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Code für Cannabis-Aficionados
So wurde die 420 zur Zahl der Kiffer

Frau raucht grossen Joint bei der Global Marijuana March in Madrid 2022, umgeben von Demonstranten und Luftballons.
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In Kürze:
  • Die Rockband Grateful Dead verhalf dem Kiffer-Code zu internationaler Bekanntheit.
  • Hotels vermeiden die Zimmernummer 420 wegen häufiger Diebstähle der Nummernschilder.
  • Tausende Cannabis-Fans feiern den 20. April mit gemeinsamen Smoke-Sessions weltweit.

4/20 (ausgesprochen four-twenty) im amerikanischen Datumsformat steht für den 20. April. Dieses Jahr begehen wir Ostern an diesem Datum, die Cannabis-Community feiert am 20. April jeweils ihren inoffiziellen Feiertag. In den USA gibt es darum kein Zimmer Nummer 420, und die Meilenschilder entlang der Highways überspringen die Zahl ebenfalls, weil sie auffällig oft geklaut werden. Die Geschichte dieser ominösen Nummer, die inzwischen weltweit als Code unter Stonern benutzt wird, geht zurück auf den Insider-Witz einer Gruppe von Schülern.

Wie 420 zur Zahl der Kiffer wurde

Die am weitesten verbreitete Theorie, die laut dem Oxford English Dictionary sogar teilweise dokumentiert ist, lautet wie folgt: In den 70er-Jahren gab es an der San Rafael High School in Kalifornien eine Gruppe Schüler, die sich «die Waldos» nannte. Verbunden durch ihre Leidenschaft fürs grüne Kraut beschlossen sie, sich auf die Suche nach einer Plantage ganz in der Nähe zu machen. Man machte ab, sich um 20 nach 4 nachmittags, also 4.20 pm, bei der Statue von Louis Pasteur auf dem Schulgelände zu treffen. Damit davon niemand etwas mitschnitt, kürzte man ab zu «4.20:Louis». Zwar fanden die Jungs den erhofften Schatz nie – hatten aber fortan einen Code, um sich fürs Kiffen zu treffen. Die Waldos bewahrten Briefe mit Poststempel und andere Dokumente auf, in denen sie ihre Insider-Nummer benutzten – deshalb nimmt man an, dass diese Theorie die wahrscheinlichste ist.

So hat sich 420 verbreitet

Die Rockband Grateful Dead trug erheblich zur Verbreitung des Codeworts bei. Weil der Bruder eines Waldos gut mit dem Bassisten der Band befreundet war, hat sich 420 schon bald etabliert und wurde durch Konzerte immer mehr Leuten ein Begriff. Eine besondere Rolle soll dabei ein Flyer mit der Aufschrift: «meet at 4:20 on 4/20 for 420-ing in Marin County at the Bolinas Ridge sunset spot on Mt. Tamalpais» gespielt haben. Der Flyer wurde im amerikanischen Heft «High Time» abgedruckt und gab der ikonischen Zahl damit einen weiteren Aufschwung.

Wie der 4/20 gefeiert wird

Inzwischen ist 420 fester Bestandteil der Popkultur und immer wieder gerne aufgegriffenes Sujet: In Serien wie «Weeds» oder «Disjointed» geht es explizit ums Kiffen. Aber auch in älteren Klassikern wie beispielsweise «Pulp Fiction» gibt es Anspielungen, wie eine Uhr, die 20 nach 4 zeigt. Und in der Musik, vor allem im Hip-Hop, gibt es einige, die 420 zu ihrem Motto gemacht haben: Cypress Hill, Snoop Dogg und Afroman sind nur einige Namen, die einem dazu spontan in den Sinn kommen.

Vor allem in den USA, wo Marihuana mittlerweile in 24 Staaten legalisiert wurde, gibt es am 20. April diverse Feierlichkeiten, an denen sich Stoner treffen und gemeinsam kiffen. Im Golden Gate Park in San Francisco treffen sich zu diesem Anlass jährlich Tausende von Gleichgesinnten, und am Times Square in New York werden am 20. April um 20 nach 4 gleichzeitig die Joints angezündet. Auch bei unseren Nachbarn in Deutschland wird der Tag seit der Legalisierung öffentlich zelebriert: In Berlin treffen sich die Cannabis-Aficionados am 20. April beim Brandenburger Tor, um gemeinsam high zu werden.