Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

So reagiert der Sport auf den Krieg
Nikita Masepin von britischem GP ausgeschlossen

Der russische Haas-Pilot Nikita Masepin wird vom britischen Formel-1-GP ausgeschlossen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Mittwoch, 2. März – Masepin von GP ausgeschlossen

Der russische Formel-1-Fahrer Nikita Masepin darf beim GP von Silverstone nicht antreten. Dies hat der Britische Verband «Motorsport UK» entschieden. Der Verband allen russischen und weissrussischen Teams oder Fahrern die Teilnahme an Motorsportevents auf Britischem Boden. Dardurch betroffen ist auch F1-Pilot Masepin. Er wird beim Rennen am 3. Juli in Silverstone nicht mit dabei sein. Wie dadurch seine Zukunft beim US-Rennstall Haas aussieht, ist noch unklar. 

Russland und Belarus trotzdem an den Paralympics

Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Ukraine-Krieges bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Athleten beider Länder dürfen als neutrale Athleten dabei sein. Das heisst, sie treten unter der paralympischen Flagge an und werden nicht in den Medaillenspiegel aufgenommen. Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) nach einer Sitzung seines Governing Boards am Mittwoch bekannt.

Das IPC wollte damit augenscheinlich die betroffenen Länder bestrafen, aber nicht die Sportler darunter leiden lassen. «Ich erwarte nun von allen Teilnehmern, dass sie die neutralen Athleten wie jeden anderen Athleten bei diesen Spielen behandeln, egal wie schwierig dies auch sein mag», sagte IPC-Präsident Andrew Parsons: «Im Gegensatz zu ihren jeweiligen Regierungen sind diese paralympischen Athleten und Funktionäre nicht die Aggressoren. Sie sind hier, um wie alle anderen an einem Sportereignis teilzunehmen.» (dpa)

Ukrainischer Biathlet Pidrutschnji im Kriegsdienst

Der ukrainische Ex-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji hat mit einem emotionalen Post aus seinem Kriegsdienst viele Reaktionen aus der gesamten Biathlon-Welt hervorgerufen. «Ich bin allen dankbar, die mir schreiben und sich Sorgen um meine Familie machen, und denen, die die Ukraine unterstützen und helfen», schrieb der 30-Jährige bei Instagram. Dazu zeigte er sich auf einem Foto in Militär-Uniform mit Helm: «Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen.»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Noch vor zwei Wochen startete der beste Skijäger seines Landes bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Nach der Invasion Russlands in die Ukraine gab sein Verband bekannt, dass kein Ukrainer bei den verbleibenden drei Weltcup-Stationen antreten wird. Laut Medienberichten kämpfen auch andere Biathleten an der Front, darunter in Julia Dschima die beste Frau, die 2014 in Sotschi noch Olympia-Gold mit der Staffel der Ukraine geholt hatte.

«Bleib stark», antwortete der deutsche Ex-Weltmeister Benedikt Doll auf Pidrutschnjis Post in dem sozialen Netzwerk. «Wir alle sind mit dir», antwortete der Italiener Thomas Bormolini. Die norwegische Olympiasiegerin Tiril Eckhoff schrieb: «Pass auf dich auf und bleib stark.» Dazu hinterliessen viele sportliche Rivalen Herzen in den ukrainischen Nationalfarben gelb und blau.

Auch Biathlon-Verband schliesst Russen und Belarussen aus

Russische und belarussische Sportler dürfen bis auf Weiteres nicht mehr im Biathlon-Weltcup starten. Die Entscheidung des Vorstands verkündete der Weltverband IBU am Mittwochmorgen und reagierte damit auf eine entsprechende Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees. Zudem soll spätestens bei der regulären Vorstandssitzung am 17. März über eine mögliche Suspendierung der IBU-Mitgliedschaft der beiden nationalen Verbände gesprochen werden.

Die Russische Biathlon Union (RBU) war aufgrund ihrer umfangreichen Doping-Vergangenheit bereits 2017 auf eine vorläufige Mitgliedschaft herabgestuft worden. Das bedeutet, dass bis 2026 sowieso keine Veranstaltungen in Russland stattfinden oder geplant sind und kein RBU-Vertreter ein offizielles Amt in der IBU besetzt.

Wird ausgeschlossen: Der Russe Alexander Loginow, momentan Achter im Biathlon-Weltcup.

Die IBU verschärfte damit ihre Massnahmen, nachdem in der Vorwoche zunächst noch beschlossen worden war, dass Biathletinnen und Biathleten aus Russland und Belarus bei den verbleibenden drei Weltcups in diesem Winter zumindest unter neutraler Flagge hätten antreten dürfen. Als Reaktion darauf hatten das russische und das belarussische Team bereits erklärt, unter diesen Umständen in diesem Winter nicht mehr bei den restlichen Stationen in Finnland, Estland und Norwegen starten zu wollen. Nach Estland hätten sie nach der Invasion Russlands in die Ukraine ohnehin nicht einreisen dürfen.

Dienstag, 1. März – Schewtschenkos Videobotschaft vor dem Mailänder Derby

Der frühere ukrainische Fussball-Profi Andrej Schewtschenko hat in einer Videobotschaft vor dem Mailänder Derby einen Appell für den Frieden gegeben. «Das ukrainische Volk will nur Frieden. Frieden hat keine Grenzen. Das, was uns vereint, muss stärker sein als das, was uns trennt», sagte der einstige Weltklassestürmer in dem Clip, der am Dienstagabend vor Anpfiff des Halbfinal-Hinspiels im italienischen Pokal zwischen Inter Mailand und dem AC Milan (0:0) auf der Leinwand des San-Siro-Stadions gezeigt wurde. «Lasst uns diesen Krieg gemeinsam beenden», forderte er.

Spricht zu einem fast vollen San Siro: Der Ukrainer Andrej Schewtschenko.

