Riesenslalom in SchladmingEndlich gelingt Loïc Meillard der grosse Wurf
Marco Odermatt fehlt? Kein Problem! Der Neuenburger brilliert beim Nacht-Spektakel auf der Planai und straft damit viele Kritiker Lügen, Gino Caviezel wird Zweiter.
Es ist Skisport vom Feinsten, den die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Planai zu sehen bekommen. Die Piste brutal hart, so wie es die Besten der Besten lieben, dazu das Flutlicht an diesem ikonischen Hang – erstmals in einem Weltcup-Riesenslalom. Und es sind zwei Schweizer, welche die grösste Show liefern: Loïc Meillard und Gino Caviezel.
Zur Halbzeit liegen die beiden bereits an der Spitze, gerade die Fahrt des Neuenburgers verdient das Prädikat Extraklasse. Um sechs Zehntel distanziert er seinen Teamkollegen, um über eine Sekunde Henrik Kristoffersen. Doch stellt sich vor der Entscheidung die Frage: Kann er diese Ausgangslage nutzen?
13 Weltcup-Podestplätze konnte Meillard bis zu diesem Rennen vorweisen, doch erst einmal reichte es ihm zum Sieg, vor drei Jahren im wenig beachteten Parallel-Riesenslalom von Chamonix. Aber er, der sich schon mehrfach nachsagen lassen musste, die Gelegenheit nicht beim Schopf zu packen, wenn sie sich bietet, schlägt endlich zu. Meillard behält die Nerven ebenso wie Caviezel, Dritter wird der Österreicher Marco Schwarz.
Das i-Tüpfli für Meillard
«Die Erleichterung ist da, keine Frage», hält Meillard im SRF-Interview fest. «Aber ich habe immer gewusst, dass ich Skifahren kann, und dass ich das hier nun mit Gino Caviezel teilen kann, ist unglaublich.»
Für die Konkurrenz muss das Verdikt äusserst bitter sein. Da fehlt mit Marco Odermatt der stärkste Fahrer, weil er nach einem Belastungstest seines lädierten linken Knies am Mittwochmorgen entschied, im Hinblick auf die bevorstehende WM nichts riskieren zu wollen. Und trotzdem steht im fünften von sechs Riesenslaloms in diesem Winter wieder ein Schweizer zuoberst auf dem Podest.
Wobei von einer Überraschung keine Rede sein kann. Denn Meillard fährt seit Saisonstart unglaublich konstant, davon zeugen seine Ergebnisse. Mit dem Sieg von Schladming kann er nun fünf Podestplätze vorweisen – in drei Disziplinen. Weil er immer und immer wieder darauf angesprochen wurde, wann es denn endlich mit einem Triumph in einer «richtigen» Disziplin reichen würde, verglich er sich unlängst mit Wendy Holdener. Die Schwyzerin hatte bekanntlich 30 Podestplätze herausgefahren, ehe ihr im November in Killington endlich der Coup gelang.
Nicht minder bemerkenswert ist die Leistung von Caviezel. Dieser hatte sich in den ersten Riesenslaloms des Winters schwer getan, ehe in Adelboden mit Rang 8 der Befreiungsschlag gelang. Und nun also schafft er in Schladming das beste Ergebnis seiner Karriere – und das unter den Augen seiner Familie, inklusive des jüngst zurückgetretenen Bruders Mauro. «Es macht einfach Spass», hält der Bündner lächelnd fest. Und aus Schweizer Optik lässt sich festhalten: Besser könnte die Ausgangslage für die in einer Woche beginnende WM kaum sein.
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