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Neue Studie über Eisenbahnen
SBB sind die Nummer 2 im europäischen Velotransport

Wer sein Velo im Zug transportieren will, muss auf vielen Strecken der SBB heute zwingend reservieren. 
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Die SBB verteuerten und verkomplizierten auf dieses Frühjahr hin den Transport von Velos in ihren Zügen. Nun müssen in mehr Zügen Plätze reserviert werden – kostenpflichtig.

Der Aufschrei war riesig. Politikerinnen und Politiker reagierten, Petitionen wurden gestartet, SBB-Chef Vincent Ducrot wurde mit Hunderten gleichlautender Mails von wütenden Velofahrerinnen und Velofahrern zugedeckt.

Die Kritik half. Die SBB senkten die Gebühren: Neu kostet das Reservieren 2 Franken, vorher waren es 5 Franken. Die Reservierungspflicht im Fernverkehr bleibt jedoch bestehen.

Die SBB reagierten laut eigenen Angaben mit der ausgeweiteten Reservierungspflicht auf übervolle Veloplätze in den Zügen. Gerade während Corona kam es im vergangenen Jahr auf einzelnen Verbindungen zu Problemen.

69 Bahnen wurden untersucht

Was nun in einer Studie der European Cyclists’ Federation steht, dürfte die SBB nach all der Kritik freuen. Denn im europäischen Vergleich kommen die Bundesbahnen gut weg beim Velotransport.

Angeschaut wurden Preis des Transports, Kapazität und Mietmöglichkeiten. Aber auch, ob auf der Website gut gebucht werden kann, ob Infos zum Transport in verschiedenen Sprachen erhältlich sind und welche Möglichkeiten es gibt, um die Reservierung vorzunehmen.

SBB erhalten die Beurteilung «gut»

Die SBB schliessen insgesamt sehr gut ab. Hinter einer Kooperation von Deutscher und Niederländischer Bahn liegen sie auf dem zweiten Platz. Die Bundesbahnen konnten 76 Prozent aller möglichen Punkte einfahren und erhielten das Prädikat «gut». Nur gerade sieben Bahnen erhielten die gleiche Beurteilung, der Sieger erhielt das Gütesiegel «exzellent». Untersucht wurden 69 Bahnen in ganz Europa.

Die Maximalpunktzahl haben die SBB beim verfügbaren Platz für Velos eingefahren. Auch bei der Funktionalität der Website gab es fünf von fünf Punkten.

Verbesserungspotenzial gibt es laut der Studie beim Preis, wo die SBB nur zwei von fünf Punkten erhielten, bei den angebotenen Sprachen und bei den Mietmöglichkeiten. Insgesamt holten die SBB 38 von 50 Punkten, die vergeben wurden.

SBB-Tochter auf dem letzten Platz

Die anderen Schweizer Bahnen wie BLS oder Südostbahn wurden nicht angeschaut. Einzig die Kooperation der Französischen Staatsbahnen SNCF mit den SBB namens TGV Lyria kommt in der Studie vor. Sie schneidet aber ganz schlecht ab.

Keinen einzigen Punkt konnte TGV Lyria, welche die TGV-Strecken zwischen Frankreich und der Schweiz betreibt, in der Studie erreichen. Das hat aber einen einfachen Grund: Auf ihren Verbindungen gibt es schlicht keine Möglichkeit, ein Velo mitzunehmen – ausser man zerlegt es und packt es in eine Tasche, die maximal 120 mal 90 Zentimeter gross sein darf.

Das ist ein Trick, der auch auf den Schweizer Verbindungen der SBB funktioniert. Wer seinem Velo das Vorderrad abmontiert und das Gefährt in einen Transportsack verstaut, kann es gratis mitnehmen. Die SBB selbst verkaufen solche Transportsäcke für knapp 100 Franken.