Der heute 45-jährige Schewtschenko war um die Jahrtausendwende einer der besten Stürmer der Welt, mit Milan gewann er unter anderem 2003 die Champions League und wurde im Jahr darauf zu Europas Fussballer des Jahres gewählt. Er spielte vor der Zeit in Italien und in den letzten drei Saisons vor dem Karriereende beim Heimatverein Dynamo Kiew. Daneben war er beim FC Chelsea aktiv und später Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft sowie jüngst des CFC Genua. Schewtschenko wohnt mit seiner Familie in London.

Tennis: Landesverbände suspendiert, Sportler dürfen weiterhin spielen – UCI zieht mit

Der Weltranglistenerste Daniil Medwedew muss vorerst keinen Ausschluss auf der Tennis-Tour befürchten. Nach der russischen Invasion in die Ukraine werden zwar die Verbände von Russland und Weissrussland suspendiert, allerdings dürfen die Spieler weiter an den internationalen Turnieren teilnehmen. Das gaben die Männer-Organisation ATP, die Frauen-Organisation WTA und der Weltverband ITF bekannt.

Demnach werden die beiden Länder von den Mannschaftswettbewerben ausgeschlossen. Auch internationale Turniere sollen nicht mehr in Russland und Weissrussland abgehalten werden. Die Spieler können weiter auf der Tour oder bei den Grand Slams antreten, werden aber nicht mehr unter russischer Flagge geführt. Der Russe Medwedew hat gerade erst Novak Djokovic an der Spitze der Weltrangliste abgelöst.

Auch der Radweltverband UCI geht diesen Weg: Nationalmannschaften und Rennställe aus Russland und Weissrussland sind für internationale Radrennen suspendiert. Das entschied der Weltverband UCI am Dienstag und reagierte damit auf den russischen Einmarsch in die Ukraine. Fahrer der beiden Länder dürfen aber weiter für internationale Radteams Rennen bestreiten, allerdings nicht unter russischer oder weissrussischer Flagge. Wettkämpfe in Russland und Weissrussland werden vorerst nicht mehr ausgetragen, auch Bewerbungen für zukünftige UCI-Events werden nicht mehr verfolgt.

Leichtathletik-Weltverband suspendiert Russland und Weissrussland

Der Leichtathletik-Weltverband World Atheltics hat sich als nächster grosser Sportverband den Sanktionen gegen Russland und Weissrussland angeschlossen. «Alle Athleten, Betreuer und Offiziellen aus Russland und Weissrussland werden mit sofortiger Wirkung von allen Veranstaltungen der Leichtathletik-Weltserie ausgeschlossen», hiess es in einer Mitteilung von World Athletics am Dienstag. Dazu gehören die Hallen-WM im März in Belgrad, die Freiluft-WM im Juli in Eugene (USA) sowie die Mannschafts-WM im Gehen in Muscat, die am Freitag in Oman beginnt.

Der Leichtathletik-Weltverband sanktioniert Russland und Weissrussland: Anschelika Sidorowa gewann 2019 WM-Gold im Stabhochsprung. Ihren Titel wird die unter neutraler Flagge startende Russin 2022 in Eugene nicht verteidigen können.

Das Exekutivkomitee von World Athletics will in einer Sitzung am 9. und 10. März weitere Massnahmen prüfen, darunter die Suspendierung des weissrussischen Verbandes.

Der russische Leichtathletik-Verband Rusaf ist bereits seit 2015 aufgrund von systematischen Dopingverstössen von der WM suspendiert. Das Verfahren für autorisierte neutrale Athleten (ANA) bleibt zwar bestehen, aber russische Athleten, die diesen für 2022 erhalten haben und unter neutraler Flagge starten würden, dürfen vorerst bei Meetings der World Athletics Series nicht starten. «Dies bedeutet, dass allen russischen ANA- oder weissrussischen Athleten, die für die Welttitelkämpfe der Geher oder die Hallen-WM akkreditiert sind, die Teilnahme verweigert wird, ebenso wie Betreuern und Offiziellen», heisst es in der Mitteilung.

FIS verbannt Russen und Weissrussen aus Weltcup

Aus Solidarität mit der Ukraine hat der Ski-Weltverband FIS russische und weissrussische Athleten von der restlichen Weltcupsaison ausgeschlossen. «Um die Sicherheit aller Athleten bei FIS-Wettkämpfen zu gewährleisten, beschloss der FIS-Rat einstimmig, dass ab sofort kein russischer oder weissrussischer Athlet bis zum Ende der Saison an FIS-Wettkämpfen auf allen Ebenen teilnehmen darf», teilte der Verband am Dienstag mit. Damit folgt die FIS einer entsprechenden Empfehlung des IOK vom Montag.

Der FIS-Rat hoffe, dass der Krieg in der Ukraine schnell beendet werde, heisst es weiter. «Damit die internationale Sportgemeinschaft den Heilungsprozess einleiten und sich wieder mit allen Athleten und Nationen messen kann.»

Eislauf-Weltverband: WM ohne Russland und Weissrussland

Die Eiskunstläufer, Eisschnellläufer und Shorttracker aus Russland und Weissrussland sind mit sofortiger Wirkung von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Wie die Internationale Eislauf-Union (ISU) am Dienstag mitteilte, gilt dies auch für Offizielle aus den beiden Ländern.

Damit ist Russland und Weissrussland der Start an der Eiskunstlauf-WM vom 21. bis 27. März in Montpellier, der Mehrkampf-WM der Eisschnellläufer am kommenden Wochenende im norwegischen Hamar sowie bei der Shorttrack-WM vom 18. bis 20. März im kanadischen Montreal verwehrt. Sportler beider Länder können zudem nicht beim Weltcup-Final der Eisschnellläufer am 12. und 13. März im niederländischen Heerenveen antreten.

