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Super-Saturday im Ticker
Maurer und Ast beenden SVP-Party, Berset leiht seine Federboa aus

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Sorgen für Stimmung im Stadion: Alt Bundesrat Ueli Maurer und Berner Mundart-Rocker Florian Ast.
Alt Bundesrat Ueli Maurer hat einen neuen Look…

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP, die SP und die Grünen lancierten am Samstag ihren Wahlkampf für die Parlamentswahlen vom 22. Oktober.

  • Mit von der Partie waren auch Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und die Bundesräte Guy Parmelin, Albert Rösti und Alain Berset.

  • Die SVP richtete mit der ganz grossen Kelle an: Ihr Wahlauftakt fand in der Swiss Life Arena des ZSC Zürich statt – mit den amtierenden Bundesräten, Moderator Roman Kilchsperger und Mundart-Rocker Florian Ast.

  • Die SP hatte das zweisprachige Biel als Austragungsort für ihren Wahlauftakt ausgewählt. Im Kongresszentrum wurden über 600 Delegierte und Gäste erwartet.

Hier geht es zum Wahlkampf-Ticker.

Aus dem Magazin: Eine Gruppe von Reformern fordert eine dritte Kammer für die Schweiz.

Ende

Das wars - ein ausführlicher Text kommt bald an dieser Stelle.

Biel: Zum Abschluss reden Mattea Meyer und Cédric Wermuth

«Ohne die SP würden unsere Söhne und Töchter einem ganz anderen Land aufwachsen - wir müssen diese Wahlen gewinnen», sagt Wermuth. Es gehe im Herbst darum, einen Rechtsrutsch zu verhindern, ergänzt Meyer. Zur Wahl stehe eine SVP-Schweiz und eine soziale Schweiz. «Wir wollen, dass die soziale Schweiz gewinnt.»

Und damit: Eine letzte Welle. Die «Internationale». Apéro.

Es bleiben 56 Tage.

Biel: Rösti und Borscht – Berset und Albert mit Federboa

Und da ist sie gleich wieder, Elisabeth Baume-Schneider hält die erste Ansprache. Nach einer Spitze gegen die SVP (ihr sei eine sozialdemokratische Begrüssung lieber als eine amerikanische) redet sie engagiert über die aktuelle Flüchtlingsthematik, über das Miteinander von Schweizern und Geflohenen. Über Rösti und Borscht.

Mittendrin: eine kleine Liebeserklärung an ihren Mitbundesrat Alain Berset, an seinen Hut und seine Zigarren und seine Strategie. Sie sei stolz, dieses Jahr mit ihm in der Regierung verbringen zu dürfen.

Nach einem eher anstrengenden Vortrag von Fraktionschef Roger Nordmann (mit vielen, sehr detaillierten Grafiken, also wirklich vielen) weckt Bundespräsident Alain Berset die Genossinnen und Genossen wieder auf. Er hätte ja eigentlich heute gerne seine rote Feder-Boa getragen, die er bei seinem Besuch an der Streetparade dabei hatte. «Aber Albert hat sie für das Unspunnen-Fest von morgen ausgeliehen.» Grosses Gelächter. Und Berset, der sagt: «Ihr hattet das Bild im Kopf, oder?»

Ein Blick nach Zürich zeigt: Albert Rösti hat sich die Boa (noch) nicht um den Hals gelegt.

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SVP beendet Party mit Florian Ast und 600 tanzwütigen Kandidierenden

Kurz nach 15 Uhr wird es in der Swiss Life Arena allmählich still, nach einem lauten und pompösen Schlussbouquet. Die Partei liess alle Kandidatinnen und Kandidaten für die kommenden Wahlen - und das sind über 600 - durch die Arena laufen, Pop-Sänger Florian Ast auftreten und animierte die über 4000 Anwesenden zum Mitjohlen.

«Es war ein voller Erfolg», resümiert Nationalrätin Sandra Sollberger den Anlass. Ihre ganze Familie war dabei. «Wir kennen es von den Delegiertenversammlungen, wir haben immer relativ schnell einen Party.» Mitglieder der SVP hätten halt viele Emotionen, «nicht nur in der Politik, auch in der Freizeit».

Fertig Party in der Swiss Life Arena. Nur noch ein paar Fähnli liegen herum.

In Bern lancieren die Grünen ihre Solar-Initiative

Der Entscheid fiel einstimmig: Die Grünen lancieren an ihrer Delegiertenversammlung im Hotel National in Bern ihre Solar-Initiative. Das Volksbegehren verlangt, dass bereits 15 Jahre nach dessen Annahme grundsätzlich auf allen Häusern in der Schweiz eine Solaranlage installiert sein muss (lesen Sie hier die Hintergründe dazu).

