Restaurant Thawolo in Thalwil –

Hier ist die Pizza oval statt rund

Das Thawolo im Herzen Thalwils bietet gute italienische Küche und zum Scherzen aufgelegtes Servicepersonal.

Luzia Nyffeler

Publiziert heute um 17:00 Uhr

An Thalwils Einkaufsmeile – der Gotthardstrasse – und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet sich das Restaurant Thawolo. Es sei «die Adresse für italienische Köstlichkeiten in Thalwil» heisst es auf der Website. Grund genug, die Probe aufs Exempel zu machen.

Das Innere des Restaurants wirkt auf den ersten Blick etwas düster, Boden und Wände sind in Schwarz und Anthrazit gehalten. Die grünen Polsterstühle und weissen Tischdecken verleihen dem Raum jedoch einen freundlichen Anstrich, und an unserem Platz am Fenster ist es gleich noch etwas heller.

Meine Begleitung und ich entscheiden uns zur Vorspeise für einen gemischten Salat (9.90 Franken) und eine Spargelcremesuppe mit Limettensaft und Kokosmilch (12.50). Ich bestelle zudem eine Cola, mein Begleiter eine Schneider Weisse. Als der Kellner die Getränke bringt, fragt er augenzwinkernd, ob nicht ich das Bier trinken wolle. Will ich nicht, muss ob der Frage aber lachen.

Der gemischte Salat kommt bunt daher mit Karotten, Mais und Rotkabis. Die Sauce ist sämig und angenehm würzig, die Salatblätter knackig. Etwas lieblos wirkt der zerbrochene Grissino obendrauf, der wohl als Dekoration gedacht war.

Die Suppe ist schön cremig und erhält durch den Limettensaft eine erfrischende Note. Die Kokosmilch sorgt dafür, dass das Gericht nicht allzu schwer ist. Mit dem Salz hat es der Koch aber gar gut gemeint.

Als Hauptgang wählen wir eine Pizza mit Gorgonzola, Spinat, Cherrytomaten und Peperoncini (21.90 Franken) und Tagliatelle al Salmone (23.90 Franken). Die Pizza birgt eine Überraschung: Sie ist oval statt rund. Mein Begleiter lobt den frischen Geschmack und den knusprigen Teig. Aus seiner Sicht hätte die Pizza, die in der Karte mit dem Hinweis «scharf» versehen ist, aber durchaus noch schärfer sein können.

Die Aufmachung der Tagliatelle ist weniger überraschend, die Garnitur aus Petersilie, Ricotta und einem rötlichen Käsechip sieht jedoch sehr hübsch aus. Die cremige Sauce schmiegt sich wunderbar um die Nudeln. Der Dillgeschmack ist dezent, sodass er den Lachs nicht übertönt.

Nach den Hauptgängen bleibt gerade noch Platz für ein kleines Dessert. Beim Blick in die Karte sticht mir Absinth-Glace (4 Franken pro Kugel) ins Auge, eine Geschmacksrichtung, die ich noch nie gekostet habe. Wer den Kräuterschnaps mag, wird sich an der Glace erfreuen. Es hat den für die «grüne Fee» typischen Geschmack nach Anis und Fenchel ohne den hohen Alkoholgehalt der Spirituose.

Weniger begeistert war mein Begleiter vom Caramellflan (8.50 Franken). Der sei viel zu süss und habe eine pampige Konsistenz. Ein kleiner Dämpfer zum Abschluss eines ansonsten gelungenen Abends.

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