«Die ISU-Exekutive wird die Situation in der Ukraine und ihre Auswirkungen auf die Tätigkeit der ISU weiterhin genau beobachten und bei Bedarf zusätzliche Massnahmen ergreifen», hiess es in der Mitteilung als Reaktion auf die Invasion Russlands in die Ukraine.

Auch der Taekwondo-Weltverband handelt 

Auch der Kampfsport wendet sich gegen den Kriegstreiber: Wladimir Putin, selbst Schwarzgurtträger im Judo, wird der Schwarze Ehrengürtel des Taekwondo-Weltverbands entzogen. 

Nach der Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft durch den Judo-Weltverband hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine weitere Auszeichnung eines Sportverbandes verloren. Der Taekwondo-Weltverband entzog dem 69-Jährigen den 2013 ehrenhalber verliehenen Schwarzen Gürtel. Zugleich verurteilte der Verband scharf «die brutalen Attacken auf unschuldige Leben in der Ukraine, die sich gegen die Vision von World Taekwondo von ‹Frieden ist kostbarer als Triumphe› und die Werte von Respekt und Toleranz» richten.

Wie andere Sportorganisationen verhängte auch der Taekwondo-Verband Sanktionen gegen Sportler und Sportlerinnen aus Russland und Weissrussland. Bei Wettkämpfen werden weder die Flaggen der beiden Länder gezeigt noch deren Hymnen gespielt. Der Weltverband und die Europäische Taekwondo Union werden keine Wettbewerbe mehr in Russland oder Weissrussland organisieren oder anerkennen.

Nach dem militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine mit Unterstützung von Weissrussland hatte Judo-Weltverband Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart suspendiert. Der Kremlchef ist selbst Träger des Schwarzen Gürtels.

Russische Schwimmer dürfen als neutrale Athleten antreten

Russische und weissrussische Athleten können weiterhin an internationalen Wettkämpfen des Schwimm-Weltverbands Fina teilnehmen. Sie sollen allerdings nur als neutrale Athleten oder Teams zugelassen werden, wie die Fina am Dienstag mitteilte. Die Teilnahme unter dem Namen Russland oder Weissrussland sei nicht mehr erlaubt.

Bei internationalen Veranstaltungen sollten demnach «keine nationalen Symbole, Farben, Flaggen gezeigt oder Hymnen gespielt werden». Die Fina werde die Situation weiterhin beobachten und gegebenenfalls weitere Entscheidungen treffen.

Wladimir Putin wird zudem der Fina-Orden aberkannt, den er 2014 vom Verband erhalten hatte.

Volleyball-WM findet nicht in Russland statt

Der Volleyball-Weltverband FIVB entzieht Russland die Männer-WM. Ein neuer Ausrichter für das WM-Turnier vom 26. August bis 11. September werde nun gesucht, teilte die FIVB am Dienstag mit. Wegen des Krieges in der Ukraine sei es «unmöglich, Weltmeisterschaften in Russland vorzubereiten und durchzuführen», hiess es in dem Statement. Der Weltverband sei «ernsthaft besorgt über die eskalierende Situation und die Sicherheit der Menschen in der Ukraine».

Die FIVB hatte Russland bereits als Etappenort der Nations League gestrichen. Ursprünglich waren bei den Frauen ab Ende Juni in Ufa und bei den Männern ab Anfang Juli in Kemerewo Partien in Russland vorgesehen. Die Ersatzausrichter sollen in Kürze benannt werden.

Russischer Fussballverband: Ausschluss «ausdrücklich diskriminierend»

Der Russische Fussballverband (RFS) hat mit Unverständnis und heftiger Kritik auf die Entscheidung von Fifa und Uefa reagiert, seine Mannschaften wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben zu suspendieren. Dies verstosse «gegen alle Standards und Prinzipien des internationalen Wettbewerbs» sowie gegen «das Ethos von Sportsgeist und Fairplay», heisst es in einer Erklärung.

Der Ausschluss sei «ausdrücklich diskriminierend», er betreffe «eine enorme Anzahl von Athleten, Trainern und Betreuern, Vereins- und Nationalmannschaftsfunktionären und – was noch wichtiger ist – Millionen russischer und internationaler Fans, deren Interessen bei internationalen Sportorganisationen ganz sicher Priorität haben sollten». Der RFS behalte sich das Recht vor, die Entscheidung von Fifa und Uefa gemäss dem internationalen Sportrecht anzufechten.

Montag, 28. Februar – Fifa und Uefa suspendieren Russland

Der Fussball-Weltverband Fifa und die Europäische Fussball-Union Uefa haben am Montag Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben suspendiert. Das gilt sowohl für russische Clubs als auch die Nationalteams. Zudem hat die Uefa die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung beendet. Die Entscheidung betreffe alle bestehenden Verträge, einschliesslich der Champions League, der Nationalteam-Wettbewerbe und der Europameisterschaft 2024 in Deutschland.

Der Weltfussballverband Fifa, im Bild ihr Präsident Gianni Infantino, schliesst Russland von allen Wettbewerben aus.

Die Beschlüsse waren die logische Folge, nachdem das Internationale Olympische Komitee zuvor allen Weltverbänden und Ausrichtern von Sportveranstaltungen empfohlen hatte, russische und weissrussische Sportler und Funktionäre nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen zu lassen. Durch die Entscheidung der beiden Fussball-Verbände ist auch das Aus der russischen Mannschaft in der WM-Ausscheidung für Katar besiegelt.

«Der Fussball ist hier vereint und in voller Solidarität mit allen betroffenen Menschen in der Ukraine. Beide Präsidenten hoffen, dass sich die Situation in der Ukraine deutlich und schnell verbessern wird, damit der Fussball wieder ein Faktor für Einheit und Frieden zwischen den Menschen sein kann», hiess es in der gemeinsamen Mitteilung von Fifa und Uefa.

