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Nawalnys Witwe beschuldigt Putin
«Jetzt foltert ihr ihn nach seinem Tod»

Yulia Navalnaya, wife of late Russian opposition leader Alexei Navalny, attends the Munich Security Conference (MSC), on the day Alexei Navalny's death was announced by the prison service of the Yamalo-Nenets region where he had been serving his sentence, in Munich, southern Germany on February 16, 2024. (Photo by THOMAS KIENZLE / AFP)
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Der russische Präsident Wladimir Putin wolle Nawalnys Mutter Ljudmila «zwingen, einer geheimen Beerdigung zuzustimmen», sagte Julia Nawalnaja am Samstag in einem Online-Video. Er habe die Leiche ihres Mannes deshalb als «Geisel» genommen. Putin gebe die Befehle, die besagten: «Gebt ihn nicht heraus, übt Druck auf die Mutter aus, brecht sie, sagt ihr, dass der Körper ihres Sohnes verwest ist.» Sie fügte hinzu: «Ihr habt ihn zu Lebzeiten gefoltert, jetzt foltert ihr ihn nach seinem Tod.»

«Gebt Oma den Körper meines Vaters», schrieb Nawalnys Tochter Darja im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) am Samstag. Seit mehr als einer Woche versucht Ljudmila Nawalnaja, Zugang zur Leiche ihres Sohnes zu erhalten. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmisch zufolge drohten russische Ermittler damit, die Leiche Nawalnys auf dem Gelände der Strafkolonie zu begraben, in der er gestorben ist, wenn seine Familie einer geheimen Beerdigung nicht zustimmt.

Putin, der sich selbst als gläubiger Christ bezeichne, verhöhne die Überreste des Toten und lege einen «offenen Satanismus» an den Tag, sagte Julia Nawalnaja. Putin inszeniere sich zwar mit Kerze in der Hand in russisch-orthodoxen Kirchen und küsse Ikonen, sei aber in Wahrheit von Hass und Rachegelüsten getrieben, sagte Julia Nawalnaja. «Nein, es ist nicht einmal Hass, es ist Satanismus, Heidentum.» Im Glauben aber gehe es um Güte, um Barmherzigkeit, um Erlösung. «Und kein wahrer Christ könnte jemals tun, was Putin jetzt mit dem toten Alexei tut.»

A protester holds candles and a picture of the late opposition leader Alexei Navalny, during a demonstration organised by the association "Russie-Libertes" at the Esplanade du Trocadero in Paris, on February 22, 2024. (Photo by Ludovic MARIN / AFP)

Kreml befürchtet viel Aufmerksamkeit um Beerdigung

Beobachtern zufolge befürchtet der Kreml, dass eine Beerdigung zu einem öffentlichen Ereignis werden könnte. Mitte März sind in Russland Präsidentschaftswahlen angesetzt. Der erneute Wahlsieg Putins steht bereits jetzt so gut wie fest, da er keine ernsthafte Konkurrenz hat.

Der Tod des seit Jahren in Russland inhaftierten Nawalny war am Freitag vergangener Woche bekannt geworden. Er starb in einem Straflager am Polarkreis im Alter von 47 Jahren. Sein Tod löste international Bestürzung aus. Zahlreiche westliche Politiker sowie Nawalnys Witwe machten die russische Führung und Präsident Putin für seinen Tod verantwortlich. Moskau wies die Anschuldigungen zurück.

AFP/pash