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Nach verschärftem Wohnungsmangel
Deutlich mehr neuer Wohnraum für kommendes Jahr erwartet

Die Bautaetigkeit in der Stadt Zug ist weiter gestiegen am Freitag, 23. August 2013. Das Bauvolumen in der Stadt Zug erreicht im Jahr 2013 einen neuen Rekordwert.
(KEYSTONE/Alexandra Wey)
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Im nächsten Jahr dürfte in der Schweiz wieder mehr gebaut werden. Noch im Frühling rechneten die Experten des Immobilienunternehmens Wüest Partner mit einer verhaltenen Entwicklung des Baumarkts. Nun erwartet man aber sogar ein leichtes Plus im laufenden Jahr und für 2025 ein «starkes Wachstum».

Das Jahr 2024 könnte also die Trendwende einleiten, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie. Denn seit 2017 seien die Hochbauinvestitionen real, sprich um die Baupreisentwicklung bereinigt, rückläufig.

Konkret rechnet Wüest Partner mit einem leichten Anstieg von 1,2 Prozent. Unter Berücksichtigung der diesjährigen Baupreisteuerung von 0,5 Prozent würde dies «erstmals seit sieben Jahren wieder ein reales Wachstum bedeuten».

Mehr Baubewilligungen

Als Hauptgrund für die wieder anziehende Bautätigkeit nennt Wüest Partner die steigende Anzahl an Baubewilligungen. Diese dürfte sich im Jahr 2025 «stärker bemerkbar» machen. Konkret gehe man von einem Wachstum im Hochbau von insgesamt 4,6 Prozent aus. Der Neubau dürfte dabei um 4 Prozent und der Umbaubereich sogar um 5,7 Prozent zulegen.

Gespeist werde der potenzielle Zuwachs zudem von mehreren Faktoren: Erstens herrsche immer noch eine grosse Nachfrage: «Der Nachfrageüberhang der letzten Jahre hat zu einem aufgestauten Wohnungsmangel geführt», heisst es dazu. Dies sorge für eine gesicherte Absorption der neu gebauten oder sanierten Wohnungen und bringe steigende Einnahmen, sinkende Leerstände sowie tiefe Fluktuationskosten.

Zweitens sinken die Finanzierungskosten in Folge der tieferen Zinsen wieder. Aber auch stabilere Baupreise und politische Massnahmen würden die Bautätigkeit beleben, so die Experten.

Deutlich weniger Investionen in Büroflächen

Schweizer Investoren haben 2024 deutlich weniger Geld in den Bau von Büroflächen gesteckt. Das Investitionsvolumen für Neubaubewilligungen lag im 3. Quartal etwa 40 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre, heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie von Wüest Partner.

Bereits in den Pandemiejahren 2020/21 habe dieser Trend eingesetzt, weil Bauherren wegen den strukturellen Veränderungen am Büroflächenmarkt und den damit verbundenen Risiken vorsichtiger geworden seien, heisst es. Aktuell beeinflussten zudem die gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten die rückläufige Bautätigkeit im Büroflächensektor.

Die Experten von Wüest Partner rechnen für das kommende Jahr zudem mit einem weiteren heftigen Rückgang der Neubauten im Geschäftsflächensegment von 14,5 Prozent. Dafür sei aber mit einem Plus bei den Umbauten zu rechnen. Nicht zuletzt wollen die Unternehmen etwa mit energetischen Sanierungen ihre Nachhaltigkeitsziele umsetzen.

Entwicklung dank Rückgang der Bautätigkeit «robust»

Dass man in der Schweiz weniger Büros baut, dürfte laut Wüest Partner «stabilisierend auf den Büroflächenmarkt wirken, da ein Überangebot wegen zusätzlicher Neubauten weitgehend verhindert wird». So zeigt sich der Markt denn auch erstaunlich robust, wie die Experten weiter schreiben.

Die Zahl der ausgeschriebenen Büroflächen lag laut Mitteilung im bisherigen Jahresverlauf um 11 Prozent unter dem Niveau von 2019, also vor der Pandemie. Als ersten Grund für diese Entwicklung sehen die Studienautoren die Stabilisierung der Homeofficequoten. Viele Arbeitgeber holen ihre Mitarbeitenden wieder zurück ins Büro oder haben Präsenztage eingeführt. Ausserdem förderten sie vermehrt die Attraktivität der Arbeit im Büro, etwa durch soziale Events, bessere Infrastruktur oder neue IT.

Aber auch das Beschäftigungswachstum trägt gemäss Wüest Partner zu der nach wie vor stabilen Nachfrage nach Büros bei. Allerdings werde heute pro Stelle weniger Fläche benötigt, weil eine teilweise Abwesenheit im Homeoffice schon eingerechnet ist. Laut der Studie peilen zwei von fünf Firmen ein Desk-Sharing-Modell an.

SDA/sme