenski weiter. Aber das sei nicht für alle Partner eine Option. Dann müssten auf anderem Weg Sicherheitsgarantien geschaffen werden: Dafür brauche es die Unterstützung der Europäer durch die USA. Auch zu Russland äußerte sich Selenski: Kapitulation sei für sein Land keine Option. «Ich kann unserem Volk nicht einfach sagen, dass es aufgeben soll. Niemand wird aufgeben, weil jeder Angst hat, dass Putin morgen zurückkommt.»
Zu Beginn des Interviews hatte sich Selenski direkt an das Fox-News-Publikum gewandt und sich sowohl bei den Amerikanern, als auch bei Präsident Trump und dem Kongress für die Unterstützung bedankt. Er sei dankbar – «und ich war es immer». Trump und sein Vize J. D. Vance hatten Selenski mehrfach vorgeworfen, nicht dankbar für die Hilfe der USA sei.
Später meldete sich Selenski erneut zu Wort. Es sei sehr wichtig für die Ukraine, dass sie gehört werde und niemand sie vergesse, weder während des Krieges noch danach, schrieb Selenski in einem Social-Media-Beitrag, der Aufnahmen eines Treffens mit der ukrainischen Gemeinschaft in Washington zeigte. (nlu/SZ)
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Donald Trump lehnt Gespräche mit Wolodimir Selenski ab
US-Präsident Donald Trump schliesst eine sofortige Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski aus. «Er möchte sofort zurückkommen. Aber das geht für mich nicht», sagte Trump bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Eklat im Oval Office. «Er muss sagen, ich will Frieden schliessen», sagte Trump weiter über den Ukrainer. «Ich will jetzt einen Waffenstillstand.» Selenski habe «die Karten nicht in der Hand», monierte der Republikaner vor seinem Abflug in den US-Bundesstaat Florida.
Liz Cheney: Trump und Vance haben US-Werte aufgegeben
Die frühere republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney hat den Auftritt von US-Präsident Donald Trump und seinem Vize J.D. Vance während eines Treffens mit dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski verurteilt. Trump und Vance hätten alles aufgegeben, wofür die USA stünden, schrieb Cheney am Freitag auf der Plattform A.
«Heute haben Donald Trump und JD Vance Selenski angegriffen und Druck auf ihn ausgeübt, die Freiheit seines Volkes dem KGB-Kriegsverbrecher zu überlassen, der in die Ukraine einmarschiert ist», schrieb die Ex-Abgeordnete und bezog sich dabei auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine frühe Karriere als sowjetischer Geheimdienstoffizier. «Die Geschichte wird sich an diesen Tag erinnern – an dem ein amerikanischer Präsident und Vizepräsident alles aufgegeben haben, wofür wir stehen.»
Cheney verlor ihren Sitz im Kongress an einen von Trump unterstützten Herausforderer, nachdem sie seine Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 kritisiert hatte. Im Präsidentschaftswahlkampf unterstützte Cheney die demokratische Kandidatin Kamala Harris. (DPA)
Meloni will sofortigen Gipfel zwischen Europa und den USA
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat nach dem Eklat im Weissen Haus einen sofortigen Gipfel zwischen Europa und den USA vorgeschlagen. Zugleich warnte sie am Abend in Rom vor einer Spaltung des Westens.«Jede Spaltung des Westens macht uns alle schwächer und begünstigt die, die den Untergang unserer Zivilisation herbeiführen wollen», mahnte Meloni in einer Erklärung. «Eine Spaltung würde niemandem nützen.» Deshalb plädiere Italien für einen Gipfel zwischen den USA, den Europäern und weiteren Verbündeten. Dabei müsse offen darüber gesprochen werden, «wie wir mit den grossen Herausforderungen von heute umgehen wollen, angefangen bei der Ukraine».
