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«Speedfahrer wie Gian Luca lieben das Adrenalin»

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Der Schock sitzt tief im Dorf. Die Meldung erschüttert zuerst die Gemeinde Thusis und verbreitet sich in Windeseile in der ganzen Schweiz. Gian Luca Barandun kommt am Sonntagvormittag mit seinem Gleitschirm bei einem Schulungsflug in der Nähe von Laax ums Leben.

Der tödliche Absturz des 24-jährigen Swiss-Ski-Athleten löst in seinem Umfeld grosse Bestürzung aus. «Wir sind unendlich traurig. Gian Luca war ein superflotter Kerl, ein unheimlich feiner Mensch», sagt Erwin Seglias, Präsident des Skiclubs Beverin. «Er war mit seinem trockenen Humor sehr beliebt bei uns.»

Barandun gehörte bei Swiss-Ski dem A-Kader an und war in den Speed-Disziplinen einer der Schweizer Hoffnungsträger. Als Bestergebnis im Weltcup wies der Bündner Platz 9 in der Kombination im vergangenen Dezember in Bormio aus. Zwei Wochen danach war er in der Lauberhornabfahrt Fünfzehnter geworden.

Swiss-Ski wusste von den Gleitschirmaktivitäten von Barandun, ein Verbot für andere Sportarten gibt es für die Athleten beim Schweizer Skiverband allerdings nicht. «Die Swiss-Ski-Familie ist in dieser schweren Zeit in Gedanken bei der Trauerfamilie. Wir sprechen ihr unser herzlichstes Beileid aus», so Markus Wolf, Geschäftsführer von Swiss-Ski.

Über die Ursache des Unfalls sind noch keine Details bekannt. Ein Augenzeuge berichtete hingegen, dass Barandun oberhalb von Ilanz eine sogenannte Steilspirale übte und bei diesem Manöver auf eine Wiese abstürzte. Der Aufprall war so heftig, dass Barandun auf der Stelle verstarb. Zwei Tage vor dem Tod veröffentlichte er auf Instagram einen Snow-Kite-Video von sich selber.

Gian Luca Barandun beim Snow-Kiting. (Video: Instagram)

Bekannte von Barandun beschreiben ihn als einen besonnenen und zurückhaltenden Menschen. «Aber er war auch ein Naturbursche und liebt wie alle Speedfahrer das Adrenalin», sagt Skiclub-Präsident Seglias. Beeinflusst hat ihn vor allem aber der Verlust seines Vaters, den er als Kind verkraften musste. «Der Tod seines Papas hat ihn sicher sehr geprägt und auch früh selbstständig gemacht.»