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Meta-Crash trifft auch die Schweiz
Nationalbank verliert gegen 800 Millionen wegen Facebook

Grosser Facebook-Aktionär: Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizer Nationalbank, anlässlich eines Mediengesprächs.
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In der Nacht auf Donnerstag stürzte Meta, die Aktie des Facebook-Mutterkonzerns, um 23 Prozent ab. Meta-Chef Mark Zuckerberg hatte die Anleger mit schwachen Wachstumsaussichten für das erste Quartal 2022 überrascht. Die Aktie verlor nach Börsenschluss mehr als ein Fünftel ihres Werts. Damit wurden mehr als 200 Milliarden Dollar Börsenwert vernichtet (zum Bericht). Seit Börseneröffnung am Donnerstag geht es nun noch weiter bergab. Über 26 Prozent beträgt das Minus inzwischen.

Der Kurseinbruch hat auch die Schweizerische Nationalbank erwischt. Sie verlor auf einen Schlag schätzungsweise fast 800 Millionen Dollar. Wie aus Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, der die Nationalbank quartalsweise ihre Positionen im US-Aktienmarkt melden muss, hatte sie Ende September rund 9,5 Millionen Meta-Aktien im Portefeuille. Sollte die Nationalbank ihre Position in der Zwischenzeit nicht verändert haben, wäre ihr Wert von 3,1 auf 2,4 Milliarden Dollar eingebrochen. 

Facebook ist die fünftgrösste Position im Portefeuille der Nationalbank. Am meisten Geld hat sie in Apple, Microsoft, Alphabet (Google) und Amazon investiert. 

Weil die Nationalbank unter Leitung ihres Präsidenten Thomas Jordan zur Bekämpfung der Frankenstärke immer wieder am Devisenmarkt interveniert, wachsen ihre Deviseneinlagen ständig, im letzten Jahr von 910 auf 966 Milliarden Franken. Etwa 23 Prozent davon investiert sie in Aktien, einen guten Teil davon in den USA. Ende September war das Aktienengagement an den US-Börsen mehr als 157 Milliarden Dollar wert.

Die Nationalbank orientiert sich am Marktindex, kauft also möglichst alle Aktien im Verhältnis zum Gesamtmarkt. Sie ist deshalb automatisch immer dabei, wenn an den US-Börsen die Post abgeht – oder die Kurse einbrechen wie bei Facebook.

Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Nationalbank in absehbarer Zeit von den Devisenkäufen abrücken wird. Wegen der hohen Inflation in der Eurozone dürfte der Franken eher zur Stärke neigen. Immerhin kann die Nationalbank jetzt Meta-Aktien günstiger zukaufen.