Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schadensbilanz 2023
Diese Brände richteten am Zürichsee den grössten Schaden an

Schon gleich zu Beginn des vergangenen Jahres, am 5. Januar, musste die Feuerwehr an die Sonnenbergstrasse in Adliswil ausrücken.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Über 40 Millionen Franken: So hoch schätzt die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich (GVZ) die Schäden, welche Brände im vergangenen Jahr im Kanton angerichtet haben. Hinzu kommen mehr als 8 Millionen Franken Elementarschäden wie etwa durch Hochwasser oder Hagel nach Unwettern. Das ist ein hoher Betrag, doch bei weitem nicht so hoch wie im Vorjahr, als die Gesamtsumme fast 60 Millionen Franken betrug.

Am Zürichsee waren die Schäden glücklicherweise ebenfalls tiefer als in den Vorjahren. Im Bezirk Meilen verursachten 71 Brände Schäden von rund 1,5 Millionen, die Elementarschäden belaufen sich auf knapp 1,2 Millionen. Im Bezirk Horgen sind Letztere praktisch gleich hoch. Knapp 2,5 Millionen Franken betragen hingegen die Brandschäden.

Spektakulärer Brand des «Hexenhauses»

Das unbewohnte «Hexenhaus» stand am 5. Januar in Vollbrand.

Am linken Seeufer verzeichnet die GVZ für das vergangene Jahr 68 Brände. Fast ein Drittel der Schadenssumme ist aber auf einen einzigen Fall zurückzuführen: Am 5. Januar 2023 hielt nämlich ein Grossbrand Adliswil in Atem. Ein Feuer in einem leer stehenden Haus an der Sonnenbergstrasse – von Jugendlichen als «Hexenhaus» bezeichnet – führte zu seinem Sachschaden von 761’000 Franken. Lediglich acht Brände im Kanton Zürich verursachten im vergangenen Jahr einen höheren Schaden.

Um das abgebrannte Haus ranken sich viele Gerüchte. Es gehört einer Frau, die auch im Stäfner Dorfzentrum eine Liegenschaft besitzt, die Villa Schulthess. Aus unbekannten Gründen vernachlässigte sie diese ebenso wie das «Hexenhaus» in Adliswil, das in Brand geriet. Im Zusammenhang mit dem Feuer verhaftete die Polizei im Laufe der Ermittlungen drei Jugendliche. Diese standen unter Verdacht, mit dem Vorfall etwas zu tun haben. Unklar blieb damals, ob gezielte Brandstiftung oder fahrlässiges Verursachen von Feuer vermutet wurde.

Nun zeigt sich, dass der Verdacht offenbar nicht zutraf. Als vermutete Schadensursache führt die GVZ nämlich nichts dergleichen auf. In der Statistik fällt der Vorfall unter «andere bekannte Ursachen». Dazu zählen beispielsweise mechanische Energie oder Reibung, wie es von der GVZ auf Anfrage heisst. Genauer geht sie auf den Fall nicht ein.

Gleich zwei Brandruinen in Stäfa

Brand an der Glaernischstrasse in Staefa am 09.07.2023.

Foto: Michael Trost / Tamedia AG.

Brandstiftung stand im vergangenen Jahr auch nach einem Feuer an der Glärnischstrasse in Stäfa im Vordergrund. Vermutlich handelt es sich nach Adliswil um den zweitteuersten Brand in der Region. Die GVZ gibt allerdings – abgesehen von den zehn grössten Schadenereignissen im Kanton – aus Datenschutzgründen keine Zahlen zu einzelnen Vorfällen bekannt.

Die Kantonspolizei schätzte jedoch den Sachschaden des im Juli in Brand geratenen Hauses auf «mehrere Hunderttausend Franken». Noch während die Feuerwehr den Brand im unbewohnten Haus löschte, machte im Dorf das Gerücht die Runde, dass junge Männer im Garten des Hauses «gezeuselt» hätten. Auch die Polizei sprach später in einer Medienmitteilung von möglicher Brandstiftung.

Stäfa, Kniebreche, Püntacherstrasse, Freitagnacht Brand in Einfamilienhaus, keine Verletzten, der Morgen danach, Brandermittlung sucht nach Ursache, Feuerwehr hatte Brandwache, 18.3.23, Foto: Manuela Matt

Ebenfalls einen Sachschaden von mehreren Hunderttausend Franken verursachte gemäss Polizeiangaben ein weiterer Brand in Stäfa. Im März stand dort ein Einfamilienhaus bei der Einmündung der Neuen Püntacherstrasse in die Kniebreche – eine scharfe Kurve der Bergstrasse Richtung Oetwil – in Flammen. Die Bauruine steht noch immer. Auch hier gibt die GVZ aus oben genannten Gründen weder die Brandursache noch die genau ermittelte Schadenssumme an. Klar ist aber: Die Polizei ging damals nicht von Brandstiftung aus.

Riegelhaus in Rüschlikon in Flammen

Am 11. August brannte ein altes Riegelhaus an der Bahnhofstrasse in Rüschlikon.

Einen Sachschaden von über 200’000 Franken richtete gemäss damaligen Polizeiangaben im August auch ein Feuer in einem fast 400-jährigen Riegelhaus an der Bahnhofstrasse in Rüschlikon an. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt. Das Haus wird nun saniert – was auch ohne Feuer vorgesehen gewesen wäre.

Zu den fünf Bränden mit den höchsten Sachschäden in der Region zählt wahrscheinlich auch ein zweites Feuer, das in Adliswil ausbrach: An der Grütstrasse verursachte ein Terrassenbrand im April gemäss Schätzungen der Kantonspolizei einen Sachschaden von über 100’000 Franken.

Ein brennender Donut

Am 26. Februar brannte beim Bahnhof Feldbach ein Anhänger mit einem aufgesetzten Riesen-Donut aus.

Nicht nur Häuser brannten im vergangenen Jahr, sondern auch etliche Fahrzeuge – wobei hier nicht die Gebäudeversicherung für den Schaden aufkommt. Viel Aufsehen erregte zum Beispiel der brennende Donut von Feldbach: Auf einem Parkplatz beim Bahnhof ging im Februar der legendäre Anhänger des früheren Donut-Bäckers Stephan Rathgeb in Flammen auf.

Der SRF-Journalist war einst mit seinem «Donatli-Anhänger» durch die ganze Region getourt, um sein Gebäck zu verkaufen. Schon einige Zeit stand nun aber der ausrangierte Anhänger mit dem aufgesetzten rosaroten Riesen-Donut auf dem Parkplatz in Feldbach. Auch nebenan parkierte Fahrzeuge wurden beim Brand in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung, der Sachschaden betrug mehrere Zehntausend Franken.

In Horgen wiederum brannte im vergangenen Dezember ein Mercedes lichterloh. Das parkierte Auto fing in der Dorfgasse Feuer. Die Gründe dafür waren unmittelbar nach dem Brand nicht bekannt.