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Schönheits-OPs: Die gefragtesten Eingriffe
Lip Flip, LED-Maske und Fadenlifting – Was da heute alles möglich ist

Soll sich unter anderem Fett in den Wangen entfernen lassen haben: Model Bella Hadid.
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Es soll natürlich aussehen, das ist der Anspruch – und das war nicht immer so. Vor ein paar Jahren noch sind Kundinnen und Kunden mit Bildern von Prominenten bei den Kliniken aufgekreuzt, weil sie genau wie diese aussehen wollten. Heute werden bestehende Gesichtszüge betont, ein bisschen justiert, aber das natürliche Erscheinungsbild möglichst bewahrt.

Die Nachfrage nach ästhetischen Eingriffen steigt enorm, das zeigen die jüngsten verfügbaren Zahlen der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (Isaps). Weltweit wurden 2021 über 30 Millionen Eingriffe verzeichnet, ein Plus von 20 Prozent zum Vorjahr.

Die Menschen, die sich behandeln lassen, werden tendenziell jünger, schnelle, nicht invasive Eingriffe mit Spritzen oder Energiegeräten immer beliebter. Die Isaps stellt hier eine Zunahme von über 50 Prozent über die vergangenen fünf Jahre fest. Diese Behandlungen sind günstiger und verlangen weniger bis keine Erholungszeit – womit sie ästhetische Massnahmen auch normalisieren. Heute geht man in eine Beautyklinik, wie man hin und wieder zum Coiffeur geht.

Invasive Behandlungen

Facelift light: In den USA, dem Land, in dem die meisten Schönheits-OPs abgewickelt werden, lassen sich Menschen vermehrt schon ab 40 Jahren das Gesicht straffen. Das bringt mit sich, dass der Eingriff weniger aufwendig ist, weil es weniger erschlafftes Gewebe zu straffen gilt. Dadurch verläuft auch die Erholung nach der Operation schneller, und die Resultate sind klarer abzuschätzen, sagen plastische Chirurgen.

Doch ein frühes Facelifting bedeutet auch eine regelmässige Wiederholung, wie das US-Magazin «Allure» unter Berufung auf renommierte Ärztinnen schreibt – alle fünf bis zehn Jahre. Trotzdem ist das «Lifting light» nicht zu unterschätzen: Die Prozedur ist immer dieselbe, Gesichtshaut aufgeschnitten, überschüssige Haut entfernt, Muskelstrukturen mithilfe von Nähten gestrafft und neu verankert. 

Facelifts sind bereits ab 40 Jahren gefragt.

Buccal Fat Removal: Dieser neue Beauty-Eingriff sorgte kürzlich für Schlagzeilen: Buccal Fat Removal, auch Bichoktemie genannt. Bei der Prozedur wird mit einem kleinen Schnitt im Mundinnenraum ein Fettpölsterchen aus der Wange entfernt – das soll ein rundliches Babyface in ein hohlwangiges Modelgesicht verwandeln. Gleich mehreren Stars wie dem Model Bella Hadid und den Schauspielerinnen Lea Michele und Demi Moore wird nachgesagt, sich dieser Operation unterzogen zu haben.

Doch Schönheitschirurginnen warnen vor dem Eingriff. Denn das Ergebnis ist dauerhaft – und das könne später zum Problem werden. Während rundliche Pausbäckchen im jungen Alter vielleicht noch als störend empfunden würden, könnten sie im hohen Alter fehlen, wenn das Gesicht an Volumen verliere. Eine Behandlung kostet zwischen 2000 und 4000 Franken.

Minimalinvasive Behandlung

Fadenlifting: In den letzten Jahren ist eine neue, minimalinvasive Methode populär geworden, die das Gesicht ohne Skalpell und Einschnitte innert Minuten verjüngen soll: das Fadenlifting. Wie der Name bereits verrät, werden dabei Fäden eingesetzt, und zwar spezielle aus Polymilchsäure. Diese werden mit feinen Mikronadeln unter die Haut eingezogen, gestrafft und dann im Unterhautfettgewebe fixiert.

