Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kommentar zur Bio-Strategie
Warum die Migros beim Biolabel zurückkrebst

Des tomates bio poussent dans une serre chez le producteur de Bio-Gemuese Manfred Wolf lors de la conference de presse annuelle de Bio Suisse le mercredi 19 juin 2024 a Chietres (Kerzers). (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

«Migros setzt den Fokus auf Schweizer Bio-Landwirtschaft», so der Titel einer Medienmitteilung des Detailhändlers vom Donnerstag. Viel Schönes ist darin zu lesen, von der guten Partnerschaft zwischen der Migros und Bio Suisse und dem Bekenntnis zur Schweizer Bio-Landwirtschaft und der Förderung einheimischer Produktion. So viel Schönes, dass man fast übersehen könnte, was am Ende der Mitteilung steht.

Nämlich Folgendes: «Importierte sowie im Ausland produzierte Produkte (…) werden weiterhin mindestens EU-Bio-Standard haben. Sie werden aber nicht auf die Knospe von Bio Suisse umgestellt (…).»

2022 hatte die Migros angekündigt, auch bei ihren importierten Bio-Produkten, die mit dem eigenen Migros-Bio-Label ausgezeichnet sind, auf die strengeren Richtlinien von Bio Suisse setzen zu wollen. Im Gegensatz zum EU-Bio-Standard müsste dann beispielsweise der ganze Betrieb biologisch geführt werden. Auch sind beispielsweise die Anforderungen bezüglich der Tiernahrung schärfer.

Geld sparen für den Preiskampf

Dass die Migros nun bei den Bio-Suisse-Produkten zurückkrebst, hat sich in den letzten Monaten schon abgezeichnet. Denn die neue Führungscrew unter Peter Diethelm und Mario Irminger will wieder auf kostengünstigere Produkte für die breite Bevölkerung setzen. Die Zertifizierung durch Bio Suisse verschlingt Millionen an Lizenz- und Markennutzungsgebühren. Wegen der anspruchsvolleren Richtlinien wären zudem in der Lieferkette höhere Rohstoffpreise angefallen.

Diese Kosten will sich die Migros wohl sparen, wie dies auch Lidl und Aldi tun, von denen sich die Migros in Zukunft keine Marktanteile mehr abjagen lassen will. Coop bleibt bei der Nutzung des Knospelabels auch für Produkte aus dem Ausland alleine auf weiter Flur. «Wo die Knospe abgebildet ist, ist unser Bekenntnis zur Schweizer Bio-Landwirtschaft drin», wird Peter Diethelm, CEO der neuen Migros Supermarkt AG, zitiert. Das stimmt. Umso wichtiger wird es für anspruchsvolle Kundinnen und Kunden zukünftig sein, auf das Symbol zu achten.