Ticker zur Wetterlage in der Schweiz+++ Lage entspannt sich – Wasserstände sinken deutlich +++ Luzerner Wahrzeichen wieder begehbar
Die Hochwassersituation an den Schweizer Gewässern hat sich im Verlauf des Dienstags weiter beruhigt. Meldungen zum Wetter im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
Anhaltende Niederschläge liessen die Pegelstände von einigen Schweizer Gewässern gefährlich hoch ansteigen. Seit Montagvormittag hat sich die Situation jedoch entspannt.
Gefahrenstufe 5 (sehr grosse Gefahr) gilt nur noch für den Bielersee.
Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr) gilt für den Vierwaldstätter- und den Neuenburgersee sowie einen Teil der Reuss.
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In Luzern kommt das Hochwasser
Der Vierwaldstättersee dürfte am Donnerstag die kritische Pegelgrenze überschreiten. Laut der «Luzerner Zeitung» ist jedoch noch nicht klar, ob das Hochwasser schon am Mittag oder erst am Nachmittag kommt. Laut dem Luzerner Feuerwehrkommandanten Theo Honermann werden zuerst alle Brücken ausser der Seebrücke gesperrt. Das passiert dann, wenn der Seepegel auf 435 Meter steigt.
Wer nicht zum Arbeiten oder für Erledigungen nach Luzern kommen müsse, solle besser zu Hause bleiben, sagte Honermann der Zeitung.
Regen hält bis Freitag an
Nachdem es am Mittwoch in grossen Teilen der Schweiz trocken gewesen war, rechnen Meteorologen in der Nacht auf Donnerstag erneut mit Niederschlag. Wie SRF Meteo auf Twitter schreibt, fallen bis am Freitag gebietsweise nochmals 60 bis 90mm Regen pro Quadratmeter. Die Hochwassersituation bleibe «äusserst kritisch».
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Parmelin mahnt zur Vorsicht
Guy Parmelin hat sich zur Hochwassersituation in der Schweiz geäussert: «Die Unwetter, die unser Land verwüsten, sind beunruhigend», schreibt der Bundespräsident auf Twitter. «Das Überschwemmungsrisiko steigt. Ich danke all denen unendlich, die für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Bleiben wir solidarisch, und vor allem, seien Sie vorsichtig!»
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Kanton Bern rechnet am Bielersee mit Überschwemmungen wie 2005
Der Kanton Bern geht davon aus, dass die Hochwassergrenzen am Thunersee, in Bern und am Bielersee in den nächsten Tagen teilweise deutlich überschritten werden. Am Bielersee geht er von Überschwemmungen aus wie beim Jahrhunderthochwasser von 2005.
Wie die Berner Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte, ist am Bielersee mit einem Überschreiten des Hochwassergrenze um 25 bis 65 Zentimeter zu rechnen. Die Experten gehen davon aus, dass am Bielersee die Hochwassergrenze im Verlauf des Donnerstags überschritten wird und der höchste Pegel am Samstag erreicht ist.
Am Thunersee erwarten die Fachleute laut der Berner Staatskanzlei ein Anschwellen des Sees auf 25 bis 40 Zentimeter über der Hochwassergrenze. Die Aare in Bern dürfte laut dem Kanton Bern eine Abflussmenge von 500 bis 560 Kubikmetern pro Sekunde erreichen.
Zum Vergleich: Bei den Jahrhunderthochwassern von 1999 und 2005 beförderte die Aare in Bern jeweils knapp über 600 Kubikmeter pro Sekunde. Auch am Brienzersee erwarten die Fachleute laut der Berner Staatskanzlei ein Überschreiten der Hochwassergrenze.
Der Kanton Bern schreibt weiter, trotz Drosselungen am Wehr Port bei Biel sei es möglich, dass die sogenannten Murgenthaler Bedingungen nicht eingehalten werden könnten. Das Wehr drosselt den Auslauf des Bielersees in den Nidau-Büren-Kanal.
Luzern schliesst Jahrhunderthochwasser nicht aus
Die Pegel des Vierwaldstättersees und weiterer Zentralschweizer Seen sind am Mittwoch weiter gestiegen. Luzern bereitet sich auf ein neues Jahrhunderthochwasser vor, angespannt ist die Lage auch in Stansstad NW und Lauerz SZ.
