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WM-Glotzblog
Schauten am Ende alle im Büro den Schweizer Match?

Die Schweizer bedanken sich nach dem Sieg über Kamerun bei den Fans: Sowohl vor Ort in Katar als auch am TV stösst die WM nicht auf das Interesse von vergangenen Turnieren.
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Boykott hin, Vorweihnachtszeit her: Als die Schweizer Nationalmannschaft am Donnerstag gegen Kamerun ins WM-Turnier stieg, schauten in der Deutschschweiz fast 1,5 Millionen Menschen zu. Zu diesem Schluss kommt, wer die jüngsten Einschaltquoten kumuliert: Zwar verzeichnete SRF nur durchschnittlich 527’000 Fernsehzuschauende, das ist deutlich weniger als an anderen Turnieren. Dafür aber wurde der Livestream 980’000-mal gestartet, das ist mehr als dreimal so oft wie der bisherige Spitzenwert. Der 1:0-Sieg gegen Kamerun stand gegen 13 Uhr fest – schauten das Spiel am Ende alle im Büro?

Zum Vergleich: An der EM im Sommer 2021 wollten im Schnitt 1,5 Millionen TV-Zuschauerinnen das entscheidende Gruppenspiel gegen die Türkei sehen, beim Out im Viertelfinal gegen Spanien waren es noch 1,4 Millionen. An der vorletzten Endrunde, der WM 2018 in Russland, war die Partie gegen Brasilien mit durchschnittlich 1,6 Millionen Zuschauern das Spiel mit den besten Quoten. Bei beiden Turnieren lagen die Online-Zugriffe deutlich unter dem Spitzenwert der aktuellen WM.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Fifa schon tagsüber spielen lässt. Auch frühere WM-Partien begannen an Werktagen zu Bürozeiten: 2006 die WM-Partie an einem Montag um 15 Uhr gegen Togo (930’000 Zuschauer am TV), 2010 spielte die Schweiz beim Turnier in Südafrika an einem Mittwoch ab 16 Uhr gegen Spanien, am Montag darauf um 16 Uhr gegen Chile (Zuschauer: jeweils über eine Million).

Während der WM präsentieren wir den «Glotzblog» – denn Sportgrossanlässe sind immer auch Fernsehgrossanlässe. Meinungen, Ratings, Quizzes: Schalten Sie sich zu, wenn wir das Geschehen vom Fernsehsessel aus verfolgen.

Das umstrittene Turnier in Katar hat nicht nur in der Schweiz bescheidene TV-Zahlen. Auch in Deutschland fallen die Einschaltquoten tiefer aus: Bei der 1:2-Niederlage des DFB-Teams am frühen Mittwochnachmittag gegen Japan sahen im Schnitt 9,2 Millionen Menschen zu. Im Vergleich mit früheren Turnieren ist das ein deutlich tieferer Wert: Bei der vergangenen WM 2018 in Russland verzeichnete kein Deutschland-Spiel weniger als 25 Millionen Zuschauer, auch bei Turnieren mit ähnlich frühen Anspielzeiten wie 2002, 2006 und 2010 fiel die Quote nie unter 15 Millionen. 

Die Hashtags trenden wie wild

Die Einschaltquoten mögen tief sein, doch der Diskussionsbedarf zur WM in der Wüste scheint gross. Die WM-Hashtags werden auf Twitter seit einer Woche fleissig verbreitet, die Turniere sind traditionsgemäss ein Garant für hohen Traffic: 2014 generierte die WM in Brasilien den Sportevent-Rekord von 672 Millionen Tweets.

Das spürt auch die Werbung: Auf Twitter vertretene Marken setzten seit Turnierbeginn in Katar gemäss dem offiziellen Twitter-Marketingchannel für den deutschsprachigen Raum dreimal mehr Tweets ab. Und da die TV-Rechte bereits verkauft sind, dürfte der saudische Riyal für die Organisatoren von Katar am Ende dennoch rollen.