Eishockeyweltverband zieht nach: WM-Aus für Russen und Weissrussen

Am späten Montagabend tat es der Eishockey-Weltverband IIHF seinem Fussball-Pendant gleich und schloss die National- und Clubteams aus Russland und Weissrussland von seinen Wettbewerben aus. Das betrifft Männer-, Frauen- und Juniorenteams aller Alterskategorien. Somit werden Russland und Weissrussland auch nicht an der WM im Mai in Finnland teilnehmen. Zudem entzog die IIHF Russland die Austragung der U-20-WM 2023.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Handballverband zieht mit Fussball und Eishockey mit

Der europäische Handball-Verband EHF schliesst sich anderen internationalen Sportfach-Verbänden an und hat Russland und Weissrussland vorerst suspendiert. Nach dem Beschluss des EHF-Exekutivkomitees vom Montagabend dürfen weder die Nationalmannschaften noch Clubs aus den beiden Ländern an europäischen Wettbewerben teilnehmen. Betroffen ist beispielsweise in der Männer-Champions League Meshkow Brest aus Weissrussland. In der Königsklasse der Frauen spielen Rostow-Don und ZSKA Moskau. Und auch das Schweizer Frauen-Nationalteam ist tangiert: Das Länderspiel gegen Russland vom 20. April findet nicht statt. Die Partie der EM-Qualifikationskampagne wäre in Basel gespielt worden.

Laut EHF werden auch Schiedsrichter und Offizielle aus Russland und Weissrussland bis auf Weiteres nicht mehr für Spiele nominiert. In Russland geplante Veranstaltungen werden neu vergeben.

Keine Pferdesport-Events in Russland und Weissrussland

Der Weltreiterverband FEI ist ebenfalls der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees gefolgt und setzt alle internationalen Veranstaltungen in Russland und Weissrussland aus. Das entschied das Exekutivkomitee, wie die FEI am Montagabend mitteilte. Das Gremium forderte zudem den FEI-Vorstand auf, «die Teilnahme aller russischen und weissrussischen Athleten und Offiziellen zu verbieten».

Der ukrainische Reitsport-Verband soll hingegen aus einem Solidaritätsfonds eine Million Schweizer Franken  erhalten. «Sport ist ein Netzwerk, das auf Teamgeist und Kameradschaft beruht und gedeiht, und durch diese wichtigen Freundschaften können wir den Menschen in der Ukraine in diesen schwierigen Zeiten Unterstützung bieten und etwas bewirken», sagte FEI-Präsident Ingmar De Vos aus Belgien.

Basketball: Russische Team aus der Euroleague ausgeschlossen

ZSKA Moskau (im Bild Nikola Milutinov) und weitere russische Clubs wurden am Montag aus den europäischen Wettbewerben ausgeschlossen.

Russische Basketball-Teams werden vorerst von der Euroleague und dem Eurocup ausgeschlossen. Das teilte die Euroleague am Montag mit. Betroffen sind in der Euroleague ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Unics Kazan. Lokomotiv Kuban Krasnodar spielt im Eurocup.

Weiter hiess es, dass die Euroleague Basketball die Entwicklung der Situation kontinuierlich beobachten werde. Sollte sich die Lage nicht ändern, würden alle Spiele der regulären Saison gegen russische Teams annulliert und die Tabellen der Ligen angepasst werden.

Schon am Freitag hatten die 18 Euroleague-Clubs entschieden, vorerst keine Spiele mehr der europäischen Königsklasse in Russland stattfinden zu lassen. Ukrainische Teams sind in der Basketball-Euroleague nicht vertreten.

NHL beendet Geschäftsbeziehungen nach Russland

Die NHL hat alle Geschäftsverbindungen nach Russland gekappt. «Die National Hockey League verurteilt die Invasion Russlands in die Ukraine und drängt auf eine friedliche Lösung so schnell wie möglich», teilte die nordamerikanische Profi-Eishockey-Liga am Montag mit. Alle Beziehungen zu Geschäftspartnern in Russland seien ausgesetzt, zudem sollen auch die russischsprachigen Seiten der NHL und in den sozialen Netzwerken pausieren. Überlegungen, Russland in Zukunft als Ort für Wettkämpfe mit NHL-Verbindung zu nutzen, gebe es nun nicht mehr.

Zu den zahlreichen russischen Eishockey-Profis in der NHL teilte die Liga mit, man sorge sich um das Wohlergehen der Sportler, die «im Namen ihrer Clubs in der NHL spielen und nicht im Namen Russlands». Die Spieler und deren Familien befänden sich in einer «extrem schwierigen Position».

Tennis: Ukrainerin will nicht gegen Russinnen und Weissrussinnen spielen

Macht sich auch Sorgen um ihre Verwandten in der Heimat: die Ukrainerin Jelina Switolina.

Die ukrainische Tennisspielerin Jelina Switolina wird beim Turnier in Monterrey weder gegen eine russische noch gegen eine weissrussische Gegnerin antreten. Das kündigte die 27-Jährige am Montag bei Instagram an. Sie forderte im Namen aller ukrainischer Spielerinnen und Spieler die Männer-Organisation ATP, die Frauen-Organisation WTA und den Weltverband ITF auf, der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees zu folgen und russische und weissrussische Sportler nur noch als neutrale Athleten antreten zu lassen, ohne nationale Symbole, Farben, Flaggen oder Hymne. Zugleich betonte sie in ihrem Post, dass sie keinen russischen Sportler für den Angriff auf die Ukraine verantwortlich mache.

In einem Eurosport-Interview hatte sie am Sonntag gesagt, sie sorge sich um ihre Familie in der Ukraine. Zudem kündigte die Weltranglisten-15. an, ihre kommenden Preisgelder der Armee und für humanitäre Zwecke zu spenden.