Der Pegel des Vierwaldstättersee stieg am Mittwoch weiter an, aber deutlich langsamer als am Vortag. Von Mitternacht bis um 15 Uhr stieg der Seespiegel um rund 10 Zentimeter auf 434,73 Meter über Meer.
Beim Jahrhunderthochwasser von 2005 war der Pegel bis auf 435,23 Meter über Meer gestiegen. Angesichts der angekündigten Regenfälle könne ein solches Hochwasser nicht mehr ausgeschlossen werden, teilte die Stadt Luzern mit.
Bereits gesperrt ist in Luzern die Haldenstrasse. Weitere Sperrungen könnten nicht ausgeschlossen werden, teilte die Stadt mit. Je nach Entwicklung müssten auch verschiedene Brücken gesperrt werden.
Wasser im Museum
Entlang der Reuss wurden Sandsackmauern und ein 340 Meter langer Schlauchdamm errichtet, um das Wasser zurückzuhalten. Die Märkte vom Freitag und Samstag entlang der Reuss wurden abgesagt. Vom Hochwasser getroffen wurde das Historische Museum. In das Gebäude, das an der Reuss steht, drang Wasser ins Untergeschoss, wo Sammlungsstücke eingelagert sind.
Auch in Obwalden sind die Seen übervoll. An einigen Stellen sind der Sarnersee und der Alpnachersee über die Ufer getreten, Wege wurden deswegen gesperrt. Bei einzelnen Liegenschaften am Sarnersee kam es zu Wassereinbrüchen.
Badi in Suhr AG überflutet
Das Schwimmbad in Suhr AG bei Aarau ist am Mittwoch überflutet worden. Auch die Technikräume flossen mit Wasser voll. Sie wurden gemäss Angaben des Schwimmbads zum Teil zerstört.
Wie die Betreiber der Badi auf Facebook schreiben, habe man alles versucht, um dieses «Unheil» zu verhindern — aber vergebens. «Nach dem Dammbruch im Wyna-Ausgleichskanal ist das Schwimmbad von den Wassermassen überflutet worden. Dabei sind unsere Technikräume mit Wasser vollgelaufen und zum Teil zerstört worden.»
Mit der Hilfe des Bauamts und der Feuerwehr Suhr habe der Schaden einigermassen in Grenzen gehalten werden können.
Das Schwimmbad wurde vorübergehend geschlossen. Wie lange es dauert, den Schaden zu beheben, ist noch unklar.
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Versicherer Allianz rechnet mit Unwetterschäden von neun Millionen
Der Versicherungskonzern Allianz rechnet nach dem Sturmtief «Bernd» mit Schäden von über neun Millionen Franken. Erwartet werden über 2500 Schadenmeldungen. Und aufgrund der angespannten Hochwasser-Situation geht die Allianz von weiteren Schäden in den kommenden Tagen aus.
Das Sturmtief «Bernd» hinterliess mit Sturmböen, Hagel und Starkregen vor allem im Kanton Zürich ein Bild der Verwüstung, wie die Versicherung am Mittwoch mitteilte. Die Schadenexpertinnen und -experten machen sich demnach immer noch ein Bild von Schadensausmass.
Vor allem Autos und Gartenmöbel wurden stark beschädigt, zahlreiche Keller überflutet. Für die Hagelschäden an Autos hat die Allianz in der ganzen Schweiz acht Hagel-Drive-Ins eingerichtet.
Obwohl die Schweiz noch mitten in der Unwetterlage steckt, zeichnet sich bei der Allianz bereits jetzt ein Rekordjahr bei den Schäden durch Naturgefahren ab. Die Schadensbilanz beläuft sich 2021 bisher auf mehr als 106 Millionen Franken, wie die Allianz schätzt. Das liegt deutlich über den bisherigen Rekordjahren 2009 und 2012, als die Unwetterschäden der Versicherung rund 90 Millionen Franken erreichten.
Mehrere Personen im Kanton Schwyz evakuiert
Im Schwyzer Ort Lauerz mussten aufgrund des Hochwassers des Lauerzersees mehrere Personen evakuiert werden. Dies berichtet die Kantonspolizei Schwyz. Im Hafen von Brunnen sank ein vertäutes Boot und musste von Feuerwehr und Polizeitauchern geborgen werden.
Die Strasse zwischen Lauerz und Seewen ist teilweise überflutet, der Verkehr im Bereich Otten wird mittels Lichtsignalen einspurig geführt. Auch die Autobahn A4 zwischen Goldau und Seewen ist vom Hochwasser bedroht.