So können herabhängende Wangen oder Mundwinkel umgehend geglättet und geliftet werden. Besonders beliebt ist aber das Liften der Augenbrauen mittels Fäden. Die Models Kendall Jenner und Bella Hadid sollen ihre Augenbrauen in Richtung Schläfen hochgezogen haben, um mandelförmige Augen nachzuahmen. Damit schufen sie den sogenannten «Fox Eyes»-Trend – der Hashtag hat auf Tiktok rund 380 Millionen Aufrufe. 

Ein Fadenlifting hat im Gegensatz zu einem Facelifting einige Vorteile. Es kann ambulant und unter Lokalanästhesie durchgeführt werden, wodurch auch der Heilungsprozess schnell erfolgt. Es gibt aber auch einen Haken: Die Fäden lösen sich innerhalb von rund 18 Monaten auf, der Liftingeffekt ist also nicht permanent. Jedoch kurbeln die Fäden im Gewebe die Kollagenproduktion an und sorgen so für einen langfristigeren Anti-Aging-Effekt.

«Fox Eye»-Effekt: Kendall Jenner soll sich die Augenbrauen geliftet haben. Bestätigt hat sie einen Eingriff nie.

Bodycontouring: Weil Trainieren allein bei manchen Menschen nicht zum gewünschten Erscheinungsbild führt, lassen sie sich beim Formen von Muskeln und Körpersilhouette nachhelfen – einer der grossen Trends in der ästhetischen Medizin. Das Absaugen von Körperfett, ein minimalinvasiver Eingriff, wird dabei längst nicht mehr nur am Bauch oder Po eingesetzt, sondern auch an den Beinen oder am Knöchel. 2021 war Fettabsaugen die häufigste Behandlung weltweit.

Viele Anbieter arbeiten zudem mit einem Gerät namens EmSculpt, das über elektromagnetische Wellen und eine extrem starke Stimulation der Muskeln eine Straffung des Gewebes herbeiführen soll. Eine Behandlung entspreche etwa 20’000 Rumpfbeugen, schreibt eine Klinik, die in London und Paris Niederlassungen hat, auf ihrer Website. Auch Kim Kardashian und Jennifer Lopez sollen darauf schwören, die kroatische Tennisspielerin Donna Vekic lässt sich sogar für Werbeposts auf Social Media einspannen. Nach vier Sessions soll man definiertere Muskeln und weniger Fett an den behandelten Stellen haben. Nebeneffekt: Muskelkater.

Nicht-invasive Behandlungen

Liquid Nose Job: Die Nase richten ohne eine Operation: Das geht. Beim nicht-chirugischen Nose-Job werden Filler an bestimmten Stellen der Nase eingespritzt und sie so neu modelliert. Die Konturen lassen sich erstaunlich gut verändern, gebogene Nasen wirken gerade, Höcker verschwinden. Die Nasenspitze lässt sich zudem anheben, indem Botox in den Muskel gespritzt wird, der die Nasenflügel nach unten zieht. Der Erfolg des Selfies dürfte den Fokus vermehrt auf das Riechorgan gelegt haben, Menschen sehen ihre Nasen aus verschiedenen Blickwinkeln – der Liquid Nose Job ist hoch im Kurs. 

Skin Boosters: Die Haut soll einen Glow haben, also leuchten, so das Beautyideal vieler junger Menschen. Sogenannte Skin Boosters sind deshalb hoch im Kurs: Hochreine Hyaluronsäure wird unter die Haut gespritzt, sie soll dabei die Stelle nicht aufpolstern, sondern die körpereigene Hyaluronproduktion und Kollagenbildung stimulieren. Möglich ist die Behandlung nicht nur im Gesicht, sondern auch am Hals, Décolleté oder den Händen.

Bei einer Mesotherapie wird ein ganzer Cocktail an Wirkstoffen in die oberen und unteren Hautschichten injiziert, neben Hyaluronsäure auch Vitamine und Aminosäuren. Die Wirkung soll die gleiche sein: Die Körper soll mehr Kollagen bilden. Skin-Booster-Behandlungen kosten ab 300 bis 500 Franken und müssen regelmässig wiederholt werden.

