Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Rettungsaktion für ein Spielzeug

Bei Hündin Sisi herrschte grosse Begeisterung, nachdem sie einen verlorenen Ball im Tobel wiedergefunden hatte. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Bälle und Wasser stehen bei unseren Hündinnen Sisi und Fumbi hoch im Kurs. Ballspielen im Küsnachter Dorfbach ist denn auch für beide ein Highlight. So war die halbwüchsige Fumbi an einem sonnigen Sommertag eigentlich begeistert dabei, mir den Ball aus dem Wasser zu apportieren. Doch als sie einen Moment abgelenkt war, trieb der gelbe Kunststoffball gemächlich unter einen nahen Wasserfall. Da unter solchen Schwellen gefährliche Wirbel entstehen, hielt ich Fumbi davon ab, den Ball zu holen. In den nächsten Tagen hielt ich an besagtem Wasserfall immer wieder Ausschau nach dem verlorenen Ball. Doch das Spielzeug war weg, verschluckt von den Wassermassen im Küsnachter Tobel. 

Gut ein halbes Jahr später spuckten aber ebendiese Wassermassen den gelben Ball wieder aus. Während eines Tobelspaziergangs sah ich kürzlich etwas Gelbes aus einem Haufen Schwemmholz und Laub mitten im Bach hervorblitzen. Weil die Fundstelle gut 150 Meter unterhalb von besagter Schwelle lag, musste es unser Ball sein. Dieses Mal war ich mit Fumbis Mutter Sisi unterwegs.

In diesem Laub- und Holzhaufen im Küsnachter Dorfbach steckte der Ball fest: Die starke Strömung und dass die Fundstelle nur von einem Ufer zugänglich war, erschwerte die Bergung des Balls. 

Da Sisi im Training sowohl als Wasserarbeits- als auch als Suchhund ist, stand der Entschluss rasch fest, die erfahrene Hündin zur «Ballrettung» zu schicken. Diese war sofort mit Begeisterung dabei und steuerte auch die richtige Schwemmholzablagerung an. Sisi berührte den Ball sogar mit ihrer Nase, schien ihn aber nicht zu erkennen. Offensichtlich hatte das Spielzeug durch die vielen Monate im Bach den Geruch seiner Umgebung angenommen und war für die Hundenase nicht mehr unterscheidbar.

Doch der Gedanke an den Ball liess mich nicht mehr los. So probierte ich mit Sisi einige Tage später erneut, den Ball zu bergen, dieses Mal bei geringerer Strömung. Und ich setzte mein Lob beziehungsweise meine Kommandos gezielter ein. Ob es das war oder ob Sisi das Spielzeug nun optisch vom Holz unterscheiden konnte? Ich weiss es nicht, auf jeden Fall erkannte sie den Ball und versuchte, diesen mit ihrer Schnauze zu packen. Doch das Spielzeug steckte fest. Eine Österreichische Pinscherhündin lässt sich allerdings nicht so leicht entmutigen. Unter meinen Anfeuerungsrufen zerrte Sisi am Ball, bis sich dieser schliesslich löste. Den vom Töchterchen verlorenen Ball trug sie dann mit stolzgeschwellter Brust nach Hause.