Die Kapo fordert Bootsbesitzer auf, die Taulänge ihrer Boote zu kontrollieren und nötigenfalls zu verlängern, oder Boote ausserhalb der Bootshäusern und Unterstätnde zu stellen. Zudem soll man sich nicht in Gewässernähe aufhalten und bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen gehen. Fahrzeuge sollen nicht auf überfluteten Strassen gefahren werden.
Jetzt auch höchste Gefahr für Bieler- und Thunersee
Nach dem Vierwaldstättersee hat der Bund auch den Thuner- und Bielersee auf die höchste Gefahrenstufe 5 eingeteilt. Der Zürichsee, die Aare unterhalt des Thunersees, der Brienzersee, die Reuss und der Hochrhein werden mit der Gefahrenzone 4 beurteilt. Das ist aus dem Naturgefahrenbulletin des Bundes zu entnehmen.
Dramatisch war die Lage am Mittwochmorgen nirgends. Diverse Feuerwehren mussten Keller auspumpen. Sorgen bereitet den Behörden der angesagte Regen.

Der Pegel des Thunersees überstieg in der Nacht auf Mittwoch wie vorhergesagt die Hochwassergrenze von 558,3 Metern über Meer. Der Pegel der Aare in Thun liege noch deutlich unter der Schadengrenze. In der Thuner Innenstadt hatte die Feuerwehr am Wochenende an neuralgischen Punkten mobile Hochwasserschutzsperren aufgebaut. Auch die Stadt Bern traf Vorkehrungen.

In Luzern und im Kanton Zug verschärfte sich die Hochwassergefahr. Der Pegel des Vierwaldstättersees stieg seit Dienstagabend um rund 20 Zentimeter. Er lag am Mittwoch um 7.30 Uhr bei 434,70 Meter über Meer und damit etwa ein Meter über dem normalen Pegel. Seit Dienstagabend gilt für den Vierwaldstättersee die höchste von fünf Gefahrenstufen.
Die Feuerwehr hatte am Dienstagabend die Schutzmassnahmen am Ufer der Reuss verstärkt. Ein Teil der Gehwege und Brücken an der Reuss waren am Mittwochmorgen gesperrt.
Das viele Wasser in der Reuss sorgt auch im Kanton Zug für Probleme. Besonders betroffen sei die Gemeinde Hünenberg, teilte der kantonale Führungsstab mit. Der Reussdamm könnte bei der aktuellen Wassersituation brechen. Für die Jugendlager im Kanton Zug bestehe derzeit aber keine Gefahr.
Knapp unter Alarmstufe 4
Die Zürcher Gewässer lagen am Mittwochmorgen alle noch knapp unter der Alarmstufe 4, also wenige Zentimeter unter der Hochwassermarke. Der Kanton rechnet aber damit, dass diese Marke in den nächsten Tagen überschritten werden dürfte.
Auch der Wasserstand der Limmat dürfte wegen des hohen Zürichsee-Pegels weiter steigen. Als Vorsichtsmassnahme wurde der Pegel des Sihlsee-Staudammes am Dienstagabend bereits gesenkt, um die Limmat nicht zusätzlich zu belasten. Bootfahren und Schwimmen in diesem Fluss und auch in der Sihl sind verboten. Überhaupt sollten sich die Menschen von Ufern fernhalten.
Im Kanton Aargau sanken die Pegelstände von Rhein, Aare, Reuss und Limmat leicht unter die Höchstwerte der vergangenen 24 Stunden. Das Überschwemmungsrisiko blieb erhöht.
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Versicherer Allianz rechnet mit Schäden von 9 Millionen
Der Versicherungskonzern Allianz rechnet nach dem Sturmtief «Bernd» mit Schäden von über neun Millionen Franken. Erwartet werden über 2500 Schadenmeldungen. Und aufgrund der angespannten Hochwasser-Situation geht die Allianz von weiteren Schäden in den kommenden Tagen aus.
Das Sturmtief hinterliess mit Sturmböen, Hagel und Starkregen vor allem im Kanton Zürich ein Bild der Verwüstung, wie die Versicherung am Mittwoch mitteilte. Die Schadenexpertinnen und -experten machen sich demnach immer noch ein Bild von Schadensausmass.