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Zuvor betonte Präsident Balthasar Glättli die Dringlichkeit in der Klimafrage: «Wir stehen vor einer fundamentalen Veränderung.» 2023 wollten die Grünen ein neues Kapitel aufschlagen: Grüne Wirtschaft anstatt fossiler Kapitalismus, Zusammenleben im Einklang anstatt Ausbeutung von Mensch und Natur, Gerechtigkeit anstatt das Recht des Stärkeren. (SDA/red)

Selfie-Siegerin Elisabeth Baume-Schneider

In Biel beginnt jetzt dann gleich der zweite Teil, der eigentliche Wahlkampfauftakt. Die beiden aktuellen Bundesräte der Partei sind nun ebenfalls im Kongresszentrum eingetroffen. Alain Berset wirkt dabei etwas verloren und steht meist alleine in der grossen Halle. Ganz anderes Elisabeth Baume-Schneider – sie wird von einem Selfie zum nächsten gewunken.

Nicht ganz so pompös wie bei der SVP in Zürich: Auf dem Parteitag der SP in Biel. (26. August 2023)

Arena tanzt zum Wahlvideo reloaded

Zwischenzeitlich wird an der SVP-Wahlparty getanzt – aber nur auf dem Bildschirm. Die Partei spielt ihr Wahlvideo «Dass isch d’SVP!» ab – respektive, die neue, leicht abgeänderte Version. Wegen Verdacht auf Urheberrechtsverletzung wurde die erste Version gesperrt (lesen Sie hier, warum sich sogar Weltstar Nile Rodgers einschaltete).

Thomas Matter, der den Song geschrieben hat, nimmts mit Humor: «Scheinbar haben wir einen so guten Song komponiert, dass internationale Popstars darauf aufmerksam wurden.» Er erwarte also schon, dass die SVP zu den Swiss Music Awards eingeladen werde. Mehr will er dazu nicht sagen.

Dafür animiert er das Publikum, ein paar Tanzschritte zu lernen. Dieses macht mit, wenn auch etwas verhalten. Mehr Engagement erhofft sich Matter von der «Tanz mit!»-Challenge, die er in der Arena ankündigt. Wer ein eigenes Tanzvideo zum Song auf Instagram stellt, könne tolle Preise gewinnen.

Ueli Maurer überrascht mit Bart

Man darf es wohl die Überraschung des Tages nennen: Alt Bundesrat Ueli Maurer trägt neuerdings Bart. Doch er ist nicht deswegen hier in der Swiss Life Arena. «Ihr müsst Wähler mobilisieren», ruft er der Menge zu. Es gelte, sämtliche Nachbarn, Arbeitskolleginnen und sonstige Menschen für die Wahlen im Herbst zu gewinnen.

Trägt neuerdings Bart: Alt Bundesrat Ueli Maurer in der Swiss Life Arena.

Christoph Blocher und Tochter Magdalena sinnieren auf Heuballen über alte Zeiten

Auf die Bühne chauffiert werden an dieser Wahlparty SVP-Übervater und alt Bundesrat Christoph Blocher und Tochter Magdalena Martullo-Blocher. Auf Heuballen sitzend, auf einem traktorähnlichen Anhänger.

Werden auf die Bühne chauffiert: alt Bundesrat Christoph Blocher und Tochter Magdalena Martullo-Blocher.

Der Moderator des Anlasses Roman Kilchsperger – der immer wieder betont, er sei halt «kein Linker» und sein Sohn sei übrigens der SVP beigetreten – nutzt die Gelegenheit und versucht aus Vater und Tochter Blocher Privates zu entlocken. Ob es schwierig gewesen sei, die Tochter in die Politik zu locken? Blocher: «Nein! Ich habe extra gesagt, sie soll nicht in die Politik» – schliesslich würden Kinder immer das Gegenteil von dem machen, was man ihnen befehle.

Martullo-Blocher hingegen betont, man müsse nun kräftig für die Wahlen mobilisieren: «Möglichst viele von uns müssen ins Bundeshaus.» Aber gewählte Parlamentarierinnen und Parlamentarier müssten etwas aushalten können, fügt Vater Blocher bei. «Die, die gewählt werden, müssen bis zum Schluss durchhalten. Auch wenn sie einmal ‹eis ufd Schnurre› kriegen.»

Moderator Roman Kilchsperger entlockt den Blochers Persönliches.

