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Slalom der Männer
«Ich war am Boden zerstört» – nun ist Zenhäusern zurück in der Weltspitze

Nach langer Leidenszeit wieder auf dem Podest: Ramon Zenhäusern wird in Schladming Zweiter.
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Daniel Yule wurde in Kitzbühel gerade geehrt und bejubelt, als Ramon Zenhäusern bei den Schweizer Journalisten stand und sagte: «Es geht vorwärts, wenn auch nur in ganz kleinen Schritten.» Er wurde in jenem Rennen Siebter, davor war er in Adelboden Achter und in Wengen Neunter.

Zwei Tage später in Schladming ist alles umgekehrt. Yule gehört zu den Geschlagenen, weil er im zweiten Lauf stürzt. Und Zenhäusern schreibt die schöne Geschichte des Abends, weil er Zweiter wird, es fehlen sieben Hundertstel zum Sieg. «Es ist recht emotional gerade», sagt er nach dem elften Podestplatz seiner Karriere, und wirkt noch etwas durcheinander.

Für Zenhäusern geht mit dieser Klassierung eine lange Durststrecke zu Ende. Am 14. März 2021 fuhr er letztmals auf ein Slalompodest, er wurde in Kranjska Gora Dritter. Danach hatte der Walliser Probleme mit Rücken und Schulter, er verzettelte sich mit dem Material, plötzlich gehörte er nicht mehr zu den Besten des Weltcups, zum ersten Slalom dieser Saison startete er mit Nummer 24.

«Es ist schön, dass ich das erleben kann» sagt Zenhäusern nun und meint damit, nach einer solch langen und frustrierenden Leidenszeit einen Podestplatz zu holen. Es habe Stimmen gegeben, die gesagt hätten, er habe den Anschluss verpasst, erzählt der 30-Jährige auch, «dann kommt man selbst auch ins Zweifeln».

Ende vergangener Saison sei er am Boden zerstört gewesen, «ich hatte keine Motivation mehr». Zenhäusern schloss den Winter auf Rang 25 der Disziplinenwertung ab. Er, der davor noch zur Weltspitze im Slalom gehört, zwei Rennen gewonnen und 2018 Olympiasilber geholt hatte, war nur noch einer von vielen, herabgestuft von der Nationalmannschaft ins A-Kader von Swiss-Ski.

«So, Ramon, jetzt bist du es dir schuldig»

Jetzt ist es dieser zweite Rang, und auch wenn nur mickrige sieben Hundertstel fehlen, muss dieser einer der schönsten Podestplätze in Zenhäuserns Karriere sein. Fünfter war er nach dem ersten Lauf, er sei schon oft in solchen Ausgangslagen gewesen, sagt er, sei dann aber mit angezogener Handbremse gefahren. «So, Ramon, jetzt bist du es dir schuldig, es durchzuziehen, und wenn es nicht geht, hast du es immerhin probiert», sagte er sich, bevor er zu diesem zweiten Lauf startete.

Im Ziel leuchtet es dann Rot auf, was für Zenhäusern bedeutet, dass er nicht schlechter als Sechster wird. Der Sieger des Rennens aber ist an diesem Abend so gut, dass sich an seiner Zeit jeder die Zähne ausbeisst, der noch folgt. Clément Noël, wie Zenhäusern einer, dem nicht alles von selbst lief in den letzten Monaten, ist nicht zu bezwingen. Dritter wird der Norweger Lucas Braathen.

Es ist das Podest eines wunderbaren, weil spektakulären Slaloms, bei dem der Ausgang immer offen ist. Grosse Namen scheitern reihenweise. Eine Auswahl: Vorjahressieger Linus Strasser fädelt nach drei Fahrsekunden im ersten Lauf ein, Alexis Pinturault verpasst den zweiten Lauf, weil er über vier Sekunden Rückstand hat, Henrik Kristoffersen wird nach Führung im ersten Lauf Elfter.

Neben Zenhäusern fährt Loïc Meillard ein weiteres gutes Resultat ein, der Neuenburger wird Fünfter. Ansonsten ist die Schweizer Bilanz auch wegen Yules Ausfall durchzogen. Luca Aerni macht im zweiten Lauf zwar noch sieben Plätze gut und wird 17., Marc Rochat hingegen fällt weit zurück und Tanguy Nef gar aus. Das zeigt, wie sehr sich Yule, Meillard und nun auch Zenhäusern vom Rest ihres Teams entfernt haben.

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