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Riesenslalom in Killington
Shiffrin stürzt schwer und muss pausieren – Rast fährt aufs Podest

KILLINGTON, USA - NOVEMBER 30: Mikaela Shiffrin of Team United States competes during the Audi FIS Alpine Ski World Cup Women's Giant Slalom on November 30, 2024 in Killington, USA. (Photo by Alexis Boichard/Agence Zoom/Getty Images)

Die Zuschauer in Killington kreischen, toben und was auch immer alles. Es ist enorm laut im Zielraum, als Mikaela Shiffrin unterwegs ist im zweiten Lauf. Noch vor der Einfahrt in den Steilhang liegt die Amerikanerin vorne, befindet sie sich in ihrem Heimrennen auf dem Weg zum 100. Weltcupsieg. Und dann: Schreckmoment auf der Piste, Schockstarre und fast totale Stille im Ziel. Shiffrin leistet sich einen Fehler, der so gar nicht zu ihr passt, sie stürzt schwer und bleibt liegen. Sie wird ins Spital gebracht. Traurige Geschichte statt Sportgeschichte also.

Vom Sturz profitiert Sara Hector, die Olympiasiegerin aus Schweden siegt vor der Kroatin Zrinka Ljutic und Camille Rast. Die Walliserin ist das Gesicht des Schweizer Frauen-Skiteams in dieser noch jungen Saison, nach der Podestpremiere vor Wochenfrist im Slalom von Gurgl gelingt ihr an der US-Ostküste ihr mit Abstand bestes Riesenslalom-Ergebnis, bisher war dies Rang 7.

«Ich kann derzeit gut Ski fahren und sagte mir: Zeig das!», so das Resümee der 25-Jährigen. Sie ist angekommen, wo sie Experten schon lange zuvor erwartet hatten – in der absoluten Weltspitze. Durch Schwierigkeiten mit dem Material, vor allem aber wegen gesundheitlicher Probleme wie schwerer Knieverletzungen, des pfeifferschen Drüsenfiebers und einer schweren Depression war Rast über Jahre hinweg entscheidend zurückgeworfen worden. Sie wollte einst gar ihre Karriere vorschnell beenden und bat ihre Eltern, sämtliche Ski und andere Ausrüstungsgegenstände zu verkaufen. Rast hat es gutgetan, ihren Gesundheitszustand öffentlich zu machen. Sie weist andere Spitzensportler gerne darauf hin, sich in dieser Hinsicht früh genug zu öffnen.

Gut-Behrami tut sich schwer

Doch selbst Rasts Freude wirkt trotz ihres Husarenstücks ein wenig getrübt angesichts dessen, was Shiffrin widerfahren ist. Die Seriensiegerin kann nach dem Sturz nicht aufstehen und wird nach rund 20 Minuten Behandlung am Pistenrand mit dem Rettungsschlitten abtransportiert. Rund drei Stunden später gibt sie Entwarnung: «Es gibt derzeit keinen Grund zu grosser Sorge. Ich kann mich nur nicht richtig bewegen», liess sie verlauten. Sie hat Prellungen und Schürfungen erlitten und wird am Sonntag im Slalom nicht starten können, die Scans in der Klinik seien aber weitgehend zufriedenstellend verlaufen. Bereits im Januar war die 29-Jährige in Cortina schwer gestürzt, als Folge dessen verzichtet sie in diesem Winter gänzlich auf Abfahrten. 

Im Drama um Shiffrin geht der Saisoneinstand von Lara Gut-Behrami beinahe unter. Ende Oktober in Sölden verzichtete die Tessinerin überraschend auf die Teilnahme am Riesenslalom, nach schwierigen Wochen mit Knieschmerzen und krankheitsbedingten Pausen fühlte sie sich nicht bereit dazu, das Vertrauen fehlte – im Interview mit dem Schweizer Fernsehen hatte sie gar Tränen in den Augen.

Nun geht es der letztjährigen Disziplinensiegerin wieder besser; an die Leistungen der vergangenen beiden Jahre, als sie in Killington jeweils triumphiert hatte, vermag sie jedoch nicht ansatzweise anzuknüpfen. Die Ski stellt sie zu oft quer, es reicht nur für Rang 13. Im Ziel wirkt sie entsprechend ratlos. Unmittelbar vor ihr reiht sich Wendy Holdener ein, Simone Wild und Michelle Gisin müssen sich mit den Positionen 22 und 25 begnügen. 

Noch immer ist Gut-Behrami ohne Kopfsponsor unterwegs, Experten finden, sie könne mit dem richtigen Partner jährlich gegen eine Dreiviertelmillion Franken verdienen. Dafür gibt es die 33-Jährige nun als Briefmarke: Swiss-Ski und die Post lancieren eine exklusive Krypto-Briefmarkenkollektion, abgebildet werden unter anderen auch Marco Odermatt, Vreni Schneider und Pirmin Zurbriggen. Der Erlös kommt der Förderung des Schweizer Schneesportnachwuchses zugute.

Die ersten Rennabsagen des Winters

Kurz vor dem Rennstart in Killington kam die Nachricht, dass am kommenden Wochenende in Mont-Tremblant nicht gefahren werden könne. Im kanadischen Skiort in der Nähe Montreals waren zwei Riesenslaloms der Frauen geplant, doch es hat zu wenig Schnee. Mont-Tremblant liegt 210 m über Meer und war im letzten Jahr das erste Mal Gastgeber im Weltcup. Ob und wo die Rennen nachgeholt werden, steht noch aus.

