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Historisch niedrige Neuzulassungen
Schweizer Automarkt auf Rekordtief – Tesla-Verkäufe brechen weiter ein

VW-Fahrzeuge auf einem Parkplatz von AMAG Automobil und Motoren AG in Lupfig am 1. Oktober 2015, während der Abgas-Affäre.
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In Kürze:
  • Der Markt für Neuwagen in der Schweiz befindet sich auf einem historischen Tiefpunkt, wie neue Zahlen zeigen.
  • Auch die Nachfrage nach Elektroautos steigt nicht markant.
  • Tesla-Verkäufe sanken im Vorjahresvergleich um 66,6 Prozent.
  • Auch Fiat verzeichnet im Vergleich mit dem Vorjahresmonat einen massiven Rückgang von über 84 Prozent.

Es sind keine rosigen Zeiten für die Automobilindustrie: Der Markt für neue Personenwagen der Schweiz und des Fürstentums Lichtenstein liegt auf dem tiefsten Niveau des laufenden Millenniums, wie die neuesten Zahlen von Auto Schweiz zeigen.

Nach dem schwächsten Januar seit der Jahrtausendwende lagen die Verkaufszahlen mit 16’212 neuen Personenwagen auch im Februar auf historisch tiefem Niveau. Das entspricht einem Markteinbruch von 12,5 Prozent im Vergleich zum Februar 2024. Nur 2021 wurden im zweiten Kalendermonat des Jahres noch weniger Neuzulassungen registriert – das war aber mitten in der Covid-Pandemie.

Auch die Nachfrage nach E-Autos steigt nicht markant. Der Marktanteil von Elektroautos und Plug-in-Hybriden wächst im Vorjahresvergleich nur leicht auf 29,5 Prozent. Zwar können Elektroautos um 11,5 Prozent zulegen, die Zahl neuer Plug-in-Hybride geht jedoch um 15,5 Prozent zurück – die Effekte heben sich in absoluten Zahlen gegenseitig nahezu auf.

«Anreize für E-Autos befinden sich auf zu tiefem Niveau»

«Die Anreize für elektrisches Fahren befinden sich in der Schweiz auf zu tiefem Niveau, vor allem im Vergleich mit zahlreichen europäischen Nachbarländern», kommt Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder zum Schluss. Er nimmt die Politik in die Verantwortung.

Werde nichts unternommen, drohe in der Schweizer Automobilwirtschaft als drittgrösster Importbranche unseres Landes ein massiver Arbeitsplatzabbau, so Grünenfelder weiter. Anders seien die allein für 2025 drohenden Sanktionszahlungen von bis zu 500 Millionen Franken nicht zu stemmen.

«Dabei fordern wir keine Subventionen, sondern legen den Fokus auf die Schaffung oder Verstärkung von Anreizen für elektrisches Fahren – von mehr Ladeinfrastruktur über günstigere Strompreise bis hin zur Sistierung der Automobilsteuer auf E-Fahrzeuge für fünf Jahre», fährt er fort.

Besonders schlecht steht es um Tesla. Der US-Hersteller hat im Februar in der Schweiz insgesamt 335 E-Autos verkauft. Das sind zwar etwas mehr als noch im Januar, im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Tesla-Verkäufe aber um 66,6 Prozent eingebrochen.

Mehrere Tesla Model Y in einem Auslieferungszentrum in Peking, China, 27. Februar 2025. Die Fahrzeuge wurden kürzlich an Kunden verkauft.

Musk als Grund für den Marktverlust

Als einer der Gründe für den Marktverlust gilt Firmenchef Elon Musk. Der reichste Mensch der Welt mischte sich zuletzt wiederholt in die europäische Politik ein, warb offen für die deutsche AfD, kritisierte die britische Regierung und pflügte im Auftrag von US-Präsident Donald Trump durch amerikanische Behörden.

An Trumps Amtseinführung Ende Januar provozierte Musk zudem mit einer Hitlergruss-ähnlichen Geste. Laut Musk wollte er damit zum Ausdruck bringen: «Mein Herz fliegt euch zu.» Neben dem Tesla-Chef dürfte aber auch die stärker gewordene Konkurrenz im Elektroautobereich zum Verkaufsrückgang beitragen.

Nicht nur Tesla verliert

Neben den deutlich zurückgegangenen Tesla-Verkäufen zeigen aber auch andere Automarken signifikante Veränderungen auf dem Schweizer Markt. So erlebt zum Beispiel Fiat einen dramatischen Rückgang, mit einem Einbruch der Verkaufszahlen um 84,9 Prozent im Vergleich zum Februar des Vorjahres. Während letzten Februar 568 Fiat zugelassen wurden, sind es diesen Februar nur 86.

Grund dafür könnte Unsicherheit bei Kundinnen und Kunden sein, da der Mutterkonzern Stellantis im letzten Jahr einen unerwarteten Verlust verzeichnete und eine schwache Jahresprognose abgab. Zudem führte der Rücktritt des CEOs Carlos Tavares zu Fragen über die zukünftige Ausrichtung der Marke.

Einen Gewinner gibt es

Nissan erweist sich derweil in der Schweiz im Vergleich mit den Vorjahreszahlen als Gewinner. Die Marke konnte ihre Verkaufszahlen im Januar und Februar 2025 auf insgesamt 606 Fahrzeuge steigern, verglichen mit nur 244 Einheiten im gleichen Zeitraum des Vorjahres – das ist ein Zuwachs von 148,4 Prozent.