Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Präsident Yoon bleibt im Amt
In Südkorea versagt die Demokratie auf allen Seiten

A participant wearing a mask of South Korean President Yoon Suk Yeol performs during a rally to demand his impeachment outside the National Assembly in Seoul, South Korea, Monday, Dec. 9, 2024. (AP Photo/Ahnn Young-joon)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Amtsenthebung des Präsidenten Yoon Suk-yeol in Südkorea ist gescheitert. Das ist die nächste irritierende Nachricht nach dem Schock vom 3. Dezember, als Yoon per Kriegsrecht die Opposition ausschalten wollte. Yoons Partei, die konservative PPP, hat am Samstag die Abstimmung boykottiert, um die nötige Zweidrittelmehrheit zu verhindern. So richtig Ja zum Präsidenten sagen dessen Parteifreunde also nicht. Aber indem sie nicht mitgestimmt haben, tun sie Yoons Putsch als Bagatelle ab. So kann man die Demokratie nicht vor selbstsüchtigen Machtmenschen schützen.

Yoons Kriegsrechtserklärung war ein Angriff auf die Werte freiheitlicher Politiksysteme. In Yoons Erlass kann man nachlesen, dass der Präsident neben Medien und Protestlern auch das Parlament kontrollieren wollte. Wer das durchwinkt, hat gegen Diktatoren wie Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un nicht viel vorzubringen.

Allerdings liegt das Scheitern des Parlaments auch an der grössten Oppositionspartei DP, die mit ihrer Verhinderungspolitik zu wenig tut für ein konstruktives Verhältnis mit der Regierung. Und ihrem Chef Lee Jae-myung, dem wahrscheinlichsten Kandidaten für Yoons Nachfolge, drohen Haftstrafen wegen verschiedener Vorwürfe – klar, dass Konservative dessen Aufstieg auf jeden Fall verhindern wollen.

Südkorea braucht einen politischen Neuanfang. Präsident Yoon Suk-yeol muss zurücktreten. Aber danach auch der DP-Chef Lee Jae-myung.