«Jedes Mal wenn ich mit meiner Familie und meinen Freunden spreche, ist es schwer, Worte dafür zu finden, was mit der Ukraine passiert», sagte sie. «Meine Eltern, meine Grosseltern, mein Onkel und meine Tante leben dort. Ich versuche, regelmässig mit ihnen zu sprechen.» Es sei wichtig, den Kontakt aufrecht zu erhalten, um zu erfahren, was genau passiere und wie sie ihnen helfen könne. «Das Schmerzhafteste ist, dass ich mich komplett nutzlos fühle.»

Schweiz kündigte Verzicht auf Fussball-Länderspiele gegen Russland an

Das EM-Endrundenspiel der Schweizerinnen mit Ana-Maria Crnogorcevic gegen Russland Anfang Juli könnte ausfallen.

Vor den Entscheidungen von Fifa und Uefa am Montagabend hatte auch der Schweizerische Fussballverband SFV angekündet, in nächster Zeit keine Spiele gegen Russland auszutragen. Man verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine, der nicht nur in eklatanter Weise gegen Völkerrecht, sondern auch gegen die universalen Werte des Fussballs verstösst, teilt der SFV mit.

Auch Schalke trennt sich von Hauptsponsor Gazprom

Schalke 04 trennt sich vorzeitig von seinem umstrittenen Hauptsponsor Gazprom. Dies habe der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, teilten die Gelsenkirchener am Montag mit. Für die Schalker bedeutet dies einen harten Einschnitt. Der russische Staatskonzern, einer der grossen Gasversorger Deutschlands, war bislang wichtigster Geldgeber des mit rund 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Traditionsclubs. Der Kontrakt läuft eigentlich noch bis 2025.

Schalke versicherte in der Mitteilung aber: «Die vollständige finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins bleibt von dieser Entscheidung unberührt. Die Vereinsführung ist zuversichtlich, zeitnah einen neuen Partner präsentieren zu können.»

Schon in der Vorwoche hatte der Club entschieden, den Schriftzug des Unternehmens vom Trikot zu entfernen. Beim Zweitliga-Spiel in Karlsruhe liefen die Königsblauen stattdessen mit dem Vereinsnamen auf der Trikotbrust auf.

EHF setzt Handballspiele aus

Die Europäische Handball-Föderation (EHF) hat wegen der von Weissrussland unterstützten Invasion Russlands in die Ukraine weitere Spiele abgesagt. In der Champions League ist die Partie der Männer am 2. März zwischen HC Brest aus Weissrussland und Vardar Skopje aus Nordmazedonien betroffen. In der Qualifikationsgruppe zur Frauen-Weltmeisterschaft Ende des Jahres sind die zwei Partien zwischen Griechenland und Weissrussland auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Spiele sollten am 2. März im griechischen Chalkida sowie am 6. März in Minsk stattfinden.

Weltschachverband streicht russische Sponsoren und Turniere

Der Weltschachverband (Fide) hat seine Sponsorenverträge mit regierungsnahen russischen Unternehmen wie Gazprom und Rosatom beendet. Die Entscheidung betreffe alle existierenden Verträge mit sanktionierten oder staatlich-kontrollierten Firmen aus Russland und Weissrussland, teilte der Bund mit. Auch würden keine neuen Sponsorenverträge mit solchen Unternehmen abgeschlossen.

Zugleich verurteilte der Weltverband den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf. «Die Fide drückt ihre grosse Besorgnis über die von Russland begonnene Militäraktion in der Ukraine aus. Die Fide steht geschlossen gegen Kriege und verurteilt jeden Einsatz militärischer Mittel zur Lösung politischer Konflikte», hiess es nach einer Tagung des Verbandsrates. Als Konsequenz wurden alle internationalen Wettbewerbe in Russland und Weissrussland abgesagt. Die Schacholympiade, die am 26. Juli in Moskau beginnen sollte, will nun der Indische Schachverband ausrichten. Spieler aus Russland und Weissrussland dürfen zudem bis auf Weiteres nicht mehr unter nationaler Flagge spielen. Sie sollen stattdessen unter dem Logo ihres nationalen Verbands oder auf Wunsch unter dem Fide-Logo antreten.

Sonntag, 27. Februar – Russische Fussballspiele nur auf neutralem Terrain

Aufgrund der Invasion in die Ukraine darf Russland vorerst keine internationalen Fussball-Wettbewerbe mehr auf eigenem Gebiet austragen. Das entschied der Weltverband Fifa am Sonntag. Heimspiele der Sbornaja sollen demnach nur noch auf neutralem Boden und ohne Zuschauer stattfinden. Zugleich drohte die Fifa mit einem Komplett-Ausschluss des Landes, sollte sich die Situation nicht rasch verbessern.

Die Entscheidung des Büros des Fifa-Councils in Abstimmung mit den sechs Präsidenten der Kontinentalverbände sei einstimmig getroffen worden, hiess es in der Mitteilung. Der Weltverband orientierte sich bei seiner Entscheidung an den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOK). Demnach sollen bei internationalen Wettbewerben auch nicht die russische Hymne und Flagge zum Einsatz kommen. Mannschaften treten unter dem Namen Fussball-Union von Russland an.

Es ist vorerst eine enorm zurückhaltende Entscheidung der Fifa. Ob sie bestehen bleibt, ist allerdings äusserst fraglich. 

Polens Verbandspräsident findet: «Völlig inakzeptabel»

Die Fifa betonte ausserdem, dass sie in Kontakt mit den Verbänden von Polen, Schweden und Tschechien stehe, «um gemeinsam angemessene und akzeptable Lösungen zu finden». Die drei Verbände hatten angekündigt, dass sie im Playoff zur WM-Qualifikation nicht gegen Russland antreten werden. Polen war im Playoff-Halbfinal als Gegner von Russland gelost worden und hätte Ende März in Moskau antreten sollen. Der Sieger dieser Partie hätte anschliessend wieder Heimrecht gegen den Sieger der Begegnung Schweden - Tschechien gehabt.

Schwedens Verband hat nach der Fifa-Entscheidung aber erneut angekündigt, nicht gegen Russland antreten zu wollen. Und der polnische Verbandspräsident Cezary Kulesza schrieb auf Twitter: «Die heutige Entscheidung der Fifa ist völlig inakzeptabel.» Und: «Unsere Haltung bleibt unverändert: Die polnische Nationalmannschaft wird NICHT gegen Russland ANTRETEN, egal wie die Mannschaft heisst.»

Polens Weltfussballer Robert Lewandowski von Bayern München hatte sich in den vergangenen Tagen ebenfalls zur Thematik geäussert. Er schrieb, er könne sich momentan nicht vorstellen, in einer Partie gegen Russland anzutreten. «Russische Fussballer und Fans sind dafür nicht verantwortlich», so Lewandowski weiter, «aber wir können nicht so tun, als würde nichts passieren.»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Frankreichs Fussballchef fordert Ausschluss Russlands

Der französische Verbandschef Noël Le Graët hat als erster ranghoher internationaler Funktionär den Ausschluss Russlands aus der WM-Qualifikation vorgeschlagen. Dafür plädiere er, «das ist mein erster Impuls», sagte der 80-Jährige der Zeitung «Le Parisien». Er sei zwar normalerweise der Meinung, «dass Sport dazu da ist, Menschen zu versöhnen und Spannungen abzubauen. Aber das geht viel zu weit. Und die Welt des Sports und insbesondere des Fussballs kann nicht neutral bleiben. Einem Ausschluss Russlands werde ich sicher nicht widersprechen.»

Auch der englische Fussballverband FA will bis auf weiteres keinerlei Länderspiele mehr gegen Russland austragen. «Aus Solidarität mit der Ukraine, und um die von der russischen Führung verübten Gewalttaten vollkommen zu verurteilen, kann die FA bestätigen, dass wir für die absehbare Zukunft in keinerlei Länderspielen gegen Russland antreten werden», hiess es in der Mitteilung des Verbands. Das schliesse jegliche Spiele in jeder Altersgruppe und im Behindertensport mit ein.

Swiss Volley macht Druck auf Weltverband

Der Zentralvorstand von Swiss Volley fordert in einem Brief an den Weltverband FIVB, dass Russland die diesjährige Männer-WM (26. August bis 11. September 2022) entzogen und an einen anderen Ort verlegt wird. Das teilte der Schweizerische Volleyballverband am Sonntag auf seiner Website mit.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Bisher hat die FIVB Russland als Etappenort der Nations League gestrichen. Ursprünglich waren bei den Frauen ab Ende Juni in Ufa und bei den Männern ab Anfang Juli in Kemerewo Partien in Russland vorgesehen gewesen. Die Ersatzausrichter der beiden Turnierwochen sollen in Kürze benannt werden. Konsequenzen für die russischen Nationalteams wurden dabei nicht erwähnt. Betreffend WM hält der Weltverband fest, er verfolge «die Situation weiterhin aufmerksam» und wird «andere Veranstaltungen überprüfen, die in Russland stattfinden sollen, darunter die Weltmeisterschaft der Männer.» Olympiasieger Frankreich hat bereits seine Teilnahme an der WM in Russland unter den gegenwärtigen Umständen abgesagt. Weltmeister Polen erkennt «derzeit keine Möglichkeit», gegen russische Mannschaften anzutreten. 

Auch Hockey-Verbände fordern Konsequenzen

Ebenfalls am Sonntag ging der nationale Eishockeyverband in die Offensive. Swiss Ice Hockey hat zusammen mit weiteren Mitgliederverbänden beim Weltverband IIHF unmittelbare und weitreichende Konsequenzen für Russland und Weissrussland gefordert. Sie hätten einen Antrag eingereicht, der unter anderem den sofortigen Ausschluss des russischen und des weissrussischen Eishockeyverbands als Mitglieder der IIHF sowie den Entzug der U-20-Weltmeisterschaft im Dezember 2022 in Nowosibirsk und der A-Weltmeisterschaft im Mai 2023 in St. Petersburg verlangt, teilte Swiss Ice Hockey mit. 

Weiter fordern die unterzeichnenden Mitgliedsverbände den sofortigen Ausschluss sämtlicher Funktionäre mit russischer oder weissrussischer Staatsangehörigkeit aus allen offiziellen Ämtern und Komitees der IIHF und die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit mit der Kontinental Hockey League KHL. Zudem habe man entschieden, im Rahmen der WM-Vorbereitung im Frühling nicht nach Russland zu reisen und auch kein Testspiel gegen die Russen zu bestreiten. 

Dinamo Riga hat bereits gehandelt. Der lettische Club zieht sich aus der osteuropäischen Eliteliga KHL zurück. «In einer solchen militärischen und humanitären Krise sehen wir keinerlei Möglichkeit für eine Zusammenarbeit mit der KHL», teilte der Verein mit. Dinamo gehörte seit 2008 der Liga an, die als Konkurrenz zur NHL gegründet worden war. 

Samstag, 26. Februar – Abramowitsch gibt Macht bei Chelsea ab

Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch steht wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik.

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat die Verwaltung des englischen Champions-League-Siegers FC Chelsea an die Treuhänder der wohltätigen Stiftung des Clubs abgegeben. Das geht aus einer Mitteilung des Premier-League-Vereins am Samstagabend hervor. «Während der beinahe zwanzig Jahre, in denen mir Chelsea FC gehört, habe ich mich immer als Hüter des Clubs gesehen, dessen Aufgabe es ist, dass wir so erfolgreich sind, wie wir es heute sein können und gleichzeitig eine positive Rolle in unserer Gemeinschaft spielen», teilte Abramowitsch mit.

Er habe immer im Interesse des Clubs gehandelt. Daher lege er nun die Verwaltung und Aufsicht des Clubs in die Hände der Treuhänder, so Abramowitsch weiter. Diese seien in der besten Position, sich um die Interessen des Clubs, der Spieler, Mitarbeiter und Fans zu kümmern. Allerdings bleibt der Milliardär weiterhin Besitzer von Chelsea.

Abramowitsch war in den vergangenen Tagen zunehmend wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Kritik geraten. Forderungen nach Sanktionen gegen den Chelsea-Eigentümer wurden immer lauter.

Putin nicht mehr Ehrenpräsident

Auch in vielen anderen Sportarten hat der Einmarsch Russlands in die Ukraine Auswirkungen – und nimmt der Widerstand gegen Russland zu. Am Sonntag gab der Judo-Weltverband (IJF) bekannt, Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart suspendiert zu haben. Der Kremlchef ist selbst Träger des Schwarzen Gürtels.

Die Massnahme ist bemerkenswert, denn im Judo ist der Einfluss Russlands enorm. Weltverbandspräsident Marius Vizer gilt als Freund von Putin, der europäische Verband EJU wird vom Russen Sergej Soloweitschik geführt. Zudem werden die beiden wichtigsten Verbände von zahlreichen russischen Unternehmen gestützt. Die EJU etwa präsentierte erst kürzlich drei neue Sponsoren aus Russland. Zuletzt wurde schon der für Mai geplante Grand Slam im russischen Kasan abgesagt.

Ukrainischer Biathlet bittet um Hilfe

Der ehemalige Weltmeister Dmytro Pidrutschnji hat die internationale Biathlon-Gemeinschaft um Hilfe für seine ukrainische Heimat gebeten. «Erzählt mir nicht, Sport und Politik hätten nichts miteinander zu tun. Sie haben miteinander zu tun, wenn Soldaten und Zivilisten in meinem Heimatland sterben, während du das hier liest», schrieb der 30-Jährige am Samstag bei Instagram an seine Fans und fragte nebenbei nach Spenden für die ukrainische Armee: «Ich bitte euch, uns zu helfen! Ich bitte dich, bleib nicht weg!»

«Ich bitte euch, uns zu helfen»: Der Ukrainer Dmytro Pidrutschnji wendet sich an die internationale Biathlon-Gemeinschaft.

Zugleich forderte Pidrutschnji auch internationale Freunde und Fans dazu auf, in ihren Heimatstädten auf die Strasse zu gehen sowie Regierungen und die Nato um Hilfe zu bitten. Zudem sei es aufgrund von gezielter Desinformation wichtig, jegliche Informationen über die «russische Invasion» mit mehreren Quellen zu überprüfen, schrieb er.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Sport und der Kampf um gute Platzierungen spielen für Pidrutschnji in absehbarer Zukunft keine Rolle mehr. «Niemand wird an weiteren Wettkämpfen teilnehmen», schrieb er und erklärte: «Mein Team und ich bleiben in der Ukraine, um unser Zuhause und unsere Familien vor den russischen Streitkräften zu beschützen, die die Ukraine am 24. Februar überfallen haben.»

Bereits am Freitag hatte das Biathlon-Team der Ukraine verkündet, nach dem militärischen Angriff Russlands in diesem Winter nicht mehr bei den verbleibenden drei Weltcups anzutreten. Pidrutschnji ist in dieser Saison als 34. im Gesamtweltcup der stärkste Mann. Vor drei Jahren hatte er den WM-Titel in der Verfolgung gewonnen.

Norwegen für Ausschluss russischer und weissrussischer Sportler

Norwegens Sport-Dachverband macht sich für einen Ausschluss russischer und weissrussischer Athleten von allen internationalen Sportveranstaltungen stark. Das ist das Ergebnis einer ausserordentlichen Vorstandssitzung am Samstag. «Russlands Angriffe auf das ukrainische Volk und Verstösse gegen das Völkerrecht erfordern internationale Verurteilung und Sanktionen», hiess es vom Nationalen Olympischen Komitee Norwegens in einer Stellungnahme. Zudem müssten russische und weissrussische Funktionäre in internationalen Verbänden von ihren Ämtern suspendiert werden.

Geht es nach den Norwegern, sollen bei den anstehenden Winter-Weltcups in den kommenden Wochen auch keine Russen in Norwegen antreten dürfen. «Wir haben deutlich gemacht, dass wir keine Beteiligung Russlands wollen. Wir werden dies der Fis mitteilen und warten dann auf Feedback dazu», sagte Erik Röste, der Präsident des norwegischen Skiverbands, der Zeitung «Verdens Gang». Bei den Gesprächen mit dem Ski-Weltverband Fis geht es um die anstehenden Veranstaltung im Skilanglauf, Skispringen und Ski alpin. Zudem ist Mitte März noch der Weltcupfinal der Biathleten in Oslo geplant.

Freitag, 25. Februar – Schweizer Fechterinnen reisen ab

Auch der Fechtsport ist vom Krieg betroffen. Geplant war, dass die Degenfechterinnen am Wochenende in Sotschi zum Weltcup antreten. Wie der Schweizer Verband Swiss Fencing am Freitagabend aber bekannt gab, werden beim Anlass keine Schweizerinnen dabei sein. Die Athletinnen verzichten auf eine Teilnahme, momentan werde mit einem Reisebüro daran gearbeitet, sie und den Staff «auf schnellstem Weg in die Schweiz zurückzuholen». 

Weltturnverband verhängt Sanktionen 

Der Weltturnverband (FIG) hat ebenfalls seine Besorgnis über die Invasion ausgedrückt und Sanktionen gegen Russland und seinen Unterstützer Weissrussland verhängt. Bis auf weiteres dürfen bei allen Veranstaltungen unter der Hoheit des Weltverbandes weder die Flaggen der beiden Länder gezeigt noch die Hymnen gespielt werden. Das beschloss des Exekutivkomitee der FIG am Samstag in Lausanne.

Darüber hinaus sagte der Verband alle in Russland und Weissrussland geplanten Weltcups und World Challenge Cups ab und vorerst an die beiden Länder auch keine neuen Veranstaltungen vergeben. Alle Events unter FIG-Hoheit sind aus dem Kalender gestrichen worden, neue Veranstaltungen würden bis auf weiteres nicht genehmigt. «Unsere Gedanken sind bei den Mitgliedern unserer Turn-Gemeinschaft in der Ukraine. Sport ist Freundschaft und Solidarität. Wir müssen Solidarität mit den Mitgliedern unserer Familie, die verzweifelt sind, und ihnen die Hand für eine sichere Zukunft reichen», sagte FIG-Präsident Morinari Watanabe.

Der EV Zug setzt Sponsoring aus

Die geschäftliche Verbindung mit einem russischen Sponsor brachte auch den Schweizer Eishockeymeister EV Zug in die Zwickmühle. Er wird von Nord Stream gesponsert, dem russischen Unternehmen mit Sitz in Zug, das für den Betrieb der umstrittenen Gasleitung zwischen Russland und Mittel- und Westeuropa verantwortlich ist. Nord Stream befindet sich zu 51 Prozent in Gazprom-Besitz. Dieses Sponsoring wird «mit Blick auf die Ereignisse und Entwicklungen in den vergangenen Tagen» bis auf weiteres ausgesetzt, wie der EVZ am Freitag kommunizierte.

Gegen Lugano spielten die Zuger in den Einlaufleibchen – darauf ist der Schriftzug von Nord Stream nicht zu sehen.

Der Club betonte, dass «dafür keinerlei internationale oder nationale rechtliche Veranlagung» bestehe. Die diversen Logopräsenzen von Nord Stream würden entfernt, dies sei aufgrund von Lieferzeiten teilweise aber nicht sofort umsetzbar, heisst es in der Mitteilung. Im Spiel gegen den HC Lugano am Freitagabend trugen die Zuger die Einlaufleibchen, auf denen der Schriftzug von Nord Stream nicht zu sehen ist. 

Mehrere Sportevents werden Russland entzogen

Der Final der Champions League wird am 28. Mai in Paris statt in St. Petersburg stattfinden. Diese Entscheidung fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fussball-Union am Freitag bei einer Krisensitzung aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine. Spielort wird das Stade de France im Vorort St. Denis sein – und nicht die Heimatstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Das Stade de France: Austragungsort des Champions-League-Finals 2022.

Auch hat der Kontinentalverband beschlossen, dass russische und ukrainische Clubs in den laufenden Europacup-Wettbewerben ihre Heimspiele auf neutralem Boden ausrichten müssen. Allerdings betrifft diese Weisung nur noch Spartak Moskau, das im Achtelfinal der Europa League steht und auf den deutschen Vertreter Leipzig trifft. Sie gilt jedoch auch für die Nationalmannschaften der beiden Länder in der Nations League ab diesem Sommer. Die im März anstehenden Playoffs in der Qualifikation für die WM in Katar dagegen sind Fifa-Wettbewerbe und im Zuständigkeitsbereich des Weltverbandes.

Nicht beraten hat die Uefa an ihrer ausserordentlichen Sitzung am Freitag, wie mit dem russischen Staatskonzern Gazprom als grossem Champions-League-Sponsor und Geldgeber der EM 2024 in Deutschland umgegangen werden soll. «Gleichwohl ist dies ein Thema, das uns verständlicherweise beschäftigt», sagte Rainer Koch, deutsches Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees.

IOK fordert Verlegung von Sportevents

Das Internationale Olympische Komitee hat alle internationalen Sportverbände dazu aufgefordert, «ihre gegenwärtig in Russland oder Weissrussland geplanten Sportveranstaltungen zu verlegen oder abzusagen». Wie das IOK am Freitag dazu weiter mitteilte, solle mit diesen Massnahmen «der Bruch des olympischen Friedens durch die russische und weissrussische Regierung in Betracht gezogen» werden. Die Sicherheit und der Schutz der Athleten hätten «absolute Priorität».

Darüber hinaus sollten auch bei internationalen Sportereignissen, die nicht bereits Teil der Doping-Sanktionen der Welt-Antidoping-Agentur Wada gegen Russland sind, weder die russische oder weissrussische Flagge gehisst noch die russische oder weissrussische Nationalhymne gespielt werden. In der Folge hat der Curlingverband bekanntgegeben, die Weltmeisterschaft, die im März im russischen Perm hätte stattfinden sollen, nicht in Russland durchzuführen. Der neue Austragungsort ist noch nicht bekannt.

Formel 1 und FIS sagen ab

Auch weitere Sportarten und Verbände reagierten auf den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Die Formel 1 hat den für den 25. September geplanten GP von Russland in Sotschi abgesagt. Ebenso strich der Ski-Weltverband FIS alle noch ausstehenden Weltcups in Russland in diesem Winter. Die Entscheidung sei «im Interesse der Sicherheit aller Teilnehmer und zur Wahrung der Integrität des Weltcups» getroffen worden, wie der Verband am Freitag mitteilte.

Betroffen sind die Disziplinen Langlauf, Skispringen, Skicross und Aerials. Skicross und Aerials hätten schon an diesem Wochenende stattfinden sollen.

Die Qualifikation der Skicross-Rennen in Sunny Valley wurde am Freitagmorgen noch durchgeführt, verkam aber zu russischen Meisterschaften – und zu einer Farce. Nachdem sich sämtlich ausländischen Verbände von den Events zurückgezogen hatten und aus Russland abgereist waren, gingen bei den Männern von 67 gemeldeten Fahrern nur 6 an den Start, bei den Frauen 7. Das hätte nicht einmal für ordentliche Halbfinals gereicht. Die Delegation von Swiss-Ski hatte den Beschluss zur Abreise am Donnerstagabend gefällt.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

sportredaktion/dpa