Kolumne «Mit Sisi unterwegs»Nicht ohne meine Tochter
Hündin Sisi kann sich wieder anderen Dingen als den Mutterfreuden widmen – zumindest manchmal.
Im Hause Schmidt ist Ruhe eingekehrt: Die Rasselbande, sprich neun Hundewelpen, ist ausgeflogen. Bei ihren neuen Besitzern lernen die Hundekinder nun die grosse weite Welt kennen. Sisi wiederum geniesst es sehr, dass wir wieder zu zweit durchs Küsnachter Tobel streifen. Denn am Ende wurden ihr ihre Nachkommen fast schon etwas zu viel. Diese sahen partout nicht ein, dass Mama – was völlig natürlich ist – sie in den letzten Wochen nicht mehr säugen wollte. Ein Mäntelchen für Sisi schuf Abhilfe, sodass die Welpen die Zitzen mit ihren spitzen Zähnchen und Krallen nicht mehr malträtieren konnten.
Doch halt, so ganz Ruhe ist nicht eingekehrt. Denn ein Welpe bleibt bei Mama – oder besser gesagt eine «Welpin». Die kleine Fumbi wirbelt ihrem Alter von zwölf Wochen entsprechend durch die Wohnung und stellt so einiges auf den Kopf. Und da die Wurfbox inzwischen abgebaut, alle Kabel in sichere Rohre verpackt und die Türen offen sind, gibt es auch keine Grenzen mehr. Da werden hölzerne Stuhlbeine angeknabbert oder das Toilettenpapier wird mit grossem Eifer entrollt. Wofür sonst soll denn eine solch komische Papierrolle gut sein?
Und Sisi? Sisi petzt! Sobald ihre kleine Tochter wieder einen «Seich» angestellt hat, läuft sie zum nächsten Menschen und stupst diesen mit einem sichtbar schlechten Gewissen an. Der Blick spricht Bände. Als wollte sie sagen: «Ich weiss auch nicht, was da wieder in die Kleine gefahren ist. Es ist aber definitiv nicht meine Schuld!» Das Petzen ist aber nur die eine Seite. Auf der anderen Seite spielen die beiden hingebungsvoll miteinander: Der Favorit ist Seilziehen mit einem Spielzeug. Wenn Fumbi danach erschöpft eingeschlafen ist, geniesst Sisi die ruhigen Spaziergänge allein mit mir.
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
Fehler gefunden?Jetzt melden.