Aus der Erklärung ging nicht hervor, ob nach Melonis Vorstellungen das von Russland angegriffene Land an einem solchen Treffen teilnehmen soll. Die rechte Ministerpräsidentin gilt im Kreis der europäischen Regierungschefs als einer der wichtigsten Ansprechpartner der neuen US-Regierung. Trump hatte sie mehrfach sehr gelobt. Meloni war in den vergangenen Wochen auch schon zwei Mal bei ihm zu Besuch. (DPA)

Reaktionen: «Ukraine nicht allein» bis «Seien Sie stark»
Der Eklat beim USA-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski hat die westlichen Verbündeten erschüttert. Nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump, die US-Hilfe einzustellen, versichert man Kiew Solidarität. Ein Überblick über die Reaktionen.
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz auf der Plattform X: «Niemand will Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine! Deswegen suchen wir gemeinsam den Weg zu einem dauerhaften und gerechten Frieden. Auf Deutschland – und auf Europa – kann sich die Ukraine verlassen.»
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, ebenfalls auf X: «Lieber Wolodimir Selenski wir stehen der Ukraine in guten wie in schwierigen Zeiten zur Seite. Wir dürfen in diesem schrecklichen Krieg niemals Angreifer und Opfer verwechseln.»
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor Medienvertretern in Paris: Russland sei der Aggressor. «Es gibt ein angegriffenes Volk, das die Ukraine ist.» Er meine, «dass man diejenigen respektieren muss, die von Anfang an gekämpft haben, weil sie für ihre Würde, ihre Unabhängigkeit, ihre Kinder und für die Sicherheit Europas kämpfen». Allen, die der Ukraine gegen Russland geholfen hätten, sei zu danken, sagte Macron und erwähnte auch die USA.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X an Selenski gerichtet: «Ihre Würde ehrt den Mut des ukrainischen Volkes. Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos. (…) Wir werden weiterhin mit Ihnen für einen gerechten und dauerhaften Frieden arbeiten.»
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas auf X: «Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht. Es liegt an uns Europäern, diese Herausforderung anzunehmen.»
Polens Ministerpräsident Donald Tusk auf X: «Liebe ukrainische Freunde, Ihr seid nicht allein.»
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez auf X: «Ukraine, Spanien steht an eurer Seite.»
Anders reagierte Ungarns Ministerpräsident Victor Orban auf X: «Starke Männer machen Frieden, schwache Männer führen Krieg. Heute hat sich Präsident Donald Trump mutig für den Frieden eingesetzt.» (DPA)
Russischer Abgeordneter zu Eklat: «Brillantes Ergebnis»
Der langjährige russische Abgeordnete Andrei Klischas hat den Abbruch des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wkolodimir Selenski als «brillantes Ergebnis» bezeichnet. Klischas schrieb auf der Plattform Telegram, Selenski sei ein Clown – diesen abfälligen Begriff verwenden russische Vertreter oft in Bezug auf den ukrainischen Präsidenten.
Selenski habe seine Rolle als Präsident im Weissen Haus schlecht gespielt und sei wegen schlechten Benehmens und Respektlosigkeit gegenüber den USA rausgeworfen worden, schrieb der Abgeordnete. Sein Kollege Alexei Schurawlew sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Selenski möge zwar das Vertrauen der Vereinigten Staaten völlig verloren haben. Das bedeute aber nicht, dass Krieg enden werde. (DPA)
Selenskis Präsidialamtschef pocht auf Sicherheitsgarantien
Der Chef des Präsidialamtes der Ukraine, Andrij Jermak, hat auch Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land bestanden. «Ohne echte Sicherheitsgarantien wird der Krieg zurückkehren», schrieb Jermak auf der Plattform Telegram.
«Sicherheit ist nicht nur ein Wort. Es bedeutet Leben, eine Zukunft ohne Sirenen, ohne Verluste, ohne Angst um unsere Lieben», erklärte er. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski kämpfe weiterhin für diejenigen, die einen gerechten und dauerhaften Frieden verteidigen. Jermak dankte den USA für ihr Engagement. «Wir sind dem amerikanischen Volk für seine Unterstützung zutiefst dankbar. Sie bringt uns dem Tag näher, an dem der Krieg nur noch eine Erinnerung sein wird», schrieb er. (DPA)
Trump erhält Rückendeckung von republikanischen Senatoren
Republikanische US-Senatoren haben sich nach dem Eklat im Weissen Haus hinter Präsident Donald Trump gestellt. Senator Mike Lee aus dem Staat Utah dankte Trump auf der Plattform X dafür, dass er sich für das Land eingesetzt und Amerika an die erste Stelle gesetzt habe. Ähnlich äusserten sich in den sozialen Medien Rick Scott aus Florida, Josh Hawley aus Kansas, Bernie Moreno aus Ohio und Jim Justice aus West Virginia.
