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Werk in Berlin
Sparmassnahmen: Stadler Rail bittet Angestellte um teilweisen Lohnverzicht

Gelber Zug in Berliner U-Bahn-Station hält am Bahnsteig, grüne Säulen und beleuchtete Decke im Hintergrund.
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Eigentlich ist die Expansion von Stadler Rail nach Deutschland eine Erfolgsgeschichte: Der Standort Berlin startete 2001 mit nur 197 Mitarbeitenden. Von 2019 bis 2023 wurde er für 100 Millionen Euro ausgebaut und zum neuen Kompetenzzentrum für U-Bahnen und Trams. Im Rahmen dieses Ausbaus stieg die Anzahl der Mitarbeitenden auf rund 2000.

Die drei Werke in der Metropolregion Berlin sollen nach dem Gewinn einer Ausschreibung 1500 Wagen für die Berliner U-Bahn im Wert von drei Milliarden Euro herstellen. Die Produktion kommt trotz des Grossauftrags aber nur schleppend in Gang. Probleme bereiten eine Klage des Konkurrenten Alstom, Lieferschwierigkeiten, die Inflation und Planungsprobleme wegen unterschiedlicher Wagengrössen auf den historischen Linien.

Zu hohe Produktionskosten bei Stadler Rail

Jure Mikolčić, CEO von Stadler Deutschland, erklärte die Probleme gegenüber der «Berliner Zeitung» mit den explodierenden Produktionskosten und dem Zusammenfallen von mehreren negativen Entwicklungen. Nach wie vor leide der Standort unter den Folgen des Zusammenbruchs der Lieferketten infolge der Coronapandemie. Der Ukrainekrieg und die daraus resultierenden Preissteigerungen für Energie und Rohmaterialien hätten zudem die Löhne ansteigen lassen.

Produktion einer gelben Strassenbahn im Werk von Stadler Pankow in Berlin, Deutschland. Schienenfahrzeugbau mit technischem Equipment und Gerüsten.

«Diese Situation hat bei einer gut ausgelasteten Produktion zu einer ungünstigen Verkettung geführt und die wirtschaftliche Lage verschärft», so Mikolčić. Um Stadler in Berlin nachhaltig in der Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, müssten darum einschneidende Massnahmen beschlossen werden.

Zu diesen gehört gemäss dem Chef des Standorts Berlin auch ein signifikanter Arbeitnehmerbeitrag: Konkret sollen die 2000 Beschäftigten auf einen Teil ihres Lohns verzichten, längere Arbeitszeiten leisten oder bei Zuschlägen Abstriche hinnehmen. Betroffen sind alle Beschäftigten an allen drei Standorten in Berlin, Velten und Hennigsdorf. Mit den Vertretungen der Arbeitnehmenden und den Gewerkschaften sollen demnächst Verhandlungen beginnen.

Trotz der beschlossenen Massnahmen könne ein Stellenabbau nicht ausgeschlossen werden, so Stadler Rail Deutschland.