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Mehrere Corona-Cluster entdeckt
Singapur «auf Messers Schneide» – WEF bedroht?

Im August soll am Flughafen Changi in Singapur das Weltwirtschaftsforum (WEF) stattfinden – sofern sich die Corona-Lage im Stadtstaat nicht verschlimmert.
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In Singapur gab es seit Ende April einige neue Corona-Cluster, die dem Stadtstaat Anlass zu wachsender Sorge geben. «The Straits Times» berichtet, man befinde sich «auf Messers Schneide». Die Situation könne in den nächsten fünf Wochen auf beide Seiten kippen, sagte Lawrence Wong, der Co-Leiter der Covid-19-Taskforce der Regierung.

Grund für die Aufregung sind mehrere neue Corona-Cluster in der Stadt. Der grösste davon wurde im Tan Tock Seng Hospital identifiziert, wo eine Krankenschwester Ende April positiv auf Covid-19 getestet wurde. Seither sind über 40 Fälle im Zusammenhang mit dem Spital bekannt. Auch am Flughafen Changi gab es mehrere Fälle. In den letzten Wochen wurden etwas über 300 Neuansteckungen gezählt, für das Land mit knapp sechs Millionen Einwohnern eigentlich nicht viel. Im Vergleich zur Schweiz ist das jüngste Aufflammen in Singapur kaum erkennbar.

Das Tan Tock Seng Hospital gilt als derzeit grösster Ausbruchsort in Singapur. Seit Ende April sind über 40 Fälle im Zusammenhang mit dem Spital nachgewiesen worden.

Auch der Stadtstaat selber hat schon ganz anderes erlebt, in der ersten Welle im April 2020 waren es bis zu 1000 Fälle am Tag, einen zweiten Schub gab es bereits im Juli 2020 mit rund 300 Infektionen täglich. Seither hat Singapur das Virus aber dank rigorosen Quarantänebestimmungen, weitgreifendem Contact-Tracing und Impfbemühungen mehrheitlich im Griff. Und so soll es für die Regierung auch bleiben, weshalb die Bemühungen, die Cluster im Keim zu ersticken, nochmals intensiviert wurden.

Treffen sind wieder auf fünf Personen beschränkt, die Fitnesszentren werden geschlossen, Homeoffice-Richtlinien verschärft und die Kontaktverfolgung via App oder Token ausgeweitet. In allen Läden, Restaurants oder anderen Orten muss man sich ein- und auschecken, die Regierung empfiehlt aber, seine Kontakte, soweit es geht, einzuschränken, bis der aktuelle Ausbruch wieder unter Kontrolle ist. Dies insbesondere im Hinblick auf bevorstehende religiöse Feste wie Hari Raya zum Ende des Ramadans für Muslime oder Vesakh, einen hohen buddhistischen Feiertag, Ende Mai.

WEF auf 250 Gäste verkleinert

Denn für Singapur steht viel auf dem Spiel. Schon Anfang Juni findet der Shangri-La-Dialog statt, die wichtigste Sicherheitskonferenz im Raum Asien/Pazifik, vergleichbar mit der Münchner Sicherheitskonferenz in Europa. Das Treffen im Luxushotel wird in einer Bubble stattfinden, in einem abgeschlossenen System, das Ansteckungen von ausserhalb und über das Meeting hinaus verhindern soll.

Attraktion im Flughafen: Statt der Bergwelt von Davos können die WEF-Gäste dieses Jahr wohl den Wasserfall im Changi Airport bestaunen. Der tropische Garten wurde 2019 eröffnet. 

Gleiches gilt auch für das Weltwirtschaftsforum (WEF), welches vom 17. bis 20. August stattfinden soll – als Ersatz für den wegen der zweiten Corona-Welle in der Schweiz gestrichenen Event im Januar in Davos. Sicherheitshalber wurde die Teilnehmerzahl des Treffens bereits von 750 auf 250 reduziert – diese Limite gilt auch für alle anderen Veranstaltungen. Die Gäste sollen zudem getestet werden, wenn Gruppen von über 100 Personen zusammentreffen. Gemäss der «Straits Times» ist das WEF in Singapur noch immer auf Kurs, die Regierung könnte allerdings auch einen Lockdown ausrufen, wenn sie die Kontrolle über das Virus zu verlieren droht.

Das wäre ein herber Schlag für die Bemühungen des Landes, sich als sicherer Austragungsort in Südostasien auch für künftige wichtige Meetings in Stellung zu bringen. Doch die Lage in der Region ist derzeit alles andere als gemütlich. Der Nachbarstaat Malaysia hatte die Pandemie bis letzten Oktober mit strikten Lockdowns im Griff, kämpft derzeit aber gerade mit der zweiten Welle. Auch in Indonesien oder Thailand flackert Covid-19 auf.

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Mit Einreisesperren oder langen Quarantänen konnte das Virus lange ferngehalten werden, im Gegensatz zu Europa konnten viele Staaten in Südostasien aber nicht schon Anfang Jahr mit grossen Impfkampagnen beginnen. Sie hinken dem Westen daher hoffnungslos hinterher und nehmen auch in Europa verpönte Impfstoffe dankbar ins Programm auf. In Malaysia werden im Mai 1,1 Millionen Dosen AstraZeneca erwartet, die Impftermine dafür waren gemäss dem zuständigen Minister innert drei Stunden ausgebucht. Auch das chinesische Vakzin Sinovac oder Biontech/Pfizer sind im Einsatz, von letzterem kommen aber erst geringe Mengen an.

Hoffnung für die künftigen Impfkampagnen macht die Ankündigung von Biontech, in Singapur ein Produktionszentrum aufzubauen, welches ab 2023 mehrere Hundert Millionen Dosen produzieren soll. Schon zuvor will das Land der Bevölkerung aber eine dritte Auffrischungsimpfung offerieren, als Booster gegen neue Varianten.