Millionenkredite an Immobilienmogul Graubündner Kantonalbank lässt nach Enthüllungen Benko-Vorwürfe untersuchen
Nach den Enthüllungen um Millionenkredite an den gescheiterten österreichischen Immobilienmogul René Benko werden die Geschäfte der Graubündner Kantonalbank unter die Lupe genommen.
Der Bankrat der Graubündner Kantonalbank hat eine externe Untersuchung im Zusammenhang mit dem gestrauchelten Immobilienmogul René Benko in Auftrag gegeben.
Der Graubündner Finanzdirektor Martin Bühler (FDP) sagte am Donnerstag an einer Medienkonferenz, dass der Bankrat der Graubündner Kantonalbank eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben habe. Sie soll die Vorwürfe klären, welche in den vergangenen Tagen publik wurden. Die Regierung vertraue der Bank jedoch nach wie vor, betonte Bühler.
Im Fokus der unabhängigen, externen Untersuchung, die von EY geführt wird, steht der allgemeine Prozess der Kreditvergabe.
Kantonalbanken gewährten Millionenkredite
Neben der Bank Julius Bär gewährten auch mehrere Kantonalbanken dem gestrauchelten Immobilienmogul Benko Millionenkredite, darunter die Zürcher und die Aargauer Kantonalbank. Ob auch die Graubündner Staatsbank dazu gehört, ist nach wie vor offen.
Der Name der GKB soll gemäss Medienberichten jedoch auf einer Gläubigerliste aufgetaucht sein. Der mögliche Signa-Kredit bei der GKB wurde auf dieser Liste mit rund 60 Millionen Franken beziffert.
Benko meldete Insolvenz an
Der 46-jährige Benko galt bis vor einigen Monaten als Multimilliardär. Seit Ende Dezember meldeten jedoch eine ganze Reihe von Gesellschaften aus Benkos Signa-Gruppe Insolvenz an. Zu Benkos verschachteltem Firmenimperium gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin sowie die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.
In der Schweiz gehört der Gruppe unter anderem die Hälfte des Luxuswarenhauses Globus. Mittlerweile meldete Benko auch persönlich Insolvenz an.
SDA/aeg
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