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Erhalt des Stahlwerks
1000 Menschen an Kundgebung in Gerlafingen – Klimastreik schliesst sich Protest an

Pierre-Yves Maillard, links, Mitglied des Staenderats und Praesident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, im Gespaech mit Roberto Zanetti ehemaliger Nationalrat, Mitarbeiter von Stahl Gerlafingen AG nehem an der Solidaritaets-Kundgebung: "Stahl Gerlafingen muss bleiben" teil, am Samstag, 9. November 2024, im Stahlwerk Gerlafingen. Die zur italienischen Beltrame Group hat Entlassungen von 120 Mitarbeitenden ausgesprochen. Die Gewerkschaften fordern nun ein unmissverstaendlichges Bekentniss zur Weiterfuehrung des Betriebs und verlangen vom Bund dringende Massnahmen zur Sicherung der Arbeitsplaetze. (KEYSTONE/Marcel Bieri)
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Rund 1000 Personen haben am Samstag vor dem Stahlwerk in Gerlafingen im Kanton Solothurn für den Erhalt des Werks demonstriert. Sie forderten von der Politik Sofortmassnahmen zur Rettung von Stahl Gerlafingen und vom Unternehmen einen Verzicht auf Entlassungen.

Auch die Produktion von Recycling-Stahl in Gerlafingen solle gesichert werden, verlangten die Demonstrierenden.

Maillard: Schweiz braucht starke Industrie

Zur Solidaritätskundgebung hatten die Gewerkschaften Unia, Syna sowie der kaufmännische Verband Schweiz und Angestellte Schweiz aufgerufen. ​Mehrere Rednerinnen und Redner forderten, dass das Stahlwerk erhalten bleiben müsse. Bundesrat Guy Parmelin müsse handeln, sagten Mitte-Ständerat Pirmin Bischof und SP-Ständerätin Franziska Roth aus dem Kanton Solothurn in ihren Statements.

«Wir sind Stahl Gerlafingen», stand auf Transparenten.​ Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes und Waadtländer SP-Ständerat​sagte: «Ohne Stahl kann man nicht mehr bauen.» Die Schweiz brauche eine starke Industrie – und die Schweiz brauche das Stahlwerk Gerlafingen.» Das Stahlwerk ist der grösste Recylingbetrieb der Schweiz.

Klimastreik schliesst sich Protest an

Der Kundgebung in Gerlafingen haben sich auch Aktivistinnen und Aktivisten von Klimastreik Schweiz angeschlossen. Man habe für die Rettung von 120 Arbeitsplätzen und den Erhalt des gesamten Werks protestiert und Solidarität mit den Arbeitnehmenden gezeigt, heisst es in einer Medienmitteilung. Zudem fordert die Bewegung eine «sozial-ökologische Industriepolitik».

Dazu schreibt Klimastreik: «Die Schweizer Stahlwerke stecken in einer Krise. Von rechtsbürgerlicher Seite werden die hohen Stromkosten dafür verantwortlich gemacht. Für den Klimastreik ist das aber nur die halbe Wahrheit, die Hauptursachen für die Verluste der Stahlfirmen in der Schweiz sind stattdessen die weltweite Überproduktion von Stahl und der günstige Import aus dem Ausland.»

Trotz Bedenken sei Stahl als wiederverwendbares Baumaterial zentral und der Import von Billigstahl verursache um Einiges mehr CO₂-Emissionen. Ausserdem werde in Gerlafingen ein Grossteil des Schweizer Altmetalls recycelt, womit ein «Ansatz der Kreislaufwirtschaft» geschaffen würde. Trotz der Emissionen sei Stahl in der Schweiz für den ökologischen Umbau grundlegend, etwa für die Eisenbahn oder für den Bau von Windrädern oder die Herstellung von Wärmepumpen.

SDA/oli