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Tod des Kreml-Kritikers
Aktivisten: Nawalny sollte gegen Tiergartenmörder ausgetauscht werden

Russian opposition leader Alexei Navalny stands in a cage in the Babuskinsky District Court in Moscow, Russia, Saturday, Feb. 20, 2021. A Moscow court on Saturday considered Navalny's appeal against his prison sentence as the country faced a top European rights court's order to free the most prominent Kremlin foe. (AP Photo/Alexander Zemlianichenko)
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Der im russischen Straflager ums Leben gekommene Kremlgegner Alexei Nawalny hätte Angaben seines Teams zufolge gegen den in Deutschland inhaftierten Tiergartenmörder ausgetauscht werden können.

«Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten», sagte die politische Direktorin des Nawalny-Fonds für die Bekämpfung der Korruption, Maria Pewtschich, am Montag in einem auf Youtube veröffentlichten Video.

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Anfang Februar sei Kremlchef Wladimir Putin ein Angebot unterbreitet worden, wonach der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Tiergartenmörder Vadim K. an Russland übergeben hätte werden können – im Austausch gegen Nawalny und zwei US-Amerikaner. Welche Regierungen genau an der Ausarbeitung dieser vermeintlichen Austauschpläne beteiligt gewesen sein sollen und wie konkret sie waren, sagte Pewtschich nicht.

Von der stellvertretenden Sprecherin der deutschen Regierung, Christiane Hoffmann, gab es zu den Aussagen weder eine Bestätigung noch ein Dementi. Stattdessen verwies sie auf frühere Äusserungen und sagte: «Ich kann dazu jetzt auch nichts anderes antworten, als dass wir uns dazu nicht äussern können.» Auf Nachfrage sagte sie: «Jetzt im Moment kann ich mich dazu nicht äussern.»

Ex-Chelsea-Boss Abramowitsch als Vermittler

Eine zentrale Person in den Verhandlungen soll aber der Oligarch und ehemalige Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch gewesen sein, so das Team Nawalnys. Er habe als inoffizieller Kanal zu Putin funktioniert und so die Verhandlungen über einen Deal im Hintergrund ermöglicht, behaupten die Aktivisten.

Pewtschich warf Putin vor, daraufhin persönlich die Tötung Nawalnys angeordnet zu haben. Er habe Nawalny um keinen Preis freigeben wollen. Er habe erkannt, dass der Westen bereit sei, Vadim K. auszutauschen und dann entschieden, Nawalny als Tauschobjekt loszuwerden, vermutet Pewtschich. «Das ist das absolut unlogische, irrationale Verhalten eines verrückten Mafiosi», sagte sie.

Vadim K. ermordete Exil-Tschetschenen in Berlin

Vadim K. hat im Sommer 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen ermordet. Er erschoss ihn am hellichten Tag mitten in der Parkanlage Kleiner Tiergarten. Der Mord soll im Auftrag staatlicher russischer Stellen verübt worden sein, urteilte das Berliner Kammergericht zwei Jahre später. «Das war Staatsterrorismus», sagte der Vorsitzende Richter Olaf Arnoldi. Das Urteil löste eine diplomatische Krise zwischen Deutschland und Russland aus.

ARCHIV - 23.08.2019, Berlin: Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren an einem Tatort im kleinen Tiergarten. Das Berliner Kammergericht will sein Urteil im sogenannten Tiergartenmord-Prozess sprechen. Mehr als ein Jahr lang haben die Richter versucht, die Hintergründe der Erschießung eines Georgiers tschetschenischer Abstammung im August 2019 mitten in Berlin zu klären. Die Bundesanwaltschaft geht von einem Auftrag staatlicher Stellen Russlands aus und hat lebenslange Haft beantragt. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Paul Zinken)

Immer wieder war spekuliert worden, dass Putin ihn im Zuge eines Gefangenenaustauschs freibekommen wollte. Zuletzt hatte er dies in einem Interview mit dem US-Talkmaster Tucker Carlson quasi bestätigt. Er nannte K. einen Mann, der «aus patriotischen Gründen einen Banditen umgebracht» habe und bestätigte «laufende Gespräche» über seine Zukunft.

 

 

 

 

DPA/fem