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Mord in Lwiw
Prominente Politikerin stirbt nach Schussverletzung

Professor and former lawmaker Iryna Farion, who gives online Ukrainian language classes, poses in the western Ukrainian city of Lviv on April 5, 2022. In Lviv, where the national language is predominant, a group of academics is offering free lessons online to those around the country wishing to brush up on their Ukrainian speaking skills. A sizeable minority of Ukrainians speak Russian as their mother tongue, and many more are fluent, but in recent years, increasingly more people have decided to shift linguistic identity in rejection of Russia's politics. Since Russia launched a military invasion on Ukraine in late February, under the pretext of "de-nazifying" its neighbour and protecting Russian speakers there, the trend has soared. (Photo by Yuriy Dyachyshyn / AFP)
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Im Westen der Ukraine ist die wegen ihrer antirussischen Äusserungen bekannte rechtsnationalistische frühere Parlamentsabgeordnete Irina Farion durch einen Schuss in den Kopf getötet worden. Die 60-Jährige erlag in Lwiw (Lemberg) im Spital ihren Verletzungen. Die Polizei und Geheimdienstmitarbeiter seien auf der Suche nach dem Täter, sagte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko. Farion hatte vor allem die in der Ukraine verbreitete russische Sprache mit radikalen Aussagen bekämpft. Ihre rechtsnationalistische Partei Swoboda vermutet deshalb eine russische Spur in dem Mordfall.

Präsident Wolodimir Selenski verurteilte den Anschlag auf Farion und wies Innenminister Klymenko und den Geheimdienstchef Wassyl Maljuk an, das Verbrechen aufzuklären. Die Verantwortlichen müssten zur Verantwortung gezogen werden, sagte der Staatschef. Farion war am Freitagabend vor ihrem Wohnhaus durch einen Schuss in die Schläfe lebensgefährlich verletzt worden. Im Spital kämpften Ärzte ohne Erfolg um ihr Leben.

Innenminister schliesst russische Spur nicht aus

Innenminister Klymenko sieht einen Zusammenhang zwischen dem Mord und Farions gesellschaftlicher Tätigkeit. «Die grundlegenden Versionen, die derzeit in Betracht gezogen werden, sind persönliche Feindseligkeit, soziale und politische Aktivitäten von Frau Farion. Wir schliessen nicht aus, dass es sich um einen Auftragsmord handelt», schrieb der Minister bei Telegram. Auch er schloss eine russische Spur nicht aus.

Farion hatte wegen Äusserungen, die sich gegen die russischsprachige Bevölkerung richteten, auch Ärger mit der ukrainischen Justiz. Sie verlor etwa nach Protesten von Studierenden zeitweilig ihre Stelle an der Universität, an der die studierte Philologin Ukrainisch lehrte. Unter anderem hatte die Professorin scharf kritisiert, dass viele ukrainische Soldaten an der Front weiter ihre Muttersprache Russisch sprechen. Für den Kampf gegen den russischen Angriffskrieg kaufte sie nach eigenen Angaben selbst auch Drohnen.

Spott aus Russland

Farion stand vielfach in der Kritik, die ukrainische Gesellschaft gespaltet zu haben. Die russische staatliche Propaganda nahm die Nachricht vom Tod der Politikerin indes mit Genugtuung auf. «Irina Farion, die von der «vollständigen Beseitigung» der russischsprachigen Bevölkerung träumte, ist beseitigt worden. Gott regelt die Sache dort auch ohne uns», schrieb die Chefredakteurin des russischen Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan.

DPA/nag