Nach Schüssen auf Jesus-BildGLP-Fraktion will Sanija Ameti nicht ausschliessen
Nach ihrer Schiessaktion ist offen, ob Ameti ihren Sitz im Zürcher Stadtparlament behält. Für das GLP-Fraktionspräsidium steht ein Ausschluss nicht zur Diskussion.
Nach ihren Schüssen mit einer Sportpistole auf ein Bild von Maria und Jesus scheidet die grünliberale Zürcher Politikerin Sanija Ameti aus der Parteileitung der Zürcher GLP aus. Die GLP Schweiz hat ein Ausschlussverfahren gestartet, zudem hat Ameti ihren Job bei einer PR-Agentur verloren.
Die 32-jährige Juristin und Co-Präsidentin der Operation Libero ist allerdings weiterhin Mitglied des Zürcher Stadtparlaments, dem sie seit 2022 angehört. Ob sie dieses Mandat behalten oder zurücktreten wird, ist vorerst offen. Ameti reagierte am Dienstag nicht auf eine entsprechende Anfrage. Gegenüber dem Portal Kath.ch hatte Ameti zuvor verlauten lassen, dass sie wegen Drohungen unter Polizeischutz stehe: «Es geht mir nicht gut, und ich weiss nicht, wie lange ich das noch aushalten kann.»
GLP legt Ameti keinen Rücktritt nahe
Das GLP-Fraktionspräsidium will Ameti allerdings nicht aus der Gemeinderatsfraktion ausschliessen, wie Co-Fraktionschefin Martina Novak am Dienstag auf Anfrage erklärt. «Wir können nicht über ihr Gemeinderatsmandat entscheiden, sie ist ein gewähltes Mitglied des Gemeinderats.» Die GLP-Fraktionsspitze werde Ameti auch keinen Rücktritt nahelegen, sagt Novak weiter. Man werde an der Fraktionssitzung von morgen Mittwoch über die Geschehnisse reden, «die uns alle sehr betroffen machen.»
Die Schüsse auf das Bild von Maria und Jesus seien ein grosser Fehler gewesen, sagt Novak. «Das sollte nicht passieren und wir distanzieren uns davon.» Aber Sanija Ameti habe sich sofort für den Fehler entschuldigt.
Die GLP-Co-Fraktionschefin will nun das Gespräch mit Ameti suchen. Hinweise, dass diese freiwillig aus dem Gemeinderat zurücktritt, habe sie von ihr bisher nicht erhalten, sagt Novak. An der Gemeinderatssitzung von morgen Mittwoch dürfte der Fall ebenfalls zu reden geben. Novak rechnet mit persönlichen Erklärungen von Gemeinderatsmitgliedern.
Offiziell zuständig für das von der GLP Schweiz angestrebte Parteiausschlussverfahren gegen Sanija Ameti ist die GLP-Kreispartei 4 und 5. Deren Co-Präsidentin Sandra Bienek wollte sich am Dienstag noch nicht weiter zum Fall äussern. Zuerst müsse der Parteivorstand der GLP Stadt Zürich an seiner Sitzung vom Dienstagabend das weitere Vorgehen besprechen. Sie werde alle Gremien und auch Sanija Ameti anhören, sagt Bienek.
Fehler gefunden?Jetzt melden.