4000 feiern mit der SVP, Rösti geht auf Nummer sicher

Auf dem Programm stehen heute Reden von zahlreichen SVP-Grössen. Mehrere ehemalige Bundesräte werden zum Publikum sprechen, den Anfang macht der amtierende Albert Rösti. «Was ich hier sehe, ist symbolisch für eine sichere Schweiz!», beginnt er seine Rede. Sichtlich beeindruckt von der Stimmung in der Halle. Es wird ständig geklatscht, gejubelt, Fahnen und Schellen geschwungen. Rund 4000 Parteimitglieder und -sympathisanten sind hier.

In seiner kurzen Ansprache geht Rösti auf Nummer sicher. Während seine Vorrednerinnen und Vorredner von «falschen Ausländern» und der gefährdeten Schweiz sprachen, umschifft Rösti das Thema Zuwanderung mit zurückhaltenden Formulierungen. Er erinnert lieber an die Bedeutung der Neutralität. Es gebe auch heute Druck aus dem Ausland – wie jener der Helsinki-Kommission, die der Schweiz vorwirft, sanktionierten Russen zu helfen. Rösti fordert die Anwesenden dazu auf, sich für Sicherheit und Freiheit einzusetzen. «Das sind die Werte der Schweiz.»

Stadion wird zur Schwing-Arena

Schweizer-Fahnen, soweit das Auge reicht: Die Swiss Life Arena ist fest in den Händen der Schweizerischen Volkspartei. Die Eröffnung ist laut: Während in der Mitte der Halle Geisslezwickler um die Wette klöpften, marschieren über drei Dutzend Schellner in die Arena. «Wir sind die Volkspartei!», schreien mehrere Nationalrätinnen und Nationalräte Richtung Publikum.

Vertretungen aus allen Sprachregionen schwingen erste Parolen: Céline Amaudruz auf Französisch, Piero Marchesi auf Italienisch, Martina Bircher auf Deutsch und Martin Siger auf Romanisch. Sie machen auch gleich klar, worüber sie heute reden wollen: «Wir wollen keine 10-Millionen-Schweiz!», sagt Bircher und wird von der Menge bejubelt. «Darum braucht es mehr SVP.»

Parteien stürzen sich in den Wahlkampf

Zwar hat der Wahlkampf längst begonnen. Die SVP zündelt seit Monaten gegen die Zuwanderung und bringt sich mit einem halb-legalen Wahlclip ins Gespräch, die SP poltert gegen die mächtigen Banken und hohe Mieten. Doch am Samstag feuern die beiden stärksten Parteien nun den Startschuss für die heisse Phase.

Mit Prominenz in den Super-Saturday: Christoph Blocher, Adolf Ogi, Ueli Maurer, Albert Rösti, Guy Parmelin, Florian Ast, Roman Kilchsperger – die SVP zelebriert ihren Wahlauftakt in der Swiss Life Arena in Zürich.

Die SVP trägt für ihren Wahlauftakt dick auf: Sie hat die Swiss Life Arena in Zürich-Altstetten gemietet und lädt alle ein, mit ihrer «Mannschaft» zu feiern. Dazu zählen zahlreiche alt-Bundesräte wie Übervater Christoph Blocher, Adolf Ogi, Ueli Maurer und die beiden aktiven Albert Rösti und Guy Parmelin. Die Partei kündigt zudem «Special-Acts» an, darunter Musiker Florian Ast. Es ist das erste Mal, dass die Volkspartei ihren Wahlauftakt in einem Stadion zelebriert.

Die SP kümmert sich in Biel zuerst einen Vormittag lang um das Klein-Klein der Parteipolitik und feiert dann am Nachmittag den Auftakt «in die heisse Wahlkampfphase». Sie macht das eher klassisch, mit vielen, vielen Reden. Vorgesehen sind unter anderen Elisabeth Baume-Schneider, Alain Berset und die Co-Spitze.

Grüne lancieren Initiative

Auch die Grünen lancieren am Samstag ihren Wahlkampf. Sie wollen an ihrer Delegiertenversammlung in Bern die Unterstützung der Inklusions-Initiative beschliessen. Ausserdem wollen sie eine eigene Initiative lancieren, nämlich die sogenannte Solar-Initiative. Sie verlangt, dass bis in 15 Jahren jedes geeignete Dach mit einer Solaranlage ausgerüstet sein muss.

Doch auch bei den Grünen steht der Wahlkampf im Zentrum: Gemäss der Einladung werden sie sich auf drei Eckpunkte konzentrieren: Den Schutz des Klimas, den Schutz der Biodiversität und die Schaffung einer diskriminationsfreien Gesellschaft. (SDA)