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Mikaela Shiffrin

Es war ein heftiger Abflug der Amerikanerin, sie hat gleich auch einige Torstangen aus der Verankerung gerissen. Im Zielraum ist es ziemlich still geworden. Noch ist unklar, wie es Shiffrin geht. Profiteurin des Sturzes ist Camille Rast, die als Dritte aufs Podest fährt.

Das Podest

1. Sara Hector (SWE)

2. Zrinka Ljutic (KRO)

3. Camille Rast (SUI)

1. – Mikaela Shiffrin

Das darf nicht wahr sein: Shiffrin liegt vor der Einfahrt in den Steilhang noch knapp vorne, dann aber leistet sie sich einen Fehler und stürzt. Es ist ein heftiger Abflug, sie bleibt vorerst am Pistenrand liegen.

2. – Sara Hector

Die Olympiasiegerin zeigt einen äusserst starken zweiten Lauf, sie übernimmt mit einer halben Sekunde Vorsprung die Spitze. Da wird nun auch Shiffrin gefordert sein…

3. – Thea Louise Stjernesund

Die Team-Weltmeisterin von 2021 mit Norwegen hat schon oft eine gute Ausgangslage im zweiten Lauf verspielt. Nicht so heute: Sie wird Dritte, eine Hundertstelsekunde hinter Rast. Die Schweizerin wird also mindestens Vierte.

4. – Camille Rast

Nach der formstarken Kroatin Ljutic ist nun die formstarke Schweizerin Rast an der Reihe. Die Walliserin kann zwar mit Ljutic nicht mithalten, sie verliert eine halbe Sekunde. Das reicht aber locker für Rang 2. Sie wird mindestens Fünfte, es ist das beste Riesenslalom-Ergebnis ihrer Karriere.

5. – Zrinka Ljutic

War das der Angriff aufs Podest? Ljutic fährt ein überragendes Rennen und stellt die Laufbestzeit auf. Im Ziel liegt sie 95 Hundertstel vor Moltzan. Hut ab vor der Kroatin.

6. – Paula Moltzan

Die Leute im Ziel flippen aus: Moltzan übernimmt die Spitze und sorgt für eine amerikanische Doppelführung. Hätte sie unten keinen schweren Fehler gemacht, wäre die Bestzeit wohl gar pulverisiert worden.

7. – Federica Brignone

Saisonübergreifend hat die Italienerin die letzten drei Riesenslaloms gewonnen. Der erste Lauf lief nicht nach ihrem Geschmack, sie beklagte Abstimmungsprobleme. In der Entscheidung ist sie hervorragend unterwegs, vor der Einfahrt in den Steilhang aber scheidet sie nach einem Schlag auf die Ski aus.

8. – Elisabeth Bocock

Nach einem sensationellen ersten Lauf misslingt der jungen Amerikanerin die Reprise. Sie verliert einen Stock und fährt einem Umweg – Rückfall auf Platz 18.

9. – Lara Gut-Behrami

Die Tessinerin ist absolut chancenlos. Im letzten Teil fährt sie zwar schnell, zuvor aber büsst sie enorm viel Zeit ein. Gut-Behrami liegt nur auf Rang 8, im Ziel wirkt sie ratlos. Offenbar fehlen da doch noch einige Trainingstage…

10. – Nina O’Brien

Die Amerikanerin tut, was sie immer tut: Sie geht auf tutti! Und trotz einigen Schwierigkeiten und vergleichsweise weiten Wegen reicht es für die Führung. Sieben Hundertstel Reserve auf Dvornik rettet sie ins Ziel.

11. – Lara Colturi

Letzten Samstag in Gurgl fuhr die 18-Jährige als Zweite erstmals aufs Slalom-Podest. Ganz so weit nach vorne wird es heute nicht gehen. Sie liegt an Position 3, zehn Athletinnen stehen noch oben.

12. – Valérie Grenier

Nach ihrer schweren Verletzung gibt die Kanadierin ihr Comeback. Sie wird Dritte und ballt die Faust, die Rückkehr ist gelungen. Sie wird es ärgern, sind die beiden Rennen von nächster Woche daheim in Tremblant wegen Schneemangels abgesagt worden.

13. – Ricarda Haaser

Tatsächlich: Haaser ist die einzige Österreicherin, die es in den zweiten Lauf geschafft hat. Welch Blamage für die selbsternannte Skination Nummer 1. Immerhin erreicht sie Zwischenrang 2.

14. – Maryna Gasienica Daniel

Der letzte Winter verlief kompliziert: Die Polin litt wochenlang an starken Magen-Darm-Beschwerden, konnte phasenweise kaum richtig essen. Die Beschwerden sind ausgeheilt, Zwischenrang ist gewiss als Schritt vorwärts zu werten.

15. – Neja Dvornik

Mit Dvornik ist gleich die nächste Slowenin unterwegs. Und wie sie das ist: Sie nimmt Holdener 1,01 Sekunden ab, sie stellt damit eine klare Laufbestzeit auf. Das ist ein Angriff in Richtung Top 10. Mindestens.

16. – Ana Bucik Jogan

Nach der Heirat mit einem slowenischen Fussballer startet Bucik Jogan nun mit Doppelnamen. Sie fährt, wie sie das oft tut: schön, aber mit etwas zu wenig Risiko. Es resultiert Rang 5.

17. – Clarisse Breche

Mit Nummer 62 (!) schaffte es die Französin problemlos in den zweiten Lauf. Breche ist in Form, das bewies sie zuletzt schon in den Slaloms. Ihr Rennen verliert sie im Steilhang, in diesem Abschnitt büsst sie acht Zehntel auf Holdener ein. Sie wird Vierte.

18. – Clara Direz

Im oberen Teil liegt die Französin vor Holdener, danach scheidet sie jedoch aus.