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Papablog: Ferien in Bella Italia
Schöne Corona-Verschnaufpause

Abtauchen und geniessen: Denn den Alltag hinter sich zu lassen, tut gerade richtig gut!
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Das letzte Haus vor dem Gipfel. Eine halbe Stunde Fahrt vom nächstgelegenen Ort auf einer schmalen, schlaglochreichen Schotterpiste, auf der man in den Senken mit dem Auto Schwung holen muss, um die Steigungen zu schaffen. Irgendwo in den Hügeln Umbriens. Wenn der Arsch der Welt einen Arsch hätte, wäre es dessen Arsch.

Allerdings ein ziemlich schöner Arsch. Altes Bauernhaus, riesige Bäder, verwinkelte Zimmer, Internet und ein Pool, in dem meine Jüngsten endlich schwimmen lernen können. Das ist eine der vielen Sachen, die durch die Pandemie zu kurz gekommen sind. Ende des Sommers kommt mein sechsjähriger Elfenriese in die Schule und kann noch nicht schwimmen. Wir hatten einfach überhaupt keine Möglichkeiten dazu. Zwei Wochen mit Pool vor der Terrassentür werden da vermutlich Abhilfe schaffen.

Einmal am Arsch der Welt, bitte!

Ich kann es allerdings immer noch nicht fassen, dass wir hier sind. Die Lebenskomplizin und ich hatten noch Ende des letzten Jahres völlig coronaerschlagen ein Ferienhaus mit folgenden Kriterien gebucht: Es musste freistehend und der besagte Arsch vom Arsch vom Arsch der Welt sein, damit wir möglichst keinen Kontakt mit irgendwem haben. Es brauchte einen Pool, ausreichend Schlafzimmer, Internet wegen Artikelrecherche und Prokrastinationsmöglichkeiten, falls die Artikelrecherche nervt. Und es musste bis kurz vor Reiseantritt vollständig stornierbar sein, damit wir nicht auf den Kosten sitzen bleiben, wenn uns die Fallzahlen europaweit um die Ohren fliegen.

Ausserdem war damals nicht klar, ob zu diesem Zeitpunkt irgendwer von uns geimpft ist. Mittlerweile sind ausser den Jüngsten alle zumindest erstgeimpft und die Steine, die mir deswegen vom Herzen gefallen sind, haben Sie womöglich gerade laut rumpeln gehört.

Alle werden in den Pool geschmissen, auch die Oma, die wir mitgenommen haben.

Es ist ein Anfang und hier ist ein guter Ort für eine Atempause. Die ist auch dringend nötig – gerade für die Kinder. Die haben sich zwar grossartig durch den Wahnsinn der letzten Monate geschlagen, aber seit wir hier in den Hügeln sind, merke ich, wie viel Anspannung von ihnen abfällt. Grosse Erschöpfung, viel Gereiztheit und Genöle. Stunde um Stunde pegeln sie sich auf ihre eigentlichen Persönlichkeiten ein.

Ich hatte fast vergessen, wie gerne ich Zeit mit meinen tollen Kindern verbringe. Denn seit über einem Jahr stehen alle ziemlich unter Strom. Also werden wir die Zeit nutzen – wer weiss, wann so eine Gelegenheit wiederkommt. Alle werden in den Pool geschmissen, auch die Oma, die wir mitgenommen haben. Es wird so viel Eis gegessen, wie sich gerade noch verkraften lässt. Ich werde viel kochen, an meinem nächsten Buch schreiben und die gemeinsamen Momente mit der Lebenskomplizin geniessen.

Klappe halten und zuhören …

Vor allem die Momente, in denen sie für mich spricht. Das sollte ich vielleicht erklären: Ich bin, Sie werden es geahnt haben, der geborene Schwätzer. Ich rede gern und viel, ich unterhalte gerne Menschen, ich denke mir Geschichten aus, Punchlines, Witze, Vergleiche. Mein Redeanteil ist grundsätzlich ziemlich hoch. In Italien allerdings nicht.

Das Italienisch meiner Lebenskomplizin ist sehr gut und meines quasi nicht vorhanden. Neun Jahre Latein waren zwar ganz hilfreich, um einiges zu verstehen, aber zum Sprechen reicht es nicht. Also halte ich die meiste Zeit einfach meine Klappe und höre meiner Lebenskomplizin dabei zu, wie sie sich in dieser schönen Sprache unterhält. Leider coronabedingt nicht so viel wie gewöhnlich. Aber trotzdem: Es fühlt sich sehr nach Urlaub an. Ich liebe es.

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