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Ja zu Migrationsdeal
Italien kann Flüchtlingslager in Albanien einrichten

epa10868027 Migrants crowd the deck of the Italian Coast Guard patrol boat CP327 as it arrives in the port of Lampedusa, 18 September 2023. More than 1,000 migrants remain in the hotspots of Lampedusa where they await transfer.  Italian Deputy Premier and Foreign Minister Antonio Tajani on 15 September called for the intervention of the United Nations in response to the significant increase in the arrival of migrants and refugees by sea to Italy in recent days.  EPA/CIRO FUSCO
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Albaniens Parlament hat am Donnerstag das Migrationsabkommen mit Italien ratifiziert. Damit ist der Weg frei dafür, dass Italien auf albanischem Territorium Flüchtlingslager einrichtet. Dorthin werden den Plänen zufolge Menschen gebracht, die von den italienischen Behörden auf hoher See an Bord genommen werden.

In den von Italien betriebenen Zentren werden dann ihre Asylanträge geprüft und, wenn nötig, schnelle Rückführungen ermöglicht. Der Plan wird von Menschenrechtlern kritisiert – die Rede ist von einem «italienischen Guantánamo».

Zur ersten Aufnahme soll demnach ein Zentrum in der Hafenstadt Shengjin an der Adria dienen. Dort soll es die ersten medizinischen Untersuchungen sowie die erste Prüfung geben. Von dort sollen die Menschen dann in ein Zentrum in Gjader gebracht werden, das Platz für etwa 3000 Menschen bietet. Laut der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Melonie sollen Minderjährige, Frauen und besonders schutzbedürftige Personen nicht nach Albanien gebracht werden, sondern nur volljährige Männer.

Italien verwaltet die Zentren und ist für die Sicherheit darin zuständig. Italien übernimmt für die Dauer des zunächst auf fünf Jahre angelegten Projekts alle laufenden Kosten und zahlt zusätzlich jährlich 16,5 Millionen Euro. Albanien unterstützt die Behörden bei der äusseren Sicherheit, wie italienische Medien berichteten.

FILE - Italy's Premier Giorgia Meloni, right, and Albania's Prime Minister Edi Rama shake hands after the signing of a memorandum of understanding on migrant management centers during a meeting in Rome, Italy, Nov. 6, 2023. Albania has agreed to host two migrant processing centers on its territory that will be run by Italy under a deal that worries human rights activists. The European Union, however, sees it as a possible future template. (Roberto Monaldo/LaPresse via AP, File)

Italiens Abgeordnetenkammer – die grössere der zwei Parlamentskammern – hatte das Abkommen vor drei Wochen gebilligt. Es basiert auf einer im November unterzeichneten Absichtserklärung der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit Albaniens Regierungschef Edi Rama. Die Rechtsaussenpolitikerin Meloni und der Sozialist Rama hatten das Projekt bei einem privaten Treffen im Sommer 2023 erwogen und vorangetrieben.

DPA/ij