Schauspielerin Jennifer Aniston lässt ihr Gesicht mit einer Kombination aus Radiofrequenz und Microneedling behandeln, wie sie dem «People»-Magazin erzählte.

Radiofrequenz: Energiegeräte sollen Hautstraffung ohne Nadeln und Schnitte ermöglichen. Bei der Behandlung mit Radiofrequenz werden mittels Radiowellen die tieferen Hautschichten gezielt erwärmt. Die Kollagenfasern im Bindegewebe ziehen sich zusammen, was zu einer Straffung der Haut führt, gleichzeitig soll die Bildung von Kollagen und Elastin angeregt werden. 

Die Behandlung ist sehr sicher und gehört zu den beliebtesten, auch bei Männern. Sie funktioniert am besten bei eher jüngerer Haut, zu schlaffes Gewebe lässt sich damit nicht mehr glätten.

Lip Flip: Spätestens seitdem sich Kylie Jenner im Jahr 2015 mit Hyaluronsäure einen Schmollmund spritzen liess, sind Lip Filler omnipräsent. Sich die Lippen machen zu lassen, ist heute nicht viel spezieller als ein Besuch im Nagelsalon. Nun sagen Schönheitschirurgen aber, dass eine sogenannte «Filler fatigue» (auf Deutsch: Filler-Müdigkeit) eingesetzt hat. Der Begriff beschreibt zum einen, dass wir die perfekt zurechtgespritzten Instagram-Gesichter nicht mehr sehen können. Medizinisch betrachtet beschreibt er aber, was passiert, wenn die hydrophilen Filler mehr Wasser einziehen, als sie sollten: nämlich aufgeschwollene Schlauchbootlippen. 

Wer sich dennoch vollere Lippen wünscht, weicht jetzt auf eine fillerfreie Methode aus, den sogenannten Lip Flip. Dabei wird das Muskelrelaxans Botulinum, also Botox, entlang des Oberlippenmuskels in der Nähe des Lippenrandes injiziert.

Das soll die Lippe entspannen und sie leicht nach hinten «kippen», damit mehr von der Oberlippe sichtbar wird. Die angesagte Behandlung soll für vollere, prallere Lippen sorgen, die dennoch natürlich aussehen. Übrigens: Auch die Augenbrauen werden jetzt mithilfe von Botox anstelle einer Operation geliftet. Bei einer «Browtox»-Behandlung wird an strategischen Stellen um die Augenbrauen herum Botox injiziert, um herabhängende Augenbrauen zu beseitigen und für ein frischeres Aussehen zu sorgen. 

Der britische Musiker Liam Payne dürfte an seinem Gesicht einiges gemacht haben, die Wangen und Kieferknochen sind akzentuierter als früher, die Haut sehr glatt. 

Do it yourself

LED-Maske: Waren ausgefallene Gesichtsbehandlungen beim Dermatologen früher eher den Schönen und Reichen vorbehalten, hat der Wellnesstrend dafür gesorgt, dass professionelle Geräte Einzug in unsere Badezimmerschränke gefunden haben – darunter Hightech-Gadgets wie LED-Masken. Die Geräte wie die von Dr. Dennis Gross sehen zwar aus wie aus einem Sci-Fi-Film, sparen langfristig aber Geld und sollen viel effektiver sein als herkömmliche Einwegmasken.

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Denn bei der Lichttherapie mit LED wird die Haut verschiedenen Lichtern mit unterschiedlichen Wellenlängen ausgesetzt, die tief unter die Hautoberfläche dringen. Die Farbtöne haben dabei jeweils einen anderen Nutzen: Das rote Licht soll eine entzündungshemmende Wirkung haben und die Kollagen- und Elastinproduktion ankurbeln, während das blaue Licht Bakterien auf der Haut bekämpfen soll, die für Akne sorgen. Grünes Licht wirkt hingegen gegen Pigmentflecken, gelbes Licht soll für strahlende Haut sorgen. 

