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Auszeichnung für Grundlagenforschung
KI-Forscher erhalten Physik-Nobelpreis

epa11648725 Professor Anders Irback speaks at a press conference at the Royal Swedish Academy of Sciences after announcing the winners of the 2024 Nobel Prize in Physics, in Stockholm, Sweden, 08 October 2024. The Royal Swedish Academy of Sciences has decided to award the Nobel Prize in Physics 2024 to John J. Hopfield and Geoffrey E. Hinton 'for foundational discoveries and inventions that enable machine learning with artificial neural networks', the Nobel statement reads. EPA/Christine Olsson/TT SWEDEN OUT
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Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den US-Amerikaner John Hopfield und den kanadischen Forscher Geoffrey Hinton für grundlegende Entdeckungen und Erfindungen, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit.

Hopfield (91) und Hinton (76) hätten Werkzeuge aus der Physik genutzt, um den Grundstein für das heutige leistungsstarke maschinelle Lernen zu legen, hiess es. «Das maschinelle Lernen auf der Grundlage künstlicher neuronaler Netze revolutioniert derzeit die Wissenschaft, die Technik und das tägliche Leben.»

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Hopfield erfand ein nach ihm benanntes Netzwerk, das eine Methode zum Speichern und Wiederherstellen von Mustern verwendet. Der in Grossbritannien geborene Hinton verwendete dieses Hopfield-Netzwerk als Grundlage für ein neues Netzwerk, das eine andere Methode verwendet: die Boltzmann-Maschine. Diese kann lernen, charakteristische Elemente in einer bestimmten Art von Daten zu erkennen.

«Die Arbeit der Preisträger ist bereits von grösstem Nutzen. In der Physik verwenden wir künstliche neuronale Netze in einer Vielzahl von Bereichen, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Materialien mit spezifischen Eigenschaften», sagte Ellen Moons, Vorsitzende des Nobelkomitees für Physik.

Seit der ersten Preisvergabe im Jahr 1901 sind bislang 224 unterschiedliche Physik-Nobelpreisträger gekürt worden, darunter nur fünf Frauen. Ein Wissenschaftler, der US-Amerikaner John Bardeen, erhielt ihn zweimal.

KI bedeutend wie Industrielle Revolution

Nach der Meinung des Physik-Nobelpreisträgers Hinton wird künstliche Intelligenz einen riesigen Einfluss auf die Menschheit haben. «Sie wird mit der Industriellen Revolution vergleichbar sein», sagte Hinton, als er telefonisch zu der Preisbekanntgabe in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm zugeschaltet wurde. «Aber anstatt die Menschen an körperlicher Stärke zu übertreffen, wird es die Menschen an intellektuellen Fähigkeiten übertreffen.»

Dabei sind Hinton auch die Gefahren bewusst, wenn Maschinen lernen. «Wir haben keine Erfahrung damit, wie es ist, wenn Dinge intelligenter sind als wir», sagte er. In vielerlei Hinsicht werde das wundervoll sein, etwa im Fall eines besseren und effizienteren Gesundheitswesens und grossen Verbesserungen der Produktivität. «Wir müssen uns aber auch über eine Reihe möglicher negativer Folgen Sorgen machen, besonders über die Gefahr, dass diese Dinge ausser Kontrolle geraten.»

Hinton war vergangenes Jahr von seiner Stelle als führender KI-Forscher bei Google zurückgetreten und hatte auf die negativen Folgen von Künstlicher Intelligenz hingewiesen, im Besonderen was die Verbreitung von Falschinformationen anbelangt.

Vor fünf Jahren ging der Physiknobelpreis in die Schweiz

Vor fünf Jahren haben die Schweizer Astronomen Didier Queloz und Michel Mayor den Nobelpreis für Physik gewonnen. Sie haben den den ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt.

Queloz und Mayor hatten am 6. Oktober 1995 die Entdeckung des ersten sogenannten Exoplaneten, eines Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, bekannt gegeben. Mit dem Namen 51 Pegasi b war dieser allererste Exoplanet eine Sensation in der astrophysikalischen Gemeinschaft. Mayor war damals Professor am Observatorium der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Unige, Queloz sein Doktorand.

Alle Nobelpreise sind in diesem Jahr mit jeweils elf Millionen schwedischen Kronen (rund 910’000 Schweizer Franken) pro Kategorie dotiert. Erhalten mehrere Preisträger die Auszeichnung gemeinsam, dann wird das Preisgeld unter ihnen aufgeteilt. Feierlich überreicht werden die Nobelpreise dann traditionell an Nobels Todestag am 10. Dezember.

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DPA/sme