Vor allem Autos und Gartenmöbel wurden stark beschädigt, zahlreiche Keller überflutet. Für die Hagelschäden an Autos hat die Allianz in der ganzen Schweiz acht Hagel-Drive-Ins eingerichtet.
Obwohl die Schweiz noch mitten in der Unwetterlage steckt, zeichnet sich bei der Allianz bereits jetzt ein Rekordjahr bei den Schäden durch Naturgefahren ab. Die Schadensbilanz beläuft sich 2021 bisher auf mehr als 106 Millionen Franken, wie die Allianz schätzt. Das liegt deutlich über den bisherigen Rekordjahren 2009 und 2012, als die Unwetterschäden der Versicherung rund 90 Millionen Franken erreichten.
Furttallinie am Donnerstag wieder offen
Die Reparatur der Unwetterschäden an der Bahnlinie durch das Furttal dauern länger als geplant: Gemäss Angaben der SBB bleibt die Strecke bis Betriebsschluss am Mittwoch gesperrt. Der Sturm hat dort zwei Betonmasten beschädigt.
Umstürzende Bäume haben zwei Betonmasten der Übertragungsleitung beschädigt, wie Keystone-SDA schreibt. Bei einem brach dabei die Spitze ab. Wie die SBB mitteilten, müssten die beschädigten Masten nun aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Statt am Mittwochmittag wieder zu öffnen, bleibt die Bahnstrecke nun bis Mittwochnacht gesperrt. Am Donnerstag sollten die S-Bahnen aber wieder fahren.
Zwischen Zürich Oerlikon (Bushaltestelle Bahnhof Nord) und Regensdorf-Watt (Bushaltestelle) verkehren bis dann Ersatzbusse. Die S6 wendet in Regensdorf-Watt und Zürich Seebach. Die während der Hauptverkehrszeit verkehrende S21 fällt aus.
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Böötlen und Schwimmen in der Limmat verboten
Die Stadtpolizei Zürich hat am Mittwochmorgen wiederum ein Boots- und Schwimmverbot für die Limmat verhängt. Dieses Verbot gelte bis auf Weiteres, wie die Behörden mitteilen.
Die grossen Wassermengen im Fluss verbunden mit Strömungen und Schwemmholz könnten lebensgefährlich sein, teilte die Stapo Zürich mit. Ab sofort gelte deshalb wieder ein Verbot für jegliches Befahren mit Schiffen und Booten, auch Schwimmen sei untersagt. Diese Verbote würden auch für die Sihl gelten.
Seepegel steigen weiter — Hausbewohner nach Hausrutsch in Oberägeri evakuiert
Mehrere Gewässer in der Schweiz haben die Hochwassermarke erreicht oder liegen noch knapp darunter. Dramatisch war die Lage am Mittwochmorgen aber nirgends. Diverse Feuerwehren mussten Keller auspumpen. Sorgen bereitet der angesagte Regen.
Wie die Zuger Polizei mitteilt, kam es in Oberägeri zu einem Hangrutsch. Der Murgang sei bis zum Garten eines Hauses hinuntergekommen, die Bewohner seien vorsorglich evakuiert worden, heisst es weiter.

Sarner Aa überspült Bahnbrücke
Die Bahnen verkehren in Obwalden wegen des Hochwassers nur eingeschränkt. Die Strecke zwischen Hergiswil NW und Sarnen OW sei am Mittwochmorgen gesperrt worden, nachdem die Sarner Aa die Platte einer Bahnbrücke überspült habe, teilte die Zentralbahn (ZB) mit. Auch sei in Alpnachstad wegen des Hochwassers ein Bahnbetrieb nicht möglich. Zwischen Hergiswil und Sarnen verkehren Ersatzbusse, wie Keystone-SDA meldet.
Während in Obwalden die Hochwasserlage angespannt bleibe, habe sich die Situation im Kanton Uri gebessert. Im Urserental, wo am Dienstag der Bahnverkehr zwischen Andermatt und Realp eingestellt worden war, verkehren die Züge wieder, wie die Matterhorn Gotthard Bahn auf ihrer Homepage mitteilte.

