Schlecht für KonzentrationNiederlande wollen Handys im Klassenzimmer verbieten
Die Regierung in Den Haag will Mobilgeräte aus der Schule verbannen. Zeigt das Verbot keine Wirkung, könnten in Zukunft sogar rechtliche Konsequenzen folgen.
Die Regierung der Niederlande erwägt ein Verbot von Smartphones und anderen Mobilgeräten während des Schulunterrichts. Mobiltelefone, Tablets und Smartwatches seien «ab dem 1. Januar 2024 nicht mehr im Klassenzimmer gestattet», erklärte die Regierung in Den Haag am Dienstag. Es gebe «vermehrt Beweise» für deren schädlichen Einfluss auf Konzentration und Leistungsfähigkeit der Schüler, erklärte die Regierung weiter.
Gerade wenn Kinder und Jugendliche während des Unterrichts in sozialen Medien unterwegs seien oder andere Apps bedienten, lenke sie dies vom Unterrichtsstoff ab. Das störe die soziale Interaktion in der Klasse, hiess es zur Begründung.
Es droht ein rechtliches Verbot
Die zuständigen Schulbehörden sind nun aufgefordert, bis Oktober Regeln mit Lehrern, Eltern und Schülern zu vereinbaren, um das Handyverbot im Klassenzimmer umzusetzen. Nach einer Auswertung der Lage will die von Ministerpräsident Mark Rutte angeführte niederländische Mitte-Rechts-Regierung dann über ein rechtliches Verbot entscheiden.
In einem Brief an das Unterhaus des niederländischen Parlaments schrieb Bildungsminister Robert Dijkgraaf, er erhoffe sich durch den Schritt einen «kulturellen Wandel, der sich positiv auf das Lernklima in den Klassenzimmern auswirken wird».
Mobiltelefone seien heute zwar «ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens» und ein «wichtiges Werkzeug in der modernen Gesellschaft», schrieb Dijkgraaf weiter. Ihre Rolle im Schulunterricht werde jedoch «zunehmend in Frage gestellt».
AFP/SDA/boj
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