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Veränderung im Reiseverhalten
Schweizer weichen in den Sommer­ferien in kühle Gefilde aus

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Für viele Eltern sind die grossen Schulferien eine langersehnte Gelegenheit, um mit den Kindern den Mittelmeerraum aufzusuchen und dort eine erholsame Zeit am Strand zu verbringen. Doch die diesjährigen Sommerferien finden unter anderen Vorzeichen statt.

Da sind einerseits die Hitzewellen in Südeuropa: Rom und Madrid erwarten bis zum Freitag Temperaturen von 39 respektive 40 Grad. Athen meldete bereits Anfang Juni Temperaturen von 45 Grad; auf den südlichen Inseln Griechenlands zeigte das Thermometer zeitweise 36 bis 39 Grad an.

Schweizer Touristen, die zu dieser Zeit Ferien auf Kreta verbracht haben, berichten: Die Hotels seien gut auf die Hitze vorbereitet gewesen. Die Gäste seien vom Personal regelmässig aufgefordert worden, viel zu trinken. Zudem hätten die Hotelangestellten im Poolbereich ständig Wasserflaschen verteilt.

Die Hitze sei jedoch erdrückend gewesen. Denn normalerweise herrschten Anfang Juni Temperaturen von bis zu 30 Grad.

Auf der anderen Seite flammen in Spanien die Proteste gegen den Massentourismus wieder auf. Neu ist, dass sich die Aktionen gegen die Touristinnen und Touristen selbst richten. In Barcelona spritzten Demonstranten die Gäste aus dem Ausland mit Wasserpistolen nass.

Es ist aber vor allem die Hitze, die das Buchungsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer beeinflusst. Das zeigt eine Umfrage bei den grossen Reiseveranstaltern Hotelplan, Kuoni und TUI. Folgende Entwicklungen stellen die Reisebüros diesen Sommer fest:

Ab in den kühlen Norden

Nach wie vor seien die klassischen Mittelmeerdestinationen das beliebteste Ferienziel der Schweizerinnen und Schweizer im Sommer, schickt Hotelplan voraus. Das bestätigen TUI und Kuoni ebenfalls. «Wir spüren aber, dass Reisen in den Norden beliebter werden», sagt eine Sprecherin von Hotelplan. So habe der Anteil der kühleren Regionen am Buchungsvolumen von Hotelplan Schweiz zugenommen.

Gefragt sind dieses Jahr Schottland, England und Norwegen. Aber auch Island, Irland, Finnland, Schweden und Dänemark liegen bei der Kundschaft von Hotelplan hoch im Kurs. Dabei steht nicht nur im Vordergrund, der Hitze auszuweichen: «Die Länder eignen sich ideal für Rundreisen im Mietwagen und Aktivferien, bei denen die Erholung trotzdem nicht zu kurz kommt», sagt die Sprecherin.

Spontane Buchungen

people on the Beach and boat in Paleokastrttsa, Corfu. Greece

Reisepläne für den Sommer würden kurzfristiger als früher geschmiedet, heisst es bei Kuoni. «Je nach Lust und Wetter fällt die Entscheidung dann auf den Süden, die Alpenländer oder auch mal darauf, Auslandsreisen ausserhalb von Juli und August zu planen», ergänzt ein Sprecher.

Reisezeiten verschieben sich

Hotelplan, TUI und Kuoni stellen fest, dass die Kundschaft Ferien im Mittelmeerraum vermehrt für Abreisen im Frühling und Herbst bucht. Beliebt in diesen Saisons sind laut Hotelplan Griechenland, Spanien und Zypern als Kurzstreckendestinationen sowie Ägypten, Thailand und die Malediven als Langstreckendestinationen.

Massnahmen gegen Massentourismus

A demonstrator takes part in a protest against mass tourism on Barcelona's Las Ramblas alley, on July 6, 2024. Protests against mass tourism have multiplied in recent months across Spain, the world's second-most visited country. (Photo by Josep LAGO / AFP)

Die Proteste auf Mallorca und in Barcelona haben bislang keine abschreckende Wirkung auf Schweizer Touristen. «Wir verstehen die Demonstrationen in den Feriengebieten nicht als pauschale Aufforderung an Gäste, nicht mehr dorthin zu reisen», sagt der Sprecher von Kuoni. «Es geht den Menschen um die konkrete Ausgestaltung des Tourismus vor Ort.»

Der Reiseveranstalter bekämpft den Übertourismus, indem er versucht, die Reiseströme über das gesamte Jahr zu verteilen. So fördert Kuoni das Reisen in der Nebensaison, bewirbt das gesamte Angebot und nicht nur einzelne Ferienziele und unterstützt noch eher unbekannte, aber attraktive Reisedestinationen. Eine davon ist die Provinz Skåne län in Südschweden um die Städte Hässleholm, Trelleborg und Malmö.

TUI teilt mit, dass sich das Unternehmen zum Thema Massentourismus in den Feriengebieten mit regionalen Politikern regelmässig austausche. Die soziale Dimension sei oft der Auslöser für aktuelle Proteste, insbesondere die Verfügbarkeit von bezahlbaren Wohnungen für die Menschen, die in den Destinationen leben und arbeiten, sagt eine TUI-Sprecherin. «Wenn wir neue Hotels eröffnen, bieten wir oft an, Wohnungen für unsere Mitarbeiter zu bauen.»