Funfact: Dass LED gut für die Haut ist, wurde übrigens in den 90er-Jahren entdeckt, als die Nasa die Verwendung von LED-Licht für das Pflanzenwachstum im Weltraum untersuchte. Dabei stellte man per Zufall fest, dass die Lichttherapie auch für die Heilung und Behandlung von Wunden geeignet ist. Heute tragen Stars wie Victoria Beckham oder Julia Roberts die futuristischen LED-Masken beim Relaxen zu Hause oder vor einem wichtigen Auftritt auf dem roten Teppich. Die Geräte gibts ab 300 Franken.

Mikrostrom: Junge Haut dank Strom? Das verspricht zumindest die neueste Anti-Aging-Behandlung mithilfe von Mikrostrom. Zu den beliebtesten Gadgets für den Hausgebrauch zählt das der Marke NuFace. Es erinnert optisch zwar etwas an einen Vibrator, hat es aber ganz schön in sich.

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Die zwei Noppen senden sanfte Stromschläge unter die Haut und stimulieren die Gesichtsmuskeln. Dadurch soll die Haut straffer und das Gesicht geliftet werden. Fans sprechen gar von einem Facelift in nur 5 Minuten. Das Ergebnis verfliegt zwar nach wenigen Stunden, je öfter man es benutzt, desto länger soll das Lifting laut den Herstellern anhalten, da die Muskeln trainiert würden.

Microneedling-Roller in Anwendung.

Microneedling: Beim Microneedling wird die Haut mit kleinen Stichen in die Hautoberfläche geritzt, um sie zu beleben und danach Pflegeprodukte optimal einziehen zu lassen. Die Prozedur ist minimalinvasiv und hat sich behauptet. Versprochene Wirkungen: Anti-Aging, besseres Hautbild und straffere Erscheinung, aber auch medizinischer Nutzen bei der Behandlung von Narben.

Das kann man jetzt ebenfalls zu Hause selbst erledigen. Mit einem Roller, der mit kleinen Nadeln bestückt ist und den man übers ganze Gesicht führt. Erhältlich sind die Geräte bereits ab 60 Franken. Wichtig ist, diese vor Gebrauch zu desinfizieren.

Mehr Natürlichkeit

Auch wenn Beauty-Eingriffe nach wie vor beliebt sind, gibt es einen Gegentrend. Auffallend viele Stars lassen zurzeit ihre Eingriffe rückgängig machen, allen voran jene mit Filler. Das US-Magazin «The Cut» schreibt gar von einem «big dissolve», also einem «grossen Auflösen», das die Beauty-Industrie und Hollywood gerade im Sturm erobere.

Da wäre etwa Rapperin Angela White, die jüngst nicht nur ihren Künstlernamen Black Chyna ablegte, sondern auch gleich ihre Silikonimplantate im Hintern und in ihren Brüsten entfernen liess. Auf Instagram dokumentierte sie in einem Video, wie sie sich beim Arzt zudem ihre Filler im Gesicht entfernen lässt. «Genug ist genug, alles muss raus», sagt die Rapperin. «Zurück zu den Basics. Ehrlich gesagt, habe ich diesen Look satt, er ist einfach nicht schmeichelhaft, er entspricht nicht meinem Aussehen.» Die Filler-Spritzen hätten ihr Gesicht total verändert.

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Und auch die Kardashians, die als Katalysatoren des Beauty-Booms gelten, scheinen die ewigen Eingriffe sattzuhaben. So treten Kim, Khloé und Kylie in letzter Zeit auffallend natürlicher und weniger kurvenreich auf. Auf Social Media wird deshalb gemunkelt, dass die Schwestern ihre BBLs (Brazilian Buttlifts) und auch die Filler im Gesicht haben entfernen lassen. 

Ein Grund für den Wandel ist, dass Hyaluron-Filler doch nicht der Jungbrunnen ist, für den man ihn lange hielt. Denn wie sich herausstellte, kann die Substanz im Gesicht wandern und sich somit an Stellen ansammeln, wo man eigentlich kein Volumen will. Auch viele Stars verkamen dank übermässiger Fillerbehandlung zu einem sogenannten «Pillow Face» – also einem aufgedunsenen Gesicht ohne klare Konturen.