Kurze Verschnaufspause, dann Regengüsse
Am Mittwochmorgen gebe es zunächst noch Aufhellungen. Aber am Nachmittag werde es vielerorts weiter regnen, teilweise mit Blitz und Donner, twitter SRF Meteo. Mit anderen Worten: Es muss weiterhin mit Überschwemmungen und Erdrutschen gerechnet werden. Das sind trübe Aussichten.
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Offiziell Hochwasser am Thunersee
«Der Pegel des Thunersees hat in der Nacht auf Mittwoch wie vorhergesagt die Hochwassergrenze von 558,3 Metern über Meer überschritten. Am Mittwochmorgen erreichte die Wasserfläche bei Oberhofen eine Höhe von 558,34 Metern», schreibt die Agentur Keystone-SDA. Das Regionale Führungsorgan beurteilte die Situation aber noch als «nicht dramatisch».
Das habe der Chef dieses Organs, Heinz Wegmüller, am Morgen im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF gesagt. Wegmüller meinte weiter, die Feuerwehr habe einzelne Keller auspumpen müssen. Und in Aussenquartieren Thuns sei der See vereinzelt über die Ufer getreten.
Pegel des Vierwaldstättersees steigt, Sorge um Reussdamm
In Luzern und im Kanton Zug hat sich die Hochwassergefahr auf Mittwoch weiter verschärft. In Luzern sind mehrere Brücken gesperrt, in Zug bereitet der Reussdamm Sorge. Das meldet die Agentur Keystone-SDA.
Der Pegel des Vierwaldstättersees ist seit Dienstagabend um rund 20 Zentimeter gestiegen und lag am Mittwoch um 7.30 Uhr bei 434.70 Meter über Meer und damit etwa ein Meter über dem normalen Pegel. Seit Dienstagabend gilt für den Vierwaldstättersee die höchste von fünf Gefahrenstufen.

Schifffahrt bei Basel eingestellt
Die Regenfälle bringen die Rheinschifffahrt in die Bredouille. Der Pegel ist so hoch, dass die Schifffahrt bei Basel eingestellt werden musste. Da sich die Situation in den nächsten Tagen noch nicht entspannen dürfte, bleibt dies wohl noch ein paar Tage so. Dies hat auch Auswirkungen auf den Import von Gütern. Rund 10 Prozent aller Importe in die Schweiz laufen über den Rhein. Die Hochwasser sind allerdings keine Bedrohung für die Landesversorgung der Schweiz. Rund 300 Unternehmen im Land unterhalten aktuell ein Pflichtlager für Notlagen.

Zürichsee nur noch knapp unter Hochwassermarke
Die Hochwassersituation hat sich im Kanton Zürich in der Nacht weiter verschärft. Der Pegel des Zürichsees stieg bis am frühen Morgen auf 406.55 Meter. Damit liegt der See noch 5 Zentimeter unter der kritischen Hochwassermarke von 406.60 Meter (Warnstufe 4). Die Baudirektion des Kantons Zürich sowie die Naturgefahrenfachstelle des Bundes rechnen damit, dass der See diese Gefahrenmarke im Verlauf dieser Woche erreichen wird. Entlang des Sees wurden an mehreren Orten bereits Schutzmassnahmen gegen das steigende Wasser getroffen.

Probleme im Schienenverkehr
Auch im Schienenverkehr kam es am Dienstagabend zu Störungen. Die Bahnlinie Bern – Freiburg, ein Nadelöhr im Ost-/West-Verkehr, war zwischen Flamatt und Thörishaus nur eingeschränkt befahrbar.
Das galt auch für die Linie Freiburg – Lausanne zwischen Chénens und Rosé, wo die Schäden durch das viele Wasser behoben werden müssen. Die Arbeiten dürften bis Freitag dauern.
Die Bahnstrecke zwischen Luzern und Giswil war am Dienstagabend zwischen Alpnach Dorf und Sarnen wegen der Schäden durch die Unwetter auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Im Kanton Jura waren die Bahnstrecken zwischen St. Ursanne und Glovelier auf der Linie Porrentruy – Delémont sowie zwischen Glovelier und Saignelégier geschlossen. Es kamen Ersatzbusse zum Einsatz.
Im Raum Zürich gibt es Einschränkungen auf den Strecken Zürich Oerlikon – Baden, Zürich HB – Uetliberg und Zürich Seebach – Regensdorf-Watt.
SDA/red
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