Neuer Job für Ex-KanzlerSebastian Kurz wechselt zu Trump-Unterstützer
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler wird «Global Strategist» in den USA. Sein neuer Arbeitgeber ist ein einflussreicher Investor des Ex-US-Präsidenten.
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat nun den beiden Boulevardmedien «Kronenzeitung» und «Heute» verraten, bei wem er in den USA anheuert: Er soll künftig als «Global Strategist» in Kalifornien für die Investmentfirma «Thiel Capital» arbeiten. Bereits zuvor hatte der wegen Korruptionsaffären zurückgetretene frühere ÖVP-Politiker bestätigt, dass er ab Februar in den USA einen neuen Job antreten werde.
Der in Grosskonzerne investierende Fonds hat seinen Sitz im Silicon Valley in Kalifornien. Wie die Blätter weiter schreiben, könne Kurz auch in Europa mit dem einen oder anderen Aufsichtsratsposten und einer ehrenamtlichen Tätigkeit in einer internationalen Organisation rechnen.
Peter Thiel ist US-Invstor deutscher Herkunft und unter anderem Mitbegründer der Datenanalysefirma Palantir, die auch mit dem US-Geheimdienst zusammenarbeitet. Zuvor hatte die Website «Exxpress» berichtet, dass Kurz bei Palantir arbeiten werde – was aber die Firma mehrere Tage nach dem Bericht dementiert. Der milliardenschwere Internet-Investor ist für seine konservativen Ansichten bekannt und zählte zu den wenigen einflussreichen Unterstützern von Ex-US-Präsident Donald Trump im Silicon Valley. Thiel war auch Mitgründer des Online-Bezahldiensts Paypal und Kapitalgeber des sozialen Netzwerks Facebook Anfang der 2000er Jahre.
Anfang des Jahres hatte Thiel den Frank-Schirrmacher-Preis erhalten. Für die Preisverleihung wünschte sich Thiel, dass Kurz seine Laudatio halten sollte. Die beiden hatten sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2017 getroffen. Auf Twitter bedankte sich Kurz damals für das Treffen und schrieb, er freue sich, Thiel kennengelernt und mit ihm über Digitalisierung gesprochen zu haben. Kurz will zwischen den USA und Europa pendeln.
In Österreich werden weitere Enthüllungen rund um von der Staatsanwaltschaft ausgewertete Chats des Kurz-Vertrauten Thomas Schmid erwartet. Kurz war zuerst als Regierungschef zurückgetreten und dann ganz aus der Politik ausgestiegen, als die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bekannt geworden waren. Gegen Kurz und zehn Vertraute wird unter anderem wegen des Verdachts ermittelt, dass aus Steuergeldern finanzierte gefälschte Umfragen im Boulvardblatt Österreich platziert wurden, um den Aufstieg des ÖVP-Politikers zu fördern.
Mit Material der SDA
Fehler gefunden?Jetzt melden.