Ausgaben von Radio und FernsehenSRG hat trotz Sparprogrammen mehr Mitarbeitende
Beim Schweizer Radio und Fernsehen gab es in den letzten Jahren mehrere Abbauübungen. Die Ausgaben und die Anzahl der Stellen sind aber gestiegen, nicht gesunken.

Bei der SRG wird wie bei vielen Medienunternehmen stetig gespart. 2019 gab es ein Sparprogramm in der Höhe von rund 100 Millionen Franken – 200 Stellen sollten abgebaut werden. Die Coronakrise kostete weitere 250 Vollzeitstellen, 50 Millionen Franken sollten bis 2024 gespart werden. Um total 150 Millionen Franken wollte die SRG ihr Budget also reduzieren.
Die offiziellen Zahlen zeigen allerdings ein anderes Bild, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. 2024 stieg der Betriebsaufwand um 39 Millionen Franken auf 1,54 Milliarden. 2020 waren es noch 1,46 Milliarden Franken. Und auch beim Personal ist der Abbau nicht geglückt. Zwar reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeitenden von 2019 bis 2021 leicht, seither gibt es aber wieder einen Trend nach oben. 2023 arbeiteten knapp 7200 Personen bei der SRG, 400 mehr als noch 2021.
Trotz Sparprogrammen gibt es also derzeit mehr Mitarbeitende, mehr Vollzeitstellen und mehr Ausgaben als in den Jahren zuvor. Wie es 2024 beim Personal aussah, will die SRG Ende April mitteilen.
Neue Stellen für Social Media und Streaming
Gemäss der «Aargauer Zeitung» führte das Corona-Sparpaket von 50 Millionen Franken letztlich nur zu Einsparungen von 150’000 Franken. Der SRG half dabei auch, dass die damalige Bundesrätin und Medienministerin Simonetta Sommaruga den Gebührenplafond von 1,2 auf 1,25 Milliarden Franken angehoben hatte.
Während an einem Ort Stellen gestrichen werden, gebe es in anderen Unternehmensbereichen einen Ausbau, beispielsweise bei Mitarbeitenden für Social Media oder bei der Streaming-Plattform «Play Suisse». Die Zeitung schreibt auch von Doppelspurigkeiten, einer komplizierten Organisation und teuren Unternehmensberatern, die mehr Schaden als Nutzen angerichtet hätten.
Weil der neue Medienminister Albert Rösti die Serafe-Gebühren von 335 auf 300 Franken senkt, muss die neue SRG-Chefin Susanne Wille nun erneut über die Bücher. Sie will 270 Millionen Franken sparen und bis zu 1000 Stellen abbauen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.