Der Senator Lindsey Graham aus South Carolina nannte das Treffen ein komplettes Desaster und sagte, er sei nie stolzer auf Trump gewesen. Er stellte nach dem Abbruch des Treffens im Weissen Haus infrage, ob die USA weiterhin mit Selenski zusammenarbeiten könnten. «Was ich im Oval Office gesehen habe, war respektlos und ich weiss nicht, ob wir jemals wieder Geschäfte mit Selenski machen können», sagte Graham. Der ukrainische Präsident habe es «fast unmöglich gemacht, dem amerikanischen Volk zu verkaufen, dass er eine gute Investition ist».

Auf die Frage, ob Selenski zurücktreten sollte, antwortete Graham: «Er muss entweder zurücktreten oder jemanden rüberschicken, mit dem wir Geschäfte machen können, oder er muss sich ändern.»
Aus den Reihen der Republikaner wurde aber auch Kritik am Verhalten von Trump laut, der seinen Gast aus Kiew mit Vorwürfen überzogene hatte. Es sei ein schlechter Tag für Amerikas Aussenpolitik, sagte der republikanische Abgeordnete Don Bacon aus Nebraska. «Die Ukraine will Unabhängigkeit, freie Märkte und Rechtsstaatlichkeit. Sie will Teil des Westens sein», sagte Bacon. «Russland hasst uns und unsere westlichen Werte. Wir sollten deutlich machen, dass wir für die Freiheit stehen.»

Der republikanische Abgeordnete Mike Lawler aus New York, nannte das Treffen eine verpasste Chance für die USA und die Ukraine. «Dass dies an die Öffentlichkeit gelangte, war eine Katastrophe – vor allem für die Ukraine», erklärte er. Selenski hatte vor seinem Treffen im Weissen Haus mit einer parteiübergreifenden Gruppe von Senatoren gesprochen, darunter die Republikaner Roger Wicker aus Mississippi und Graham. (DPA)
Unglauben bei US-Journalisten
CNN-Starmoderatorin Dana Bash beginnt ihre Anmoderation nach dem Eklat mit «Wow. Einfach wow.» Zusammen mir Christiane Amanpour und Kaitlin Collins, die selber im Raum war, als Selenski und Trump aneinander gerieten, versuchen sie das soeben gehörte einzuordnen. Mit mässigem Erfolg: «Noch nie in der Geschichte der modernen Diplomatie (…) habe ich jemals so etwas gesehen», sagt Amanpour in die Kamera.
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Collins beschreibt ausserdem, was passierte, als die Kameras ausgingen:
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Selenski dankt Amerika trotz Eklat im Weissen Haus
Der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski hat sich nach dem Abbruch seines Treffens mit US-Präsident Donald Trump trotzdem dankbar geäussert. «Danke Amerika, danke für die Unterstützung, danke für diesen Besuch, danke POTUS, Kongress und dem amerikanischen Volk», teilte Selenski auf der Plattform X mit. POTUS ist die Abkürzung für Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. «Die Ukraine braucht einfach einen dauerhaften Frieden, und genau daran arbeiten wir», sagte er.
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Selenskis Kanzleichef, Andrij Jermak, verteidigte den Präsidenten. Selenski kämpfe um die Ukraine, um jeden, der einen gerechten und langanhaltenden Frieden wolle. «Ich unterstütze den Präsidenten, der die Interessen unseres heldenhaften Volkes vertritt. In jeder Situation. Punkt», unterstrich Jermak.
AFP/DPA/SDA/Redaktion Tamedia
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