Extremwetter im IrakTausende Menschen müssen nach Sandstürmen ins Spital
Wegen eines weiteren Sturms, der über den Irak hereingebrochen ist, sind Menschen reihenweise hospitalisiert worden. Flughäfen und Schulen wurden geschlossen. In Syrien führte die dicke Staubwolke zu mehreren Todesopfern.
Ein erneuter schwerer Sandsturm hat am Montag den Irak getroffen. Mindestens 4000 Menschen mussten laut einem Sprecher des Gesundheitsministeriums in Spitälern versorgt werden, zumeist wegen Atemproblemen. Das öffentliche Leben in mehreren irakischen Regionen kam teilweise zum Stillstand. Eine dichte Staubwolke hüllte die Hauptstadt Bagdad und weitere Städte ein. Dächer und Autos waren von gelbem und orangefarbenem Sand bedeckt.
In sieben der 18 irakischen Provinzen wurden Behörden und staatliche Einrichtungen wegen des Sturms geschlossen. Am Flughafen von Bagdad verringerte sich die Sichtweite auf 300 Meter. Der Flugverkehr wurde daraufhin eingestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur INA berichtete. Auch die Flughäfen in Nadschaf und Sulaimanijah wurden geschlossen. Landesweit fiel an mehreren Schulen der Unterricht aus, Universitäten verlegten Prüfungen.
AFP-Journalisten berichteten aus dem Scheich-Sajed-Krankenhaus in Bagdad von rund 20 meist älteren Patienten, die mit Atemproblemen behandelt und teils mit Sauerstoffgeräten beatmet wurden. Den Vorhersagen irakischer Wetterdienste zufolge soll sich der Sandsturm bis Montagabend langsam auflösen.
Mehrere Ursachen für Zunahme der Stürme
Es ist bereits der achte starke Sandsturm im Irak seit Mitte April. Experten bringen diese Häufung mit dem Klimawandel in Verbindung. In den vergangenen Jahren hatte es in der Region immer wieder Hitzewellen und lange Dürreperioden gegeben. Laut Schätzungen der Weltbank könnte der Irak bis zum Jahr 2050 rund 20 Prozent seiner Wasserreserven einbüssen.
Anfang April hatte ein Regierungsbeamter gewarnt, in den kommenden Jahrzehnten müsse der Irak mit «272 Tagen Staub» im Jahr rechnen. Die Behörden wollen dem Phänomen unter anderem begegnen, indem sie Wälder aufforsten und somit natürliche Barrieren gegen die Stürme schaffen.
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Tote in Syrien
Die Sandstürme haben im benachbarten Syrien laut Aktivisten zu mehreren Todesopfern geführt. Im Osten Syriens kamen sieben Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mitteilte. Die starken Winde hätten in der Provinz Dair as-Saur Bäume entwurzelt und Stromausfälle verursacht.
SDA
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