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Massentourismus auf Mallorca
Palmas Bürgermeister fordert harte Massnahmen gegen Touristen

Protesters hold a banner reading "Mallorca is not for sale" during a demonstration to protest against the massification of tourism and housing prices on the island of Mallorca in Palma de Mallorca on May 25, 2024. Thousands of people demonstrated in the Spanish city of Palma de Mallorca against excess tourism, one of the main sources of wealth in the area, under the slogan "Mallorca is not for sale." (Photo by JAIME REINA / AFP)
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Der Bürgermeister von Palma auf Mallorca will mit harten Regelungen die Auswüchse des Massentourismus bekämpfen. Jaime Martínez präsentierte am Mittwoch einen Massnahmenkatalog, der unter anderem Begrenzung der Zahl der Feriengäste, der Mietwagen, der Kreuzfahrtschiffe und der Ferienwohnungen auf der spanischen Urlaubsinsel vorsieht.

Die meisten seiner Vorschläge kann der Bürgermeister, der auch für den sogenannten Ballermann verantwortlich ist, allerdings nicht im Alleingang durchsetzen. Er benötigt dafür die Zustimmung anderer Behörden, sei es des Inselrates, der Regierung der Balearen oder sogar der spanischen Zentralregierung in Madrid.

Der konservative Politiker will seine Vorschläge zunächst am Donnerstag bei einem Treffen der Regierung der Balearen mit Politikern und Vertretern von verschiedenen Interessenverbänden zur Debatte bringen. Sofort umsetzen könnte er aber zum Beispiel seine Absicht, neue Gästebetten in der privaten Ferienvermietung zu verbieten oder höhere Strafen für Lokale zu verhängen, die eine übermässige Verschmutzung verursachen.

Für die meisten seiner anderen Ideen und Forderungen benötigt er aber Unterstützung. Dazu gehören etwa Einschränkungen bis hin zu Verboten von Partybooten und grösseren Kreuzfahrtschiffen, doppelte Gebühren für Kreuzfahrturlauber, die Begrenzung der Anzahl an Urlaubern, die in einer Gruppe durch die Stadt geführt werden dürfen, eine Beschränkung der Zufahrt von Mietwagen in die Innenstadt, ein absolutes Alkoholverbot auf den Strassen der gesamten Gemeinde einschliesslich der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma, sowie eine verstärkte Präsenz der Orts- und Nationalpolizei.

Besitzer ohne Betriebslizenz

Am Samstag hatten in Palma Tausende unter dem Motto «Sagen wir basta!» und «Mallorca steht nicht zum Verkauf!» gegen Massentourismus protestiert. Die immer grösser werdende Zahl der Besucher und der Ferienwohnungen sei für Wohnungsnot, für die «Zerstörung» der Insel, für die Zunahme von Staus, Verschmutzung und Kriminalität verantwortlich, hiess es auf der Kundgebung.

Die Demonstration stand unter dem Eindruck des Restaurant-Einsturzes am vergangenen Donnerstag am Ballermann. Bei dem Unglück starben vier Menschen, darunter zwei junge Frauen aus Deutschland. Bürgermeister Martínez hatte am Dienstag mitgeteilt, die Besitzer des Lokals hätten keine Betriebslizenz für die Balkonterrasse gehabt, deren Zusammenbruch den bisherigen Erkenntnissen zufolge das Unglück auslöste.

DPA/nlu