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Meinung

Kommentar zu Olympia in Tokio
Sterile Kulisse

Olympische Sommerspiele in Japan wären geprägt von Verboten, Masken und Trennwänden – daran ändern auch die Riesenringe auf dem Wasser in Tokio nichts.
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Olympia ohne Zuschauer aus dem Ausland – das klingt absurd. Aber Japans Regierung hat diese Entscheidung für die Spiele in Tokio tatsächlich gefällt. Und zwar aus guten Gründen: Die neue Mutante des Coronavirus treibt weltweit die Infektionszahlen nach oben. Japans Gesundheitssystem ist nicht belastbar. Die Spiele sollen in vier Monaten beginnen, und die Menschen im Inselstaat haben Angst. Das Einreiseverbot ist nachvollziehbar.

«Die Feier des internationalen Sportsgeists steht voller Trennwände.»

Es verändert allerdings den Charakter der Spiele. Das grösste Sportfest der Welt bezieht seinen Wert unter anderem aus dem Umstand, dass es Menschen zusammenbringt und eine Atmosphäre der Vielfalt schafft. Aber nach Stand der Dinge wird Olympia 2021 vor allem eine sterile Kulisse für Fernsehrechteinhaber. Eingereiste Sportteams, Medienschaffende und sonstiges Spielepersonal sollen Abstand zur japanischen Bevölkerung halten. Die Feier des internationalen Sportsgeists steht voller Trennwände.

Die Sinnfrage ist zu gross geworden. Es wird Zeit, tapfer zu sein. Japan hat seinen Stolz. Gesichtsverlust geht nicht, also zieht man die Spiele durch. Andere müssten Fakten schaffen und den Japanern eine ehrenwerte Absage ermöglichen. Regierungen, Verbände und Aktive müssten die Lage nüchtern einschätzen. Olympia in diesem Sommer? Geht eigentlich nicht. So traurig es auch ist.