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CS unter Druck
Pensionskassen fordern mehr Klimaschutz von Credit Suisse

Jetzt machen auch noch Aktionäre Druck: Klimastreikende protestierten bereits am 26. November 2019 am Hauptsitz der Credit Suisse am Zürcher Paradeplatz gegen die Finanzierung von Öl-, Gas- und Kohleprojekten.
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Die Bank tut zu wenig für den Klimaschutz: Das ist der Vorwurf einer Gruppe von elf institutionellen Anlegern an die Credit Suisse. Sie fordert die Grossbank in einer Resolution auf, ihr Engagement in fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Koordiniert wurde die Aktion von Ethos, der Schweizerischen Stiftung für nachhaltige Entwicklung, und der britischen Nichtregierungsorganisation Share Action mit Unterstützung des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen. Dazu gehören unter anderen die Pensionskassen des Bundes Publica, der Post, der Städte Zürich und Genf, des Kantons Bern sowie Europas grösster Vermögensverwalter Amundi. Zusammen verwalten die institutionellen Anleger rund 2,2 Billionen Franken.

Sollte die Resolution an der Generalversammlung der Credit Suisse zur Abstimmung kommen, wäre es die erste Klimaresolution, die bei einem Schweizer Unternehmen zur Abstimmung kommt.

Die Aktionärsgruppe will die Bank über eine Statutenänderung zwingen, die Offenlegung von Klimarisiken zu verbessern. Insbesondere soll die Bank präzise Angaben machen über die Strategie zur Ausrichtung ihrer Finanzierung auf das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens und über die konkreten Schritte zur Reduzierung ihres Engagements in Kohle-, Öl- und Gasanlagen.

Den Banken komme eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels zu. Seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Jahr 2015 habe die Credit Suisse Unternehmen und Projekte im Bereich der fossilen Brennstoffe mit über 82 Milliarden Dollar finanziell unterstützt, wirft die Aktionärsgruppe der Bank vor.

Eine Chance, den beschädigten Ruf wiederherzustellen

Damit sei sie in Europa der viertgrösste Finanzierer fossiler Brennstoffe und führend bei der Finanzierung des Kohlebergbaus. «Obwohl einige Fortschritte erzielt wurden, ist die Credit Suisse nach wie vor die Schweizer Bank mit dem grössten Engagement in fossilen Energieträgern», sagt Vincent Kaufmann, Chef von Ethos.

«Wir fordern die Credit Suisse auf, ihren beschädigten Ruf wiederherzustellen und diese Resolution als Chance zu nutzen, um einen Neuanfang zu wagen und beim Thema Klimawandel eine Führungsrolle zu übernehmen», sagt Jeanne Martin von Share Action.

In einer Stellungnahme betont die Credit Suisse, sie habe «eine klare Position» zum Thema Nachhaltigkeit: «Im Jahr 2020 haben wir uns ein Netto-null-Emissionsziel für unsere betrieblichen Aktivitäten, die Lieferkette und unsere Finanzierungstätigkeiten gesetzt, das wir global bis spätestens 2050 erreichen wollen, mit Zwischenzielen für 2030.» Die Bank stehe im Dialog mit den von der Gruppe vertretenen institutionellen Anlegern und nehme deren Vorschlag zur Kenntnis.

Einzelheiten zu Fortschritten, zum Beispiel der Reduzierung bei der Finanzierung des Öl-, Gas- und Kohlesektors, sollen mit der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts 2021 am Donnerstag bekannt gegeben werden.