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Kritik am russischen Angriffskrieg
Moskauer protestieren durch die Blume

Ein Mann legt an der Statue der ukrainischen Dichterin Lessja Ukraijinka in Moskau Blumen nieder. (23. Januar 2023)
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Trotz Repressionen lassen es sich einige Bewohner in Moskau weiterhin nicht nehmen, an einem improvisierten Mahnmal Blumen zum Gedenken an die mindestens 46 Todesopfer eines Raketenangriffs in der ukrainischen Stadt Dnipro niederzulegen. Obwohl Unbekannte mehrfach die Blumen, Fotos und Spielzeug an einer Statue der ukrainischen Dichterin Lessja Ukraijinka entfernt haben und einige Trauernde festgenommen wurden, reissen die Trauerbekundungen nicht ab.

Der Raketenangriff am 14. Januar hatte ein mehrstöckiges Wohngebäude in Dnipro getroffen. Nach Angaben Kiews wurde das Gebäude von einer russischen Rakete getroffen; der Kreml weist jedoch jede Verantwortung zurück. Es ist einer der tödlichsten Angriffe auf Zivilisten seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im vergangenen Februar.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten am Montagmorgen, wie Menschen ungeachtet eines in unmittelbarer Nähe stehenden Polizeifahrzeugs Blumen am Fuss der Statue ablegen. Dort lagen bereits ein paar Sträusse.

Polizeibeamte patrouillieren vor der Statue in Moskau. (23. Januar 2023)

«Das ist die einzige Möglichkeit zu protestieren»

«Wie kann ich es zeigen, wie ich über diese Tragödie denke», sagt die 63-jährige Mathematikerin Jelena Iwanowa, nachdem sie einen Strauss gelber Chrysanthemen abgelegt und sich bekreuzigt hat. Sie möchte ihr Mitgefühl für die Menschen zeigen, «die jetzt leiden». «Es gibt keine andere Möglichkeit. Das ist die einzige Möglichkeit zu protestieren», sagt sie.

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Alexander Woloschin steht einige Minuten lang vor dem Denkmal. Seinen Hut hat er abgenommen. Er habe im Internet Fotos von dem Denkmal gesehen und wollte sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es «eine Gedenkstätte für die Opfer in der Ukraine gibt, für die Ukrainer», sagte der 40-jährige Reiseleiter. «Dass die Moskauer mitfühlen».

«Ich habe viele Freunde in der Ukraine, im Internet und persönlich, Verwandte», erzählt Woloschin. Für diese sei es «sehr wichtig zu wissen, dass es Anteilnahme gibt, dass es eine Art Protest gegen diesen Alptraum gibt». Er schimpft über die russischen Behörden, weil sie gegen diese Form des Mitgefühls vorgingen.

Öffentlicher Protest gegen die Offensive in der Ukraine ist in Russland angesichts der Repressalien ausgesprochen selten; auf Kritik am russischen Militär stehen hohe Haftstrafen. Nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation OWD Info wurden knapp 20’000 Menschen seit vergangenem Februar bei Protesten gegen die Militärintervention festgenommen. Allein an dem improvisierten Memorial zählte OWD Info mindestens fünf Festnahmen.

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AFP/aru