Roche 2022 mit leichtem WachstumErstmals leitet eine Frau die Pharma-Sparte
Der Pharmakonzern ist im Geschäftsjahr 2022 nur leicht gewachsen. Die nachlassende Covid-19-Pandemie hat in beiden Sparten, Pharma und Diagnostik, Spuren hinterlassen. An der Spitze kommt es zu einem Wechsel.

Insgesamt legte der Umsatz von Roche 2022 um 1 Prozent auf 63,3 Milliarden Franken zu, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum 2 Prozent und lag damit im Rahmen der Management-Erwartungen, die von einem stabilen bis prozentual niedrigen einstelligen Wachstum ausgegangen sind. Ausserdem vermeldet der Konzern einen Wechsel an der Spitze. Der Chefposten bei der Pharma-Sparte ist die wichtigste Stelle bei Roche. Erstmals bekommt diesen eine Frau.
Während die Pharmasparte mit 45,6 Milliarden 1 Prozent mehr umsetzte, blieben die Umsätze im Diagnostik-Geschäft stabil bei 17,7 Milliarden Franken. Die Sparte hatte 2021 mit den zahlreichen Corona-Tests überdurchschnittlich stark von der Pandemie profitiert.
Den Konzerngewinn beziffert Roche auf 13,5 Milliarden Franken nach 14,9 Milliarden im Vorjahr. Das operative Kernergebnis, das Analysten als Richtgrösse nutzen, stieg um 1 Prozent.
Die ausgewiesenen Umsatz-Zahlen liegen in etwa im Rahmen der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Auf Gewinnseite fallen sie dagegen etwas tiefer aus.
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 bleibt Roche im Ausblick vorsichtig. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken auf 9.50 Franken zu erhöhen.

Zugleich kündigte der Konzern den Antritt einer neuen Pharma-Chefin an: Teresa Graham. Die 49-Jährige arbeitet seit 18 Jahren für Roche. Zuletzt war sie Leiterin Global Product Strategy der Sparte Pharmaceuticals. Davor habe sie unter anderem wesentliche Teile des Portfolios für die Roche-Tochter Genentech geleitet. Roche hatte schon vorab gesagt, auf interne Kandidatinnen und Kandidaten zu setzen.
Für den Konzern ist dies wenig überraschend, zieht er doch Bewerber aus eigenem Haus meist vor. So kommt auch der neue Konzernchef Thomas Schinecker, der Mitte März antritt, von Roche. Er leitete die Diagnostik-Sparte und fuhr während der Pandemie erfolgreich die Produktion von Tests und Analysegeräten hoch. Der bisherige Konzern-Chef Severin Schwan wechselt Mitte März ins Präsidium des Verwaltungsrates